Mit der VierbeinerVorsorge von Wüstenrot wird ein Haustier vom Gut Aiderbichl übernommen, wenn der Tierhalter krank wird oder stirbt. Ein teures Unterfangen ...
Die Lebensversicherung ist auf den Hund gekommen. Seit kurzem bietet Wüstenrot eine "VierbeinerVorsorge" an. Stirbt der Tierhalter oder wird er pflegebedürftig, ermöglicht die Versicherung die lebenslange Versorgung des Tiers auf Gut Aiderbichl. Zwei Varianten werden geboten: Bei Einmalzahlung wird das Tier von Aiderbichl nicht nur im Todesfall übernommen, sondern bereits dann, wenn man sich nicht mehr selber darum kümmern kann. Man kann das Tier jederzeit besuchen. Zweite Variante: Bei monatlicher Zahlung (Laufzeit unbegrenzt) besteht der Versicherungsschutz nur im Todesfall.
Man muss Aiderbichl vertrauen
Der Umfang und die Ausgestaltung der Versorgung des Tiers sind nicht Gegenstand des Versicherungsvertrages, da ist nicht mehr Wüstenrot zuständig sondern das Gut Aiderbichl. Alles hängt also an diesem Tierschutzbetrieb, die Versicherungsnehmer müssen auf die Seriosität des Gut Aiderbichl vertrauen. Was ist, wenn es Aiderbichl nicht mehr gibt? Im Versicherungsvertrag findet sich folgende Information: Für den Fall, dass ein versichertes Tier nicht vom Gut übernommen wird, sind die Erben des Versicherungsnehmers bezugsberechtigt. Das bedeutet aber auch, dass Aiderbichl die Versorgung des Tiers jederzeit ablehnen kann.
30.000 Euro für einen Hund
Die Einmalzahlung für einen Hund liegt bei 30.000 Euro, bei Ratenzahlung sind monatlich 102 Euro zu berappen. Das erscheint sehr hoch, wenn man die tatsächlichen laufenden Kosten für einen Hund mit etwa 1000 bis 1200 Euro ansetzt. Aiderbichl kalkuliert mit einem Tagsatz von 6 Euro für einen Hund und mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 10 Jahren – das wären dann 21.900 Euro. Fraglich ist, ob die Tiere tatsächlich den Tierhalter so lange überleben.
Man muss es eher als Spende sehen
Die Versicherungsprämie hat also wohl eher Spendencharakter. Zielpublikum sind ältere, gut betuchte Leute, für die Geld keine Rolle spielt und die dem Gut Aiderbichl gerne etwas spenden. Ein Massenprodukt wird die VierbeinerVorsorge von Wüstenrot nicht werden. Schließlich gibt es ja auch Alternativen. Die meisten Menschen setzen sich mit der Frage auseinander, was mit ihrem Tier passiert, wenn sie einmal nicht mehr sind. Und finden Lösungen in ihrem Umfeld. Oder sie hinterlegen ein Sparbuch beim Notar, von dem die Pflegekosten für das Tier bestritten werden können.