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Spitalskosten für Begleitpersonen - Wer zahlt

KIB, Pro terra, Muki: Wenn Sie ihr Kind ins Spital begleiten, fallen für die Übernachtungen Kosten an. Dagegen kann man sich absichern.

Privat zu tragende Kosten

Wenn kleine Kinder ins Krankenhaus müssen, kommen zur Sorge um das kranke Kind auch noch Kosten hinzu. Pro Tag fallen dabei für das Kind Beträge zwischen 16,40 und 18,80 Euro an. Dazu kommen noch Kostenbeiträge für die Begleitperson. Lesen Sie dazu auch Kinder im Spital 12/2013.

Vereinsmitgliedschaften

Die Kosten sind normalerweise aus der eigenen Tasche zu bezahlen, außer man ist Mitglied in ­bestimmten Vereinen (z.B. KIB, pro terra, muki). Oder man hat eine ­Zusatzkrankenversicherung abgeschlossen, die auch die Kostenübernahme für eine Begleitperson abdeckt.

Zusatzkrankenversicherung

Eine Vereinsmitgliedschaft bzw. der Abschluss einer Zusatzversicherung rechnet sich allerdings für die Begleitkostenübernahme alleine nicht. Ein Krankenhausaufenthalt dauert in der Kinder- und Jugendheilkunde durchschnittlich 2,41 Tage, in der Kinder- und Jugendchirurgie 2,43 Tage, in der Kinder- und Jugendpsychiatrie 8,51 Tage.

Vereinsmitgliedschaften

Vereinsmitgliedschaften

KIB – Verein rund ums erkrankte Kind

Der Verein KIB (www.kib.or.at) übernimmt die Kosten für die ­Begleitperson und setzt sich grundsätzlich für die Abschaffung des Selbstbehaltes ein. KIB organisiert zudem in akuten Fällen kurzfristig eine Betreuung für Kinder daheim (telefonisch kann rund um die Uhr eine Betreuungsperson angefordert werden) und unterstützt bei der Pflege zu Hause nach einem Krankenhausaufenthalt (mobile Krankenpflegerinnen kommen zum Kind nach Hause). Der Mitgliedsbeitrag beträgt 150 Euro pro Jahr, die einmalige Aufnahmegebühr 18 Euro.

Pro terra – Verein für ein umweltfreundliches und soziales Leben

Pro terra (www.proterra.at) versteht sich als Familienselbsthilfeverein. Übernommen werden die Kosten für eine Familienhelferin (für die Betreuung der Kinder zu Hause, während die Eltern sich dem kranken Kind im Spital widmen) bzw. für eine mobile Hauskrankenpflege. Die Mitgliedschaft beinhaltet auch ­eine Kinderunfallversicherung. Der Mitgliedsbeitrag beträgt monatlich 11,90 Euro, die einmalige Aufnahmegebühr 20 Euro.

Muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit

Muki family plus (www.muki.com) bietet eine kostengünstige Alternative zur Sonderklasseversicherung für die ganze Familie. Hier sind beispielsweise auch chronisch kranke Kinder und Kinder mit beson­deren Bedürfnissen versichert. Gedeckt sind sämtliche Kosten für den Krankenhausaufenthalt (darunter auch die Kosten für die Begleitperson) sowie die Sonderklasseunterbringung nach Unfällen. Die Monatsprämie beträgt für ein Kind 9,25 Euro, für einen Erwachsenen 3,90 Euro. Allerdings muss immer die gesamte Familie versichert werden.

Zusatzkrankenversicherung

Zusatzkrankenversicherung

Eine Krankenhauskosten-Versicherung deckt auch die Kosten eines stationären Aufenthalts in der Sonderklasse. Der Abschluss einer privaten Zusatzkrankenversicherung ist teuer, deshalb überlegen manche, nur die Kinder zu versichern. Eine private Zusatzkrankenver­sicherung beinhaltet die freie Arztwahl sowie den Kostenersatz für eine Unterbringung in der Sonderklasse.

Werden jedoch nur die Kinder versichert, wird nicht die Kinderprämie berechnet, sondern die Prämie für junge ­Erwachsene. Die günstigere Kinderprämie ­erhalten Versicherte nur, wenn ein Kind mit zumindest einem Elternteil mitversichert wird.

Selbstbehalte sparen Prämie

Selbstbehalte sparen Prämie und werden von Eltern vor allem dann vereinbart, wenn sie die Kinder für besonders schwer­wiegende Fälle absichern möchten. Wer schon früh (als Kind) zusatzversichert wird, darf nach einer Dauer von meist zwei Jahren auch dann nicht mehr gekündigt werden, wenn sich der Gesundheitszustand verschlechtert.

Eine häufig gewählte Variante ist die "Sonderklasse nach Unfall“. Dies bedeutet, dass das Honorar für den Privatarzt und der Aufenthalt der versicherten Person in der Sonderklasse nur nach einem Unfall übernommen werden.

­Optionstarif: Anwartschaft auf Privatklasse

Interessant ist auch der ­Optionstarif. Er sichert jungen Menschen eine Anwartschaft auf die Privatklasse. Nach Ablauf der Anwartschaftsphase, spätestens aber zu einem bestimmten Geburtstag, kann eine reguläre Privatversicherung ohne neuerliche Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden. Für Kinder angebotene Taggeld-­Tarife empfehlen wir allerdings grundsätzlich nicht. 

Zusatzkrankenversicherung für Kinder: die Kosten

Ein Vollkostentarif für die Sonderklasse Mehrbettzimmer (österreichweit gültig) kostet bei ­Mitversicherung mit einem Elternteil je nach Anbieter bis zu 40,47 Euro monatlich. Wird ein Kind alleine versichert, erhöht sich die Prämie auf 28 bis ca. 57 Euro pro Monat.

Die Sonderklasse ­Einbettzimmer kostet bei österreichweiter Deckung und Mitversicherung des Kindes mit einem Elternteil rund 2 bis 4 Euro pro Monat mehr. Wenn ein Kind alleine versichert wird, liegt die Mehrprämie monatlich zwischen ca. 3 und 5 Euro. Mit einem Selbstbehalt lässt sich Prämie ­sparen. Bei Mitversicherung mit einem Elternteil liegen die Prämien für einen Tarif zur Kostenübernahme in der Sonderklasse Mehrbettzimmer (österreichweit) zwischen 17 und 25 Euro. Wird ein Kind alleine versichert, liegen die Monatsprämien zwischen 18 und 39 Euro (bei Selbstbehalten von ca. 100 bis max. 700 Euro pro Jahr).

Privatarzttarife/Ambulanztarife gibt es in ­vielen verschiedenen Varianten. Bei maximalem Kostenersatz von ca. 1.200 bis 1.500 Euro pro Jahr reichen die Prämien bei Mitversicherung von Kindern von 8 bis 21 Euro, bei Alleinversicherung von Kindern bis 25 Euro.

Zusammenfassung

  • Begleitkosten. Wenn Eltern ihre Kinder bei einem längeren Spitalsaufenthalt begleiten möchten, werden neben dem Selbstbehalt für das Kind auch noch Kosten für die Begleitperson verrechnet. Die Kosten werden von bestimmten Vereinen beziehungsweise von privaten Zusatzversicherungen übernommen.
  • Vereinsmitgliedschaft. Die Vereine KIB, pro terra und muki übernehmen den Selbstbehalt für das Kind und die Spitalskosten für die Begleitperson.
  • Zusatzversicherung. Das Angebot an Zusatzversicherungen ist groß. Vor Abschluss einer privaten Zusatzversicherung sollten sie sich unbedingt von einem unabhängigen Versicherungsmakler Ihres Vertrauens über die verschiedenen Angebote und Möglichkeiten beraten lassen.

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