Die Hochzeiten bei den Sparzinsen sind vorerst vorbei. Vereinzelt lassen sich aber noch gute Zinsen für ein bis zwei Jahre sichern.
Das vergangene Jahr hatte es zinstechnisch in sich: Schon im ersten Halbjahr ging es, von einer kräftigen Inflation angeheizt, mit den Zinsen in die Höhe. Als im Herbst dann die Finanzmärkte einbrachen, setzten für Sparer fast paradiesische Zustände ein: Um die Kunden bei der Stange zu halten, wurden selbst für täglich fällige Einlagen bis zu 5 Prozent geboten.
2009 - Trend nach unten
Derartige Höhenflüge sind für heuer nicht zu erwarten. Im Gegenteil, der Trend weist auch bei den Zinsen nach unten. Den Anfang setzte die Europäische Zentralbank, die den für alle Banken relevanten Leitzins vorgibt: Nach ersten Schritten im Oktober und November führte sie im Dezember als Gegenmaßnahme zur Wirtschafts- und Finanzkrise mit einer Reduktion von 3,25 auf 2,5 Prozent die größte Zinssenkung in ihrer zehnjährigen Geschichte durch. Die niedrigeren Zinsen sollen Kredite billiger machen und damit die Konjunktur ankurbeln. Bereits im Jänner wurden die Zinsen erneut um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Nach Ansicht von Experten ist das noch nicht das Ende der Zinstalfahrt.
Teilweise heftige Zinsanpassungen
Vor allem die Filialbanken gingen mit den Zinsen rasch nach unten. Online- und Direktbanken, die üblicherweise mit den höchsten Zinssätzen punkten, ließen sich mit den Anpassungen nach unten zum Teil etwas mehr Zeit, dafür fielen sie bei manchen umso heftiger aus: bei der Bankdirekt etwa innerhalb eines Monats von 4,5 auf 3,0 Prozent oder bei der Livebank von 4,88 auf 3,125 Prozent. Auch Vater Staat verringerte die Zinsen für seine Bundesschätze bei sechsmonatiger Bindung von einem Tag auf den anderen von 4 auf 2,7 Prozent. Und inzwischen geht’s noch tiefer...