Gold, Münzen, …
Gold hat schon immer eine besondere Faszination ausgeübt. „Ist es nicht jedermanns Wunschtraum, einmal einen echten Goldbarren zu besitzen?“, so die rhetorische Frage eines Onlineanbieters. Wobei die Bezeichnung Goldbarren reichlich kühn erscheint, wenn es um die Menge von 1 Gramm geht – es handelt sich eher um ein fingernagelgroßes Plättchen. Mit Stand Mitte Oktober zahlt man dafür 43,02 Euro. Im Verkauf erhält man 32,53 Euro. Das bedeutet, ein Drittel des Preises sackt der Goldhändler ein.
Dieser als Spread bezeichnete Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis ist bei kleinen Goldmengen irrsinnig hoch. Bei einem 10-Gramm-Goldbarren beträgt der Unterschied nur mehr 5,5 Prozent (rund 343 Euro im Verkauf zu 325 Euro im Rückkauf). Es ist also vernünftiger, einen 10-Gramm-Barren zu verschenken als zehn 1-Gramm-Barren. Goldmünzen unterscheiden sich diesbezüglich nicht von Barren. Auch hier ist der Spread ähnlich hoch: Die kleinste Münze wiegt 1/25 Unze, das entspricht 1,24 Gramm; der Grammpreis liegt bei 42,40 Euro, ist also vergleichbar mit dem Preis für den 1-Gramm- Barren.
Was beim Schenken von Gold zu bedenken ist
Zu beachten ist: Nicht alle Goldmünzen werden nach ihrem Goldwert bepreist, das gilt nur bei Anlagemünzen hoher Reinheit (Philharmoniker, Krügerrand oder Maple Leaf). Der Wert anderer Münzen beruht auf dem Sammlerwert oder – wenn es sich um gesetzliche Zahlungsmittel handelt – auf ihrem Nennwert. Gold ist auch keinesfalls eine sichere Wertanlage. Denn es kann Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis der (derzeit eher dahindümpelnde) Goldpreis wieder eine Hausse erlebt. Sind Goldzertifikate eine Alternative? Eher nein. Zunächst sind sie nicht so repräsentativ wie physisches Gold; außerdem sollte man sich auf dem Markt auskennen – es gibt beispielsweise auch Zertifikate, die auf einen fallenden Goldpreis setzen. Für andere Edelmetalle – Silber, Platin – gelten dieselben Bedenken wie für Gold. Zusätzlich fällt unter Umständen noch Umsatzsteuer an, was die Kosten für den Kauf erhöht, ohne dass man sie im Verkauf zurückholen kann.
Sparbuch, Prepaid-Karten, …
Jugendliche werden gerne mit Sparbüchern bedacht, was durchaus Sinn macht: Geld auf Sparbüchern hat einen längerfristigen Wert, es wird nicht gleich ausgegeben. Allerdings sollte man das Sparbuch auf den Jugendlichen ausstellen. Nur so können eventuelle Jugendkonditionen ausgenützt werden. Man sollte weiters darauf achten, ob nicht bereits andere Sparkonten vorhanden sind. Denn es führt nur zu unnötigen Kosten, wenn bei Zusammenlegung der Gelder Auflösungsgebühren anfallen. Kreditkarten, die mit einem bestimmten Betrag aufgeladen werden können (Prepaid- Karten), sind ebenfalls ein sinnvoller Bargeldersatz. Auch hier gilt: überflüssige Kosten vermeiden. Nachteilig kann es sich etwa auswirken, wenn eine Aufladegebühr fällig wird. Oder wenn eine monatliche Servicebzw. Kontogebühr anfällt.
Vorsicht mit virtueller Währung
Prepaid-Karten eigen sich vor allem, wenn man für die geplante Reise eines Jugendlichen einen Finanzierungsbeitrag leisten will. Virtuelle Währungen wir Bitcoins oder Loancoins sind mit Vorsicht zu genießen. Sie sollten nur dann verschenkt werden, wenn man sicher sein kann, dass der Beschenkte gut informiert ist. Denn sie sind weder selbsterklärend noch sind die Einsatzmöglichkeiten unbeschränkt. Wer mit virtuellen Währungen nicht vertraut ist, könnte leicht Verluste erleiden.
Fazit: Alle Alternativmöglichkeiten zu Bargeldgeschenken haben ihre Nachteile. Vielleicht ist Bargeld letztlich doch die bessere Variante. Damit das als Geschenk nicht so profan daherkommt, könnte man es ja hübsch verpacken oder fantasievoll falten …