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E-Bike-Versicherungen - Neu und teuer

Fahrräder mit Elektroantrieb erobern Straßen und Radwege. Jetzt bringen  Assekuranzen spezielle  E-Bike-Versicherungen auf den Markt. Deren Nutzen ist umstritten.

Vor einigen Jahren noch wurden sie als Exoten bestaunt, heute sind sie heiß begehrt: E-Bikes, auch  Pedelecs genannt. 45.000 Stück sollen dieses Jahr nach Schätzungen der Verkehrsclub Österreich verkauft werden. Der Elektromotor  läuft nur, wenn man in die Pedale tritt. Die Nennleistung ist mit 250, die Spitzenleistung mit 600 Watt begrenzt. Und sie dürfen nicht schneller als 25 Kilometer pro Stunde unterwegs sein, andernfalls schaltet sich der Elektroantrieb ab. Rechtlich sind diese Elektoräder herkömmlichen Fahrrädern gleichgestellt. Weder Nummerntafel noch Haftpflichtversicherung oder Helm sind vorgeschrieben.

Haftpflicht  unbedingt

Auch kleine Hoppalas können schwere Schäden verursachen. Wer Personen (auch ohne böse Absicht) verletzt oder Gegenstände beschädigt, muss die (finanziellen) Folgen tragen – egal ob E-Biker, Radfahrer oder Fußgänger. Eine Haftpflichtversicherung ist daher unbedingt anzuraten. Im allgemeinen ist diese Versicherung in einer Haushaltsversicherung enthalten. Viele Polizzen laufen aber schon seit Jahrzehnten, als von E-Bikes noch keine Rede war und grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Benutzung eines E-Bike im Haftpflichtschutz inkludiert ist. Wenn das „Kleingedruckte“ , also die Allgemeinen Versicherungsbedingungen, hier keinen Aufschluss darüber gib, sollte man seinem Versicherer danach fragen.

Sinnvoller Unfallschutz

Auch für den Fall eigener Verletzungen sollte man vorbeugen. Die gesetzliche Krankenversicherung trägt zwar die Behandlungkosten nach einem Unfall. Bleibende Schäden (Dauerinvalidität) und den daraus oft resultierende Verlust des Arbeitseinkommens muss man aber selbst verkraften (außer bei Arbeitsunfällen, dazu zählt auch der Weg zum und vom Arbeitsplatz). Daher ist auch eine Unfallversicherung zu überlegen: 2010 wurden  4.835 Radfahrer bei Verkehrsunfällen verletzt und 32 getötet, 2011 verloren 42 Radfahrer ihr Leben, zwei davon waren E-Biker.

Mehrere neue Produkte

Man erkennt bereits: Auf dem Versicherungssektor ist das Rad – genauer gesagt: die optimale Absicherung für nicht oder schwach motorisierte Zweiradbenützer – bereits erfunden. Dennoch tun sich hier mehrere Versicherer mit neuen Produkten speziell für E-Bikes hervor. Die Helvetia offeriert ein Produkt mit Kasko und Haftpflicht, ein Modul Rechtsschutz kann noch dazu abgeschlossen werden. Die Prämien werden monatlich bezahlt und reichen bei einem 2000 Euro teuren Bike  von 10,13 (Variante klassisch) bis 28, 67 Euro (Variante Exklusiv). Diese Varianten – klassich, gehoben, exklusiv“ unterscheiden sich bei den Versicherungssummen der Haftpflicht und den Kaskobedingungen – je teurer, desto mehr ist versichert. 

Haushaltsversicherung bietet bereits einen Haftpflichtschutz

Die Oberösterreichische offeriert eine Haftpflicht- und Kaskoversicherung für E-Bikes, weist aber in ihrem Prospekt korrekterweise darauf hin, dass eine Haushaltsversicherung bereits einen Haftpflichtschutz bietet. Die Jahresprämien für ein 2000 Euro teures Elektrofahrrad kosten 155,60 (Kasko) und 22,20 (Haftpflicht) Euro.
Die Zurich Connect E-Bike- Fahrradversicherung beläuft sich für ein E-Bike mit 2000 Euro Neuwert je nach Schutz zwischen 132,87 und 222 Euro. Im letzten Fall sind neben Vandalismus  auch Schäden an der Elektronik inkludiert.
Eher kurios mutet eine „Versicherung für Elektrofahrzeuge“  an, die man bei der Uniqa per Smartphone abschließen kann. Genaue Bedingungen oder Prämien waren dazu nämlich nicht zu erfahren.

Unser Fazit

Versicherungen sollen Risiken abdecken, die die wirtschaftlich Existenz gefährden können. Dazu zählen zweifellos Schadenswiedergutmachungen nach einem schweren Unfall oder Wegfall des Einkommens durch Invalität oder unversorgte Hinterbliebene. Dagegen kann und soll man sich versichern. Dagegen sind Verlust oder Beschädigung eines auch teureren E-Bikes wohl leichter zu verkraften.

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