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Betrug mit Handys - Anmeldung mit gestohlenen Pässen

So leicht kann man unschuldig in Verdacht geraten

Im November 2000 wollten Frau Gruber und Herr Holzer ihre Schrebergartenhütte winterfest machen. Schon beim Näherkommen bemerkten sie, dass etwas nicht stimmte.

Die Pässe sind weg.
Die Tür stand offen: Im Häuschen war eingebrochen worden. Vor allem fehlten die Reisepässe, der sonstige Schaden hielt sich in Grenzen. Sofort wurde am Kommissariat Anzeige erstattet. Als das Paar dann neue Pässe in Händen hatte, hielt man diese unerfreuliche Episode für abgeschlossen.

Negative Bonitätsprüfung.
Im Juni wollte sich Frau Gruber endlich auch ein Handy zulegen und meldete sich beim Netzbetreiber one an. Doch statt „rauschfreiem“ Telefoniervergnügen erhielt sie ein lapidares Brieferl: „Die Bonitätsprüfung, die wir im Rahmen der Aktivierung durchführen, ist … leider negativ ausgefallen“.

Schock am Konto.
Das blieb nicht die einzige negative Überraschung. Von Frau Grubers Konto wurden nämlich kurze Zeit später 19.830 Schilling abgebucht. Und zwar von one. Das konnte sich Frau Gruber nun wirklich nicht erklären. Sie hatte doch keinen Vertrag bekommen! Die Konsumentin suchte Rat im VKI Info-Center.

Falsches Spiel.
„Und Ihnen sind damals die Pässe gestohlen worden?“, fragte unsere Beraterin. Der Fall war ziemlich offensichtlich, da brauchte man kein Sherlock Holmes zu sein. Betrüger hatten unter falschem Namen Handys angemeldet und natürlich nie die Rechnung bezahlt. Und jetzt, wo sich Frau Gruber ahnungslos bei one gemeldet und Adresse und Kontonummer bekannt gegeben hatte, hatte die Handyfirma sofort reagiert und den offenen Betrag eingezogen. Immerhin wusste Frau Gruber jetzt, warum ihre Bonitätsprüfung negativ verlaufen war.

Lawine von Beschuldigungen.
Wir rieten, sofort Betrugsanzeige bei der Polizei zu erstatten und one davon zu verständigen. Dann stellte sich heraus, dass bei one gleich vier Handys unter dem Namen Elisabeth Gruber angemeldet waren. Und von max.mobil kam auch noch ein gerichtlicher Zahlungsbefehl. Dank unserer Hilfe wusste Frau Gruber nun, dass sie diesen beeinspruchen konnte. Doch dann erhielt sie sogar eine Ladung zum Prozess – als Beschuldigte! Unsere Beraterin musste noch Überzeugungsarbeit leisten, ehe beide Netzbetreiber schließlich einsahen, dass es nicht Frau Gruber gewesen war, die die Handyrechnung nicht bezahlt hatte. Und: Offenbar hat die Bonitätsprüfung Lücken, bei denen Ganoven durchschlüpfen können.

 

Namen betroffener Konsumenten wurden von der Redaktion geändert.

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