Reisen wurden entweder abgesagt oder verschoben
Flexibilität ist alles – bei Unternehmen und bei deren Kunden. Unsere Europäische Verbraucherberatung kennt das Touristik-Unternehmen WTI schon seit Längerem. Immer wieder berichten Konsumenten über unerfreuliche Erfahrungen mit dem deutschen Reiseveranstalter aus Cloppenburg. Etwa die 78-jährige Hedwig H. Sie hatte drei Reisen bei WTI gebucht und wollte zunächst die Reise nach Kroatien antreten. Geht nicht, erfuhr sie, als sie mit dem Koffer beim Bus stand, und musste wieder heimgehen. Ort des Geschehens: Wien-Westbahnhof, Zeit: Mitternacht. Bei den beiden anderen Reisen verschob WTI den Beginn. Dadurch hätten sich Frau H.s Reisen überschnitten. Also teilte sie dem Unternehmen rechtzeitig mit, dass sie daher zurücktreten müsse. Statt einer Entschuldigung schickte ihr WTI Stornorechnungen. Wir intervenierten, Frau H. erhielt nach zähem Hin und Her ihr Geld zurück.
"Änderungen hinsichtlich des Programmablaufes vorbehalten"
Auch eine andere WTI-Reise sollte nach Kroatien gehen. Der Prospekt sprach von einer „einmalig schönen Reise“ und einem „traumhaft schönen Urlaub“, nannte die Kvarner Bucht als Reiseziel und Ort der Übernachtung und versprach den Besuch der Plitvicer Seen sowie der Inseln Cres, Losinj, Krk und Rab. Der Bus fuhr aber nach Umag. Der Europäischen Verbraucherberatung berichtete die verärgerte Kundin, dass sie nicht nach Umag fahren wollte, denn da sei sie kurz zuvor schon gewesen. WTI verwies auf die „Allgemeinen Reise- und Zahlungsbedingungen“, und da sei es schriftlich fixiert: „Änderungen hinsichtlich des Programmablaufes vorbehalten“. Die logische Schlussfolgerung von WTI: „Die vertraglich vereinbarten Leistungen wurden von uns erbracht.“ Flexibilität ist eben alles – im Geist und auf der Straße.