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Konsument international - Konsument 8/1999

 

USA



Quakender Feuchtigkeitsmesser

Früher einmal konnten die Menschen mit dem Finger den Feuchtigkeitsgehalt der Blumenerde prüfen. Heute benötigen sie dafür technische Geräte. Manche dieser Feuchtigkeitsmesser mögen zwar ganz hilfreich sein und exakte Werte liefern. Verzichten kann man jedenfalls laut dem Verbrauchermagazin „Consumer Reports“ auf den umgerechnet 100 Schilling teuren „Water me“-Frosch, hergestellt in den USA. Er sollte quaken, wenn’s zu trocken wird, tut es aber nicht – oder genauer gesagt: Er meldet sich erst so spät, dass es für etliche Pflanzen tatsächlich zu spät ist und selbst eine Gießkanne voll Wasser keine Rettung mehr bringt. Vielleicht geht es ja doch mit dem Finger?

AUSTRALIEN



Amtliche Betrugsgeschäfte

Die australische Börseaufsicht (ASIC) möchte die Menschen zu kritischen Konsumenten „erziehen“. Im Rahmen dieser Aufklärungsarbeit warb sie unter falschem Namen im Internet um Investoren, die innerhalb von 15 Monaten ihren nicht unerheblichen finanziellen Einsatz verdreifachen wollten. Angebliches Geschäftsziel des Scheinunternehmens war das Anbieten von Versicherungen, mit denen sich Firmen gegen die möglichen Folgen des Jahrtausendwechsels absichern konnten. Trotz minimalem Werbeaufwand besuchten 11.200 Internet-User die Seite, und mehr als 1200 davon forderten zusätzliche Informationen an. Über 200 Personen waren sogar sofort bereit, viel Geld in das windige Geschäft zu investieren. Eine E-mail der ASIC führte ihnen ihr leichtsinniges Handeln vor Augen. Leider wissen auch die echten Betrüger, wie man mit leeren Versprechungen am Verstand vorbei direkt in die menschlichen Schwachstellen zielt.

NEUSEELAND



Verschwundene Straßen

Der neuseeländische Automobilclub hat sich mit der neuesten Ausgabe seines Neuseeland-Reiseführers, in dem laut Aufdruck sämtliche Straßenverbindungen eingezeichnet sind, blamiert: Ein Käufer musste feststellen, dass eine gut ausgebaute Straße, die zwei Tourismuszentren verbindet, in dem Reiseführer nicht enthalten ist. Als sich das Verbrauchermagazin „Consumer“ auf die Suche machte, zeigte sich, dass Hunderte von Straßen nicht aufscheinen – und das unabhängig von ihrer Größe. Der Gipfel ist jedoch das gänzliche Fehlen eines 100 Kilometer langen Küstenabschitts, zusammen mit dem für seine Pferderennen bekannten Ort Castlepoint!

GROSSBRITANNIEN



Kleingedrucktes im Fernsehen

Gegen unleserliche Fußnoten in TV-Werbespots geht nun die Independent Television Commission (ITC) vor. Ab sofort ist nicht nur die Dauer der Einblendung geregelt, sondern auch die Schriftgröße. Darüber hinaus dürfen von den werbenden Firmen keine unverständlichen Formulierungen gewählt werden.

GROSSBRITANNIEN



Urlaub auf Abruf

Mit dem Verkauf von Time-Sharing-Anteilen allein geben sich einige windige Unternehmen nicht zufrieden: Bei Vorträgen über Time-Sharing verteilen sie deshalb Reisegewinngutscheine, die allerdings einen Haken haben: Zum einen fallen für die „glücklichen Gewinner“ im voraus nicht rückzahlbare Bearbeitungskosten an, zum anderen müssen sie in der Folge jederzeit damit rechnen, den Urlaub innerhalb von nur 14 Tagen antreten zu müssen – und das bei ganzen 24 Stunden Bedenkzeit. Allfällige Ersatztermine werden ebenso kurzfristig vergeben, woraus sich ergibt, dass viele Gewinner die Reise letztlich überhaupt nicht antreten.

BELGIEN



Treu bis ins Grab

Monsieur S. aus Belgien erhielt vor kurzem Post von einem Versandhaus. Das heißt, eigentlich war der Brief an seine Mutter gerichtet. Darin wurde ihr für ihre insgesamt acht Bestellungen während des vergangenen Jahres gedankt. „Damit sind Sie, liebe Madame S., eine unserer treuesten Kundinnen.“ Ein kleines Detail hatte der Absender allerdings übersehen. Madame S. war bereits vor eineinhalb Jahren verstorben und hatte im erwähnten Zeitraum mit Sicherheit nichts mehr bestellen können. Aber wie man weiß, ist gerade im Versandhandel ziemlich alles möglich, noch dazu, wenn es sich um eine so treue Kundin handelt.

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