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Hotelbuchungen im Internet - Auf gut Click ...

, aktualisiert am

  • Erhebliche Preisspannen
  • Schnäppchen für Flexible
  • Buchung für Familien kompliziert bis unmöglich

Sie helfen bei der Suche nach dem passenden Urlaubsangebot und werben häufig auch damit, von ihren Vertragspartnern besonders günstige Preise weitergeben zu können. Die Rede ist von Buchungsportalen für Urlaub und/oder Hotels. Indem sie touristische Anbieter nach Reiseziel, Unterkunftsart und Leistungspaket aufgliedern, erleichtern sie Vorauswahl und Urlaubsplanung. Das Problem dabei: Da mittlerweile bereits eine Vielzahl von Reiseportalen um buchungswillige Kundschaft wirbt, ist mit der Übersichtlichkeit leider Schluss. Nur wer mehrere Anbieter abcheckt, kann wirklich günstig buchen. Das kostet allerdings viel Zeit.

 

Nicht automatisch günstiger

 

Die angebotenen Hotels oder Packages sind nicht automatisch günstiger als im Reisebüro-Katalog oder nach der Hotel- Preisliste. Die Preisdifferenzen für ein und dasselbe Hotel sind teilweise beachtlich. In den Reiseportalen stehen nicht immer alle Zimmerkategorien der Hotels zur Verfügung (daher ist ein direkter Vergleich nicht immer möglich). Auch eine Direktanfrage kann sich lohnen, vor allem außerhalb der üblichen Reisezeiten und bei Last-Minute- Anfragen. Wer bezüglich Zeit und Lage flexibel ist, kann natürlich auch das eine oder andere Schnäppchen finden.

 

Recherche für Singles, Paare und Familien

 

Für unsere Preisrecherche haben wir fünf beliebte Anbieter (HRS.de, Expedia.de, Booking.com, Hotel.de und Tiscover.at) ausgewählt. Abgefragt wurden Übernachtungspreise für Hotels in Paris, Berlin, Wien, Villach und Bibione, jeweils für Singles, Paare und Familien. Gleichzeitig haben wir per E-Mail direkt beim Hotel nachgefragt. Schließlich war uns neben dem Preis auch die Benutzerfreundlichkeit wichtig.

 

Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission

 

Für Singles o.k.

Einzelreisende auf Städtetrip scheinen die Wunschkunden der Reiseportale zu sein. Das Angebot ist riesig, die Preise sind relativ einheitlich und auch bei Direkt buchung nicht günstiger. Nennenswerte Preisunterschiede haben wir lediglich für ein Einzelzimmer im Hotel Sofitel Arc de Triomphe in Paris ermittelt. Für zwei Übernachtungen wurden zwischen 460 und 520 Euro verlangt. Am teuersten wäre die Direktbuchung mit 570 Euro gewesen. Für Wien (Hotel Resonanz) und Berlin (Hotel Park Inn) erhielten wir einen einheitlichen Preis bei allen Portalen. Dieser Preis hielt dann auch bei der Direktanfrage.

Doppelzimmer: Unterschiede!  

Für Erstaunen sorgten die Ergebnisse der Abfragen für die Doppelzimmer – die sind eigentlich ein touristisches Standardprodukt, möchte man meinen.

  • Paris: In Paris schwankten die Preise für zwei Nächte in unserem Wunschhotel zwischen 510 und 670 Euro, ein Unterschied von 31 Prozent! Bei unserer direkten Anfrage im Hotel erhielten wir das Wochenende um 668 Euro angeboten.
  • Wien: Auch in Wien war die Differenz ähnlich groß. Zwei Nächte im Hotel Sacher fanden wir zu Preisen zwischen 620 und 920 Euro. Direkt im Hotel wurde uns ein Zimmerpreis von 780 Euro genannt.
  • Berlin: Für die zwei Nächte ohne Frühstück in unserem Berliner Hotel erhielten wir dreimal ein Angebot über 234 Euro, einmal über 264 Euro. Immerhin noch ein Preisunterschied von 13 Prozent. Der Preis bei Direktbuchung: 318 Euro.
  • Villach: Für das Wochenende in Villach konnte leider kein Hotel gefunden werden, das auf allen fünf Portalen verfügbar war. Ohne Berücksichtigung von Expedia.de haben wir bei den übrigen vier Portalen Preise zwischen 676 und 690 Euro gefunden. Das Hotel selbst bot für 600 Euro an, also um fast 15 Prozent günstiger als im Internet.
  • Bibione: Einheitlich die Preisgestaltung hin- gegen für das Hotel Alemagna in Bibione: Der Urlaub wird im Internet und bei Direktbuchung zum gleichen Preis angeboten.

 

Stolpersteine für Familien

Familien mit Kindern haben bei allen Anbietern mit dem Buchungsformular zu kämpfen. Einerseits sind die Eingabemasken zu wenig flexibel bezüglich Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder. Andererseits können spezielle Bedürfnisse (Zusatzbett, separates Zimmer) nicht berücksichtigt bzw. kommuniziert werden. Die Anzahl der Kinder wird zwar in die Abfrage aufgenommen (Ausnahme: Booking.com), gerechnet werden aber meistens die Preise für Vollzahler.

  • Paris: Für das Wochenende in Paris wären damit bei Internetbuchung zwischen 1.020 und 1.240 Euro für vier Personen ohne Frühstück zu berappen. Das Hotel selbst hätte einen Preis von 948 Euro verrechnet, und zwar inklusive Frühstück. Der Unterschied zum teuersten Anbieter beträgt damit 292 Euro oder 31 Prozent – für Familien ein schöner Batzen Urlaubsgeld.
  • Wien: In Wien hätte unsere Familie für den Städteurlaub bei Buchung über die Portale einheitlich 400 Euro für zwei Nächte im Hotel am Brillantengrund gezahlt, bei Direktbuchung etwas mehr: 428 Euro.
  • Berlin: Riesig fanden wir die Preisunterschiede für zwei Nächte in Berlin (Angebote von 374 bis 642 Euro ohne Frühstück), wobei der direkt angefragte Preis mit 466 Euro inkl. Frühstück etwa im Mittelfeld liegt. In Villach und Bibione wurden wir neuerlich nicht bei allen Portalen fündig. Der Urlaub im Karawankenhof wurden uns zu Preisen von 1.536 bis 1.874 Euro angeboten (Differenz 22 Prozent). Detail am Rande: Tiscover.at verrechnet für Halbpension 1.764 Euro, während Expedia.de das Zimmer nur mit Frühstück zu einem Preis von 1.874 Euro anbietet. Da kenne sich einer noch aus! Auch in Bibione variierten die Preise zwischen 1.404 und 1.560 Euro – immerhin auch noch 11 Prozent Unterschied (zum Vergleich: Direktbuchung 1.512 Euro).

Keine Nummer eins

Wenn Sie jetzt aufgrund der vielen Preise ähnlich überfordert sind wie unsere Testpersonen, so liegt das daran, dass es „die“ günstigste Buchungsvariante leider nicht gibt. Die von uns ermittelten Übernachtungskosten sind Stichproben, die sich nach Saison und Verfügbarkeit natürlich laufend ändern. Eine generelle Empfehlung können wir Ihnen nach unseren Erfahrungen leider nicht liefern. Nur wer vor dem entscheidenden Klick mehrere Portale durchsucht und zusätzlich eine Direktanfrage stellt (und Verhandlungsgeschick beweist), kann Urlaubsgeld sparen.

In Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit gibt es bei allen Portalen für Familien und Gruppen noch sehr viel zu verbessern. Die gewünschten Ergebnisse erhielten unsere Testpersonen erst nach einigen Versuchen, und teilweise auch nur mit Abstrichen. Lediglich die (einfache) Buchung für Einzel- und Doppelzimmer klappte auf Anhieb.

Portale im Familien-Praxistest  
HRS: Auswahl beschränkt HRS.de : Hotelportal mit 225.000 Hotels. Für Familien erforderliche Unterbringungsmöglichkeiten werden zwar gelistet, aber von vielen Hotels nicht angeboten. Damit bleibt die Auswahl beschränkt. Buchung für Kinder nur bei Belegung eines Doppelzimmers einfach. Keine Mehrbettzimmer. Druckansicht mangelhaft.
Expedia: Kinder im Erwachsenenzimmer Expedia.de : Komplettanbieter für Flug, Hotel, Pauschalreisen, Last-Minute-Angebote. Buchung für Kinder nur im Zimmer mit jeweils einem Erwachsenen. Mehrbettzimmer möglich.
Booking: wieviel Reisende? Booking.com : Hotelportal mit 40.000 Hotels. Bei der Abfrage keine Eingabemöglichkeit für die Anzahl der Reisenden. Nach Auswahl der Destination und des Reisedatums werden alle verfügbaren Alternativen angezeigt. Mehrbettzimmer möglich.
Hotel.de: viele Hotels Hotel.de : Hotelportal mit 210.000 Hotels. Eine Mehrbettzimmer-Suche ist prinzipiell möglich, aber im Ergebnis unbefriedigend. Erst eine Aufteilung auf Einzel- und Doppelzimmer führt zu einem größeren Angebot. Eigene Druckereinstellungen notwendig.
Tiscover: nur Österreich

Tiscover.at : Bietet ausschließlich Österreich-Urlaube an. Bei der Buchung wird zunächst automatisch eine Reiseversicherung vorgeschlagen, die händisch deaktiviert werden muss. Nur wenn ein Erwachsener plus Kind pro Zimmer abgefragt wird, erhält man entsprechend viele Angebote. Keine Hotelsuche mit Namenseingabe möglich.

 

ECC - Europäisches Verbraucherzentrum

 

 

 

 

 

VKI Europäisches Verbraucherzentrum

Finanziert mit Unterstützung der Europäischen Kommission.

Hotline für grenzüberschreitende Verbraucherprobleme

Tel. 0810 810 225

(Mo–Fr 9–15 Uhr, Ortstarif)

www.europakonsument.at

 

Hotelbuchungen im Internet: kompetent mit "Konsument"

  • Gut für ersten Überblick. Die Buchungsportale liefern relativ rasch einen Eindruck von Angebot und Preisniveau. Sie sind aber nicht in jedem Fall günstiger! Wer bezüglich Unterkunft, Saison und Lage flexibel ist, kann eher Schnäppchen finden.
  • Keine vorschnelle Buchung. Nur wer mehrere Angebote vergleicht, kann wirklich günstig buchen. Preisunterschiede bis zu 30 Prozent sind keine Seltenheit. Bei manchen Hotels lohnt sich eine Direktanfrage.
  • Für Familien weniger geeignet. Die Auswahlmöglichkeiten sind online eher beschränkt. Für Familien und Gruppen kann das Buchen über ein Reisebüro oder direkt sinnvoller sein, wobei die Portale natürlich eine ideale Informationsbasis vorab bieten.
  • Wichtiges Kleingedrucktes. Preiszuckerln für Hotelübernachtungen sind häufig mit eingeschränkten Buchungsbedingungen verbunden. Vor dem endgültigen Buchungsklick u.a. Stornobedingungen nachlesen.

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