Das Hotel Lintner in Lofer (Salzburg) gibt einen falschen Preis an und lässt zwei dänische Familien auf den Mehrkosten sitzen. - In der Rubrik "Ein Fall für KONSUMENT" berichten wir über Fälle aus unserer Beratung.
Es begann im Sommer 2012. Zwei dänische Familien planten ihren Winterurlaub: Im Februar 2013 sollte es nach Österreich gehen. Sie verglichen Preise und Ausstattung infrage kommender Hotels und buchten schließlich über den Tourismusverband Salzburger Saalachtal das Hotel Lintner in Lofer.
"Beim Angebot geirrt, der Preis stimmt nicht"
Im September 2012 fragten die Gäste in spe beim Hotel Lintner nach, wie die Zahlung abzuwickeln sei, und erfuhren bei dieser Gelegenheit Unerfreuliches: Man habe sich bei der Erstellung des Angebots geirrt, der Preis stimme nicht. Die Kinderermäßigung betrage nicht wie ursprünglich beworben 100 Prozent, sondern 50 Prozent. Statt 1.540 € würde der Aufenthalt im Hotel nunmehr insgesamt 2.502,50 € kosten. Das waren fast 1.000 € mehr, als es bei der Buchung geheißen hatte, und alles andere denn ein Pappenstiel!
Hotel Lintner schaltete auf stur
Die Konsumenten protestierten und versuchten zu verhandeln, doch seitens des Hotels schaltete man auf stur und kündigte die Buchung schließlich einseitig auf. Für die beiden Familien hieß es nun zurück zum Start. Sie mussten mit der Planung des Winterurlaubs von Neuem beginnen. Die günstigeren Unterkünfte waren mittlerweile ausgebucht und die Urlauber mussten letztendlich für ihr Quartier wesentlich mehr bezahlen, als sie ursprünglich, bei Buchung des Hotels Lintner in Lofer, veranschlagt hatten.
Europäische Verbraucherzentrum interveniert
Das wollten sie so nicht hinnehmen. Sie wandten sich an das Europäische Verbraucherzentrum Dänemark, um mit dessen Unterstützung die Kosten, die ihnen aufgrund der Kündigung der Buchung zusätzlich entstanden waren, vom Hotel Lintner einzufordern. Das Europäische Verbraucherzentrum Dänemark leitete den Fall an das Europäische Verbraucherzentrum Österreich weiter, das für die dänischen Familien beim Hotel intervenierte: Der Tourismusverband war ja bei der Buchung nur als Vermittler tätig gewesen, die Informationen über Preise und Leistungen des Hotels waren samt und sonders vom Hotel Lintner übermittelt worden.
Nicht bereit, für den Fehler geradezustehen
Es gab ein Angebot zu einem bestimmten Preis und die entsprechende Buchung wurde verbindlich abgeschlossen. Dass der Preis nicht stimmte, hatte somit ausschließlich das Hotel zu verantworten. Das Europäische Verbraucherzentrum bemühte sich in zahlreichen Briefen, E-Mails und Telefonaten, mit dem Hotel Lintner eine einvernehmliche Lösung zu finden. Doch die Intervention blieb erfolglos.
Das Hotel Lintner war nicht bereit, für seinen Fehler geradezustehen. Die beiden dänischen Familien blieben auf ihren Mehrkosten sitzen.
Die Namen betroffener Konsumenten wurden von der Redaktion geändert. - Sollten Sie ähnliche Konsumenten-Probleme erleben, dann wenden Sie sich am besten an unser VKI-Beratungszentrum (Probleme in Österreich) oder an das Europäische Verbraucherzentrum (grenzüberschreitende Konsumentenprobleme).