Den Herstellern scheint es egal zu sein, welche Cocktails in ihren Laboren für Kinder zusammengepanscht werden. - Ein Kommentar von KONSUMENT-Redakteur Bernhard Matuschak.
Badezusätze, die das Wasser schön bunt färben, es dazu glitzern lassen und möglichst auch noch für eine schleimige Konsistenz sorgen, stehen bei kleinen Kindern hoch im Kurs. Das Angebot in Drogerien und im Internet ist dementsprechend riesig. Empfehlenswert sind leider bei Weitem nicht alle Produkte.
Kinder tunlichst fernhalten
Bereits unsere kleine Stichprobe von 15 Badezusätzen zeigt, dass viele mit Substanzen belastet sind, von denen man Kinder tunlichst fernhalten sollte - siehe Badezusätze für Kinder - Bad mit Gruselfaktor . Azofarbstoffe, quartäre Ammoniumverbindungen, allergene Duftstoffe oder Acrylamid haben im Badewasser nichts verloren. Auch wenn sie stark verdünnt werden, sind diese Substanzen alles andere als harmlos.
Hauptsache, die Kasse klingelt
Den Herstellern ist bewusst, welche Cocktails in ihren Laboren für Kinder zusammengepanscht werden. Doch es scheint ihnen egal zu sein. Hauptsache, die Kasse klingelt. Derartiger Geschäftssinn stößt uns immer wieder auf, sei es bei Untersuchungen von Buntstiften, Kinderspielzeug oder Fingerfarben. Besonders ärgerlich ist es, wenn die Schadstoffe in Produkten stecken, die als natürlich vermarktet werden.
Wir sind Vorreiter in Europa
Der VKI zählt, was die Untersuchung von Schadstoffen in Kinderprodukten anbelangt, zu den Vorreitern in Europa. Seit den 1980er-Jahren versuchen wir, durch unsere Tests Druck auf die Hersteller auszuüben, damit sie sauber produzieren. Doch immer wieder zeigt sich: Alles, was erlaubt ist, wird auch gemacht. Freiwillige Selbstkontrolle funktioniert nicht in der Wirtschaft. Der Gesetzgeber wäre zum Schutz der Kinder gefordert, schon seit Jahrzehnten.
E-Mail: KONSUMENT-Redakteur Bernhard Matuschak