Erstmals sind in Österreich Eheringe aus Gold mit Fairtrade-Zertifizierung erhältlich. Die Bedingungen für Minenarbeiter werden dadurch maßgeblich verbessert.
[Asset Included (Id:318897037017;Type:Bild)]Weltweit arbeiten rund 15 Millionen kleingewerbliche Minenarbeiter im Goldbergbau. Die Bedingungen sind katastrophal: Da die Arbeiter nicht über die nötigen Informationen verfügen, müssen sie das Gold zu einem viel zu niedrigen Preis an Zwischenhändler verkaufen. Darüber hinaus unterliegt der Goldpreis extremen Schwankungen. Die Arbeit im kleingewerblichen Bergbau ist arbeitsintensiv und gefährlich, es fehlt an Sicherheits- und Schutzbestimmungen. In Ländern wie Burkina Faso oder Tansania kommt es in Goldminen immer wieder zu ausbeuterischer Kinderarbeit.
1 Ring, 20 Tonnen Gestein
Dazu kommen Gefahren für die Umwelt: Beim Abbau von Gold werden enorme Gesteinsmengen abgetragen und zermahlen – für die Produktion eines Ringes um die 20 Tonnen. Das darin enthaltene Gold wird mit hochgiftiger Zyanidlauge herausgelöst, der übrig bleibende zyanidhaltige Schlamm in Rückhaltebecken gelagert. Bricht der Damm eines Rückhaltebeckens oder läuft es über, hat das katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt.
Quecksilber und Zyanid
"Zyanid ist dem sonst üblichen Quecksilber dennoch vorzuziehen, da man es am Ende des Produktionsprozesses neutralisieren kann", erklärt Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich. Oft wird Quecksilber eingesetzt, um Gold aus Schlamm und Geröll zu extrahieren: Das Gold verbindet sich damit zu flüssigem Amalgam. Beim anschließenden Erhitzen des Amalgams verdampft das Quecksilber, Rohgold bleibt zurück.
Nieren und Nerven
Mit dem Quecksilber, das die Nieren und das zentrale Nervensystem schädigen kann, wird oft ungeschützt hantiert. "Es gäbe die Möglichkeit einer Destillationsanlage für die Rückgewinnung des Quecksilbers, die gar nicht teuer wäre", meint Kirner. "Sie wird jedoch meist nicht eingesetzt." Die Hälfte des weltweit freigesetzten Quecksilbers stammt aus dem Goldbergbau.