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Süße Fertiggerichte: Mohnnudeln, Milchrahmstrudel, Kaiserschmarrn - Mal was Schnelles

  • Fertiggerichte seit Langem im Trend
  • Gekühlte Speisen einfacher zubereitet als tiefgekühlte
  • Ungenauigkeiten bei den Nährwertangaben

Fertiggerichte immer beliebter

Kein Schneiden, kein Mischen, Rühren oder Kneten, kein Füllen, kein Formen … einfach ab in die Mikrowelle, das Backrohr oder die Pfanne und binnen Kurzem heißt es: Essen kommen! Fertiggerichte sind bequem, und die Auswahl an Produkten für die schnelle Küche wird stetig größer. Bei jüngeren Konsumenten sind Gerichte aus dem Kühlregal besonders beliebt und landen inzwischen beinahe ebenso oft im Einkaufswagen wie tiefgekühlte Speisen.

Tiefgekühlt oder gekühlt

Für unseren Test haben wir aus dem breiten Angebot an Fertiggerichten gekühlte und tiefgekühlte Süßspeisen gewählt. Und aus dieser Gruppe wiederum solche ausgesucht, die in der Mikrowelle erhitzt und daher auch in der Mittagspause im Büro einfach und rasch zubereitet werden können. Schlussendlich landeten Mohnnudeln, Milchrahmstrudel und Kaiserschmarrn im Test. Die Gerichte wurden in Wiener Supermärkten, bei Diskontern und im Bioladen gekauft beziehungsweise bei den Tiefkühlkost-Lieferanten Bofrost und Eismann bestellt.

Unkomplizierte Zubereitung

Kaum eingekauft, kamen die süßen Happen in die Mikrowelle. Besonders bei gekühlten Fertiggerichten ist diese Art der Zubereitung unkompliziert: Die Speisen werden samt und sonders in Portionspackungen angeboten, in denen sie laut den Herstellern auch gleich erhitzt werden können. (Wir raten davon eher ab – siehe dazu: Inhaltsverzeichnis -  "Besser Geschirr statt Verpackung").

Anders als bei etlichen tiefgekühlten Speisen sind bei den gekühlten bereits sämtliche Zutaten in der Packung mit dabei – beim Kaiserschmarrn der Zwetschkenröster, bei Mohnnudeln Powidl oder Apfelmus, beim Milchrahmstrudel die Vanillesauce. Geschirr braucht demnach streng genommen nur, wer Zwetschkenröster, Powidl oder Apfelmus lieber kalt isst und daher vor dem Wärmen aus der Packung nimmt.

Erst umleeren, dann erhitzen

Die meisten tiefgekühlten Fertiggerichte müssen dagegen vor dem Erhitzen in mikrowellentaugliches Geschirr wandern – sei es, weil sich die Packung nicht zum Erhitzen eignet, oder weil die Speisen in Großpackungen angeboten werden. Mit manchen Verpackungen hatten die Tester ihre liebe Mühe. Zum Beispiel beim Milchrahmstrudel von Eismann. Er ist in eine Aluschale gepackt, die fürs Erwärmen in der Mikrowelle natürlich völlig ungeeignet ist. Also heraus damit. Leichter gesagt als getan, denn so gut wie immer ist der Strudel an der Alutasse festgefroren.

Verbesserbar: Iglo-Milchrahmstrudel- Packung

Ebenfalls verbesserungsbedürftig: die Packung des Milchrahmstrudels von Iglo. Er ist eines der wenigen tiefgekühlten Gerichte im Test, das laut Hersteller gleich in der Plastikpackung zubereitet werden kann. Davor können wir nur warnen. Denn beim Erhitzen in der Mikrowelle schoss unseren Testern die Vanillesauce aus der Packung und später, beim Öffnen der Schale, quoll ihnen heißer Dampf entgegen. Das Ende des Zubereitungsabenteuers: Strudel auf den Teller und Großputz in der Mikrowelle.

Extras für die Zubereitung

Bei manchen tiefgekühlten Gerichten braucht es zur Zubereitung noch Zutaten wie Butter, Zucker oder Milch. Und Zwetschkenröster zum Kaiserschmarrn, Apfelmus oder Powidl zu den Mohnnudeln müssen grundsätzlich extra eingekauft werden. Also einiges an zusätzlichem Aufwand, der bei den gekühlten Gerichten wegfällt. Dafür sind Tiefkühlgerichte lange lagerfähig, können gut auf Vorrat eingekauft werden und sind praktisch, wenn überraschend Besuch kommt. Gekühlte Gerichte müssen dagegen bald verbraucht werden.

Gut verständliche Zubereitungsanweisungen

Die in den Anleitungen angegebene Zubereitungsdauer stimmte bei fast allen Fertiggerichten im Test, und großteils waren die Anweisungen auch gut verständlich. Nur beim Iglo Milchrahmstrudel und dem Bio-Kaiserschmarrrn von Meisterfrost hätten sich die Tester mit genaueren Zubereitungsanweisungen leichter getan.

Kaum allgemeine Tipps

Allgemeine Tipps vermissten wir jedoch in den meisten Anleitungen. In vielen Mikrowellengeräten ist die Wärmeverteilung ungleichmäßig. Der Rat, Gerichte nach der Hälfte der Garzeit umzurühren, damit sie gleichmäßig durcherhitzt werden, fehlt jedoch fast immer. Auch dass man frisch gegarte Speisen zum Ausgleich von Temperaturunterschieden eine Weile ruhen lassen sollte, wird in den meisten Anleitungen nicht erwähnt.

Geschmack großteils "recht gut"

Geschmeckt haben die süßen Fertiggerichte im Großen und Ganzen recht gut. Die tiefgekühlten Mohnnudeln von Süsser Teller und Gourmet Gold kamen bei unseren Testern von allen Gerichten am besten an. Fünf Produkte (Iglo Milchrahmstrudel, Meisterfrost Bio-Kaiserschmarrn, Chef Menü Mohnnudeln mit Apfelmus, Gourmet Küche Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster, Spar Feine Küche Mohnnudeln mit feinem Powidl) begeisterten allerdings weniger. „Zu weich, zäh, fad, klebrig …“ waren häufig geäußerte, wenig schmeichelhafte Kommentare bei der Verkostung.

Tiefgekühlt heißt mehr Kalorien

Egal ob tiefgekühlt oder gekühlt – Kaiserschmarrn und Milchrahmstrudel enthalten in der Regel mehr Fett und Zucker als Mohnnudeln. Tiefgekühlte Produkte haben häufig einen höheren Fett- und Zuckergehalt als gekühlte und liefern auch etwas mehr Kalorien. Das ergaben unsere Untersuchungen im Labor.

Kalorienangaben ungenau

Vergleicht man die von uns ermittelten Werte mit den auf den Packungen deklarierten Nährwerten, kommen einige größere Abweichungen zutage: Der Milchrahmstrudel von Eismann liefert demnach mehr Kalorien als angegeben. Insgesamt vier Gerichte (Happy Snack Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster, Chef Menü Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster und Mohnnudeln mit Apfelmus, Gourmet Küche Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster) enthalten dagegen weniger Kalorien als auf der Packung deklariert.

Toni Kaisers Kaiserschmarrn: üppig

Nach unseren Berechnungen liefert der tiefgekühlte Wiener Kaiserschmarrn von Toni Kaiser die meisten Kalorien (240 Kilokalorien pro 100 Gramm), die gekühlten Mohnnudeln mit Apfelmus von Chef Menü haben die wenigsten (141 Kilokalorien pro 100 Gramm). Figurbewusste sollten mit einkalkulieren, dass einige tiefgekühlte Produkte mit Butter zubereitet werden müssen. Das erhöht den Kaloriengehalt zusätzlich.

Gekühlte Gerichte teurer als tiefgekühlte

Bleibt noch der Preis. Für gekühlte Fertiggerichte müssen Sie oft etwas tiefer in die Tasche greifen als für tiefgekühlte. Dafür haben Sie bei den gekühlten Produkten gleich alle Zutaten mit dabei. Auf jeden Fall erfreulich: In beiden Produktgruppen finden sich unter den preiswertesten Süßspeisen auch die besten. Eine Portion tiefgekühlte Mohnnudeln von Süsser Teller kostet 0,79 Euro, eine Portion gekühlte Mohnnudeln mit Apfelmus von Gourmet Küche 1,99 Euro. Convenience hat also ihren Preis, wie das letzte Beispiel eindrucksvoll zeigt.

Mikrowelle: Besser Geschirr statt Verpackung

An sich wäre es ja praktisch: Geht es nach den Herstellern, können gekühlte sowie manche tiefgekühlte Fertiggerichte gleich in der Plastikpackung in der Mikrowelle erhitzt werden. Kein Umfüllen vor dem Wärmen, keine dadurch bedingte Patzerei. Und wer dann auch noch aus der Packung isst, braucht lediglich Besteck abzuwaschen. Einfacher geht’s nicht.

Doch sind die Plastiktassen tatsächlich rundum mikrowellentauglich? Oder besteht doch ein gewisses Risiko, dass während des Erhitzens eventuell geschmolzenes Verpackungsmaterial in die Speisen gerät? Wir wollten es genauer wissen und baten die Hersteller um nähere Informationen zur Mikrowellentauglichkeit der verwendeten Verpackungen.

Vorab das Positive: Informationen haben uns alle Hersteller zukommen lassen. Doch aus welchen Materialien letztendlich die Packungen der Fertiggerichte bestehen, konnten wir diesen Unterlagen nicht immer entnehmen. Teils fehlten Gutachten, teils waren Materialprüfbedingungen unvollständig beschrieben, teils waren sie unrealistisch …

Fazit: Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie Fertiggerichte besser nicht in der Packung, sondern auf einem Porzellanteller oder in einer hitzefesten Glasschale erhitzen.

Süße Fertiggerichte: Anbieteradressen

Bofrost Vertriebs GesmbH & Co KG,
Olympstraße 14,
A-6430 Ötztal-Bahnhof,
(05266) 871 38,
www.bofrost.at

Chef Menü: Delikatessa GesmbH,
IZ NÖ-Süd, Straße 3, Objekt 16,
A-2355 Wiener Neudorf,
(02236) 600-69 41,
www.chefmenue.at

Eismann Tiefkühl-Service GmbH,
Leopoldauerstraße 143,
A-1210 Wien,
0810 81 88 00,
www.eismann.at

Fabulo: Zielpunkt Warenhandel GesmbH & Co  KG,
Heizwerkstraße 5,
A-1239 Wien,
(01) 616 72 88,
www.zielpunkt.at

Gourmet Gold: Penny GmbH,
IZ NÖ Süd , Straße 3, Objekt 16,
A-2355 Wr.Neudorf,
0810 60 07 04,
www.penny.at

Gourmet Küche: Hofer KG,
Hoferstraße 1,
A-4642 Sattledt,
(07244) 80 00-0,
www.hofer.at

Happy Snack GmbH,
Mühlgasse 1,
A-2353 Guntramsdorf,
(02236) 526 75-100

Iglo Austria GmbH,
Wienerbergstraße 3,
A-1109 Wien,
(01) 608 66-720,
www.iglo.at

Meisterfrost-Tiefkühlkosterzeugungs GmbH,
Sinnersdorf 12,
A-7423 Pinkafeld,
(03357) 431 13-142,
www.meisterfrost.at

Spar Österreichische Warenhandels AG,
Europastraße 3,
A-5015 Salzburg,
0810 111 555,
www.spar.at

Süsser Teller: Immler & Co GmbH,
Dresdner Straße 38-40/1/1,
A-1200 Wien,
(01) 332 31 41-0

Toni Kaiser: Frisch & Frost Nahrungsmittel GesmbH,
Mühlenring 20,
A-2020 Hollabrunn,
(02952) 23 35-0,
www.toni-kaiser.at

Süße Fertiggerichte: Kompetent mit "Konsument"

  • Sehr gut und preiswert. Sowohl das beste gekühlte (Gourmet Küche Mohnnudeln mit Apfelmus) als auch das beste tiefgekühlte Fertiggericht im Test (Süsser Teller Mohnnudeln) zählen zu den preisgünstigsten ihrer Produktgruppe.
  • Mitunter extra Zutaten nötig. Bei etlichen Tiefkühlgerichten müssen Sie manche Zutaten extra besorgen. Bei gekühlten Fertiggerichten sind dagegen sämtliche Zutaten in der Packung mit dabei.
  • Mager oder deftig. 100 Gramm Toni Kaiser Wiener Kaiserschmarrn liefern 240, 100 Gramm Chef Menü Mohnnudeln mit Apfelmus lediglich 141 Kalorien. Auf eine Portion hochgerechnet beträgt der Unterschied mehr als 250 Kalorien.

Süße Fertiggerichte: So haben wir getestet

Untersucht wurden insgesamt 17 süße Fertiggerichte, davon 8 Tiefkühlprodukte (4 Mohnnudel-Gerichte, 2 Milchrahmstrudel, 2 Kaiserschmarrn) und 9 gekühlte Produkte (3 Mohnnudel-Gerichte, 2 Milchrahmstrudel, 4 Kaiserschmarrn).

Im Labor wurde der Gehalt an Fett und Eiweiß sowie Zucker und Stärke ermittelt, Wasser und Asche wurden chemisch bestimmt. Daraus errechnete sich der Kalorienanteil.

Alle Gerichte wurden durch die Zubereitung einem Praxistest unterzogen und anschließend verkostet.

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