Was Konsumenten alles zugemutet wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Seforellenfilets, die in einem Spar-Prospekt als "Fisch aus heimischen Gewässern ausgelobt waren, aber aus Aquakultur stammten.
Was Konsumenten alles zugemutet wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Seforellenfilets, die in einem Spar-Prospekt als "Fisch aus heimischen Gewässern ausgelobt waren, aber aus Aquakultur stammten.
Das Seeforellenfilet wurde von Spar als "Aus heimischen Gewässern" ausgelobt. (Bild: U. Payer/VKI)
Angeboten bei: Spar
„Fisch aus heimischen Gewässern“, prangte in weißer Schrift vor schwarzem Hintergrund auf dem Spar-Prospekt. Die direkt vor der Auslobung aufgedruckte rot-weiß-rote Fahne war ebenfalls ein Blickfang. Darunter war ein Teller mit frischen Fischfilets abgebildet. Unter diesem wiederum stand in großen, roten Lettern „Seeforellenfilet“ und – in kleinerer, schwarzer Schrift – „aus Aquakultur Österreich …“. Ein Konsument, der über diesen Text gestolpert war, schickte uns den Prospekt zu. Er verstand unter der Bezeichnung „heimische Gewässer“ definitiv keine Aquakultur.
Wir auch nicht und so fragten wir bei Spar nach. Die Seeforellenfilets stammten aus streng kontrollierter Aufzucht in Österreich, teilte uns das Unternehmen mit. Die Fischzucht befinde sich am Fuß des Karawankengebirges nahe der Drau, und die Naturbecken würden ständig mit frischem heimischen Quellwasser in Trinkwasserqualität versorgt. So weit, so gut. Das ändert allerdings nichts daran, dass sich Konsumenten unter heimischen Gewässern ganz sicher keine Zuchtbecken vorstellen.
Generell gilt: Bei verpacktem Fisch müssen die Fischart, die Produktionsmethode und das Fanggebiet angegeben sein. Bei Fisch aus Aquakultur lautet die Kennzeichnung: „aus Aquakultur“ oder „gezüchtet …“. Außerdem muss das Land angegeben werden, in dem die letzte Entwicklungsphase des Fisches stattgefunden hat. Beim Kauf von offen angebotenem Fisch sind die Fischart, die Produktionsmethode und das Fanggebiet an der Fischtheke zu erfragen.
Was Spar dazu sagt, dass Seeforellenfilets aus Aquakultur im Prospekt als „Fisch aus heimischen Gewässern“ angepriesen wurden.
„Unsere Seeforellenfilets stammen aus streng kontrollierter Aufzucht in Österreich (aus Ferlach in Kärnten). Dieser Zuchtbetrieb achtet beim Errichten seiner Fischteiche auf eine sanfte und nachhaltige Eingliederung in die Natur und allerbeste Wasserqualität. Da sich diese Fischzucht am Fuße des südlichen Karawankengebirges nahe der Drau befindet, werden die Naturbecken ständig mit frischem heimischem Quellwasser in Trinkwasserqualität versorgt.
Das Wasser wird dabei stündlich komplett ausgetauscht! Lt. Verordnung (EU) Nr. 1379/2013 sind wir verpflichtet, die Art und Weise des Fang- bzw. des Produktionsgebietes wie folgt anzugeben: Bei Aquakulturen: die Angabe des Mitgliedstaats, in dem das Erzeugnis mehr als die Hälfte seines endgültigen Gewichts erlangt oder sich während mehr als der Hälfte der Aufzuchtzeit befunden hat. In unserem Fall stammt das Seeforellenfilet ,aus Aquakultur Österreich‘, der Fisch wird jedoch in frischem heimischem Quellwasser gezüchtet.“
SPAR Österreichische Warenhandels-AG
30. 10. 2015
Wir meinen: Bitte einfach nur „aus Aquakultur Österreich“ in den Prospekt schreiben. Dann wissen die Kunden auf Anhieb Bescheid, wie der Fisch produziert wurde.
Wer erwartet beim "Rio Mare Thunfisch-Pesto mit Pistazien und Zitrone" vor allem grüne Bohnen? Auf diese überraschende Hauptzutat laut Zutatenliste findet sich kein Hinweis auf der Verpackungsvorderseite.
Die abgebildeten Thunfisch-Filetstückchen suchen Konsument:innen in den „Billa Genusswelt Grüne Oliven mit Thunfisch“ vergeblich. Stattdessen handelt es sich bei der Füllung der Oliven um Fischpaste aus Thunfisch und Sardellen.
"Billa immer gut Forellenfilet geräuchert" wirbt mehrfach mit Österreichbezug. Die Forellen werden in Oberösterreich geräuchert, stammen aber aus italienischer Aquakultur.
Nicht stimmig: das Bild der Gebirgsfluss-Idylle.
Shrinkflation beim Tiefkühlfisch! Iglo hat den "Atlantik Lachs" stillschweigend verteuert. Für den gleichen Preis und in gleich großer Verpackung erhalten Konsument:innen jetzt 30 Gramm weniger Fisch.
„Billa immer gut Party Garnelen“ – bei dieser Party fehlt die Hälfte! Die Verpackung könnte doppelt so viele Garnelen enthalten. Mogelpackung-Alarm und ein Bild auf der Verpackung mit weit hergeholter Südsee-Idylle?
Im Aufstrich Bresso Lachs Kren befanden sich zunächst nur vier Prozent Lachs, einige Zeit später nur mehr 2,5 Prozent. Und das, obwohl die Aufschrift auf der Verpackung in Wort und Bild Lachs verspricht. Jetzt ist der Fischanteil wieder auf zumindest drei Prozent gestiegen.
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