Völlerei verschuldet Hunger
Die Kehrseite der Völlerei in den Industriestaaten ist der Hunger in den
Entwicklungsländern. Dort wird statt Nahrung für die einheimische Bevölkerung
Futter für die Tiermast angebaut. Dafür werden Wälder abgeholzt und
Feuchtgebiete trockengelegt. Dabei ist die Energieausbeute tierischer Nahrung
ausgesprochen schlecht, weil Tiere ihr Futter hauptsächlich zur
Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen verbrauchen. Um ein Kilogramm Fleisch zu
produzieren, sind 7 bis 16 Kilogramm Getreide oder Sojabohnen nötig. Anders
gesagt: Würde sich die Menschheit überwiegend vegetarisch ernähren, hätten alle
genug zu essen.
Vorbild Vegetarier
Tatsächlich könnten wir von Vegetariern einiges lernen. Sehr oft sind es
Menschen, die sich viele Gedanken über richtige Ernährung und Lebensweise
machen. Der falsche Weg wäre aber, Braten oder Burenwurst einfach wegzulassen
oder durch Torte und Kolatsche zu ersetzen. Solche „Puddingvegetarier“ nehmen
vorwiegend „leere“ Kalorien ohne Vitalstoffe auf, Mangelerscheinungen sind daher
möglich.
Kohlehydrate
Ausgewogene Kost besteht zu mehr als der Hälfte aus Kohlenhydrat-Lieferanten
wie Brot (bevorzugt Vollkornbrot), Teigwaren, Reis und Erdäpfeln. Die enthalten
nebenbei auch pflanzliches Eiweiß (Proteine). Rund die Hälfte der täglichen
Eiweißzufuhr sollte aus pflanzlichen Quellen stammen.
Sehr günstig sind hier auch Bohnen, Erbsen und Linsen. Klug kombiniert lässt
sich die Wertigkeit der verschiedenen pflanzlichen Proteine erhöhen, zum
Beispiel Bohnen mit Getreide oder Erdäpfel mit Topfen oder Eiern.
Obst und Gemüse
Als Nächstes in der Skala der wichtigsten Lebensmittel kommen Obst und
Gemüse. Davon sollte man täglich ruhig ein halbes Kilo verputzen, am besten
aufgeteilt auf fünf Portionen unterschiedlicher Art, die Hälfte als unerhitzte
Frischkost. Milch, Käse, Fleisch sowie pflanzliche Fette rangieren mengenmäßig
erst unter „ferner liefen“ – also ziemlich genau umgekehrt, wie es gängigen
Essgewohnheiten entspricht.