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Kürbiskernöl - Von wegen steirisch!

, aktualisiert am

Test Kürbiskernöl: Wir haben Kürbiskernöl erstmals auf seine Herkunft getestet. Ergebnis: Öl aus österreichischen Kernen steckt nur in weniger als der Hälfte aller untersuchten Flaschen. Nach wie vor ist auf hübsche Bildchen und blumige Formulierungen kein Verlass.

„Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an Kürbiskernöl denken“, wollte ein großes Meinungsforschungsinstitut im Herbst 2010 von Konsumenten wissen, die zumindest gelegentlich Kernöl einkaufen. Eine der häufigsten Antworten: die Steiermark. Wer das dickflüssige dunkle Öl mit dem charakteristischen nussigen Geschmack liebt, sieht sie sofort vor sich – die grüne Mark mit ihren weiten Feldern zwischen den üppig wuchernden Weingärten. Darauf, wie von Riesenhand hingestreut, unzählige große orange Kürbisse mit den charakteristischen grünen Streifen. Und vor den Gehöften die Bäuerinnen mit Kopftuch, die aus den dicken Plutzern die vielen schalenlosen Kerne holen. Kein Öl steht so für die Steiermark bzw. für Österreich wie dieses.

Heimisches Kürbiskernöl im Test

Jeder Käufer von Kernöl hat solche Bilder im Kopf, wenn er einkaufen geht. Vorm Regal sieht er sich in seiner Sichtweise bestätigt. Viele Etiketten mit Kürbissen drauf, dazu noch das Steiermark-Wappen oder zumindest die Landesfarben. Gelegentlich taucht auch die österreichische Fahne auf. Ganz zu schweigen von den Werbebotschaften. Da werden österreichische und steirische Traditionen wortreich beschworen und es wird auf strenge Qualitätskriterien sowie schonende Pressung hingewiesen. Dazu kommen noch Signalwörter wie Reinheit und Naturbelassenheit. Gesamteindruck: österreichische Qualität vom Feinsten.

Es hat sich wenig geändert

Dass hier mehr mit Suggestion als mit Information gearbeitet wird, wissen wir seit dem Juni 2009. Genau vor drei Jahren ackerten wir uns schon einmal durch all das ölige Gerede von pur und rein und traditionell (KONSUMENT 6/2009, Kürbiskernöl - Kerne auf China). Nun haben wir wieder Kernöl gekauft und die Etiketten genau studiert. Ergebnis: Die Botschaften, mit denen Kernöl an den Mann bzw. die Frau gebracht wird, sind nach wie vor in etwa dieselben wie bei unserer letzten Untersuchung.

Fakten statt Vermutungen

Dass bei all dem patriotischen Getue auf den Etiketten die Rohware für das Kürbiskernöl keineswegs aus Österreich kommen muss, sondern überwiegend aus dem Ausland stammt, wurde innerhalb der Branche schon lange kolportiert. Aus der Deckung wagen wollte sich aber niemand. Informationen darüber gab es immer nur hinter vorgehaltener Hand, unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Damit ist nun Schluss. Vor allem die Erzeuger von hochpreisigen steirischen Ölen haben offenbar die Nase voll. Sie wehren sich gegen Trittbrettfahrer, die einen auf steirisch machen, in Wahrheit aber billige Kürbiskerne aus China verarbeiten. Oder Öle verschiedener Herkunft mischen und um wenig Geld auf den Markt werfen.

China-Kerne häufig zu finden

„Im Lebensmitteleinzelhandel sind zirka 55 Prozent der Kürbiskernöle aus China-Kernen gepresst, im Großhandel sogar knapp 80 Prozent. Aufgrund der Gestaltung und Produktauszeichnung kann der Konsument die tatsächliche Herkunft häufig gar nicht herausfinden.“ Das sagte vor Kurzem der Verkaufs- und Marketingleiter der Firma Estyria (Steirerkraft) dem Branchenmagazin Regal (Heft 3/2012). Eine Aussage, die keine Frage offenlässt. Außer natürlich einer: Wer sind die Guten und wie heißen die Bösen? Unser Kürbiskernöltest schaut hinter die Kulissen.

Herkunft der Öle

Der Herkunft auf der Spur

Praktisch täglich erfahren wir von unseren Lesern: Nichts ist für Konsumenten so wichtig wie die Herkunft eines Lebensmittels. Und nichts verärgert sie mehr, als wenn hier getrickst wird. Was auf den Flaschen mit Kürbiskernöl draufsteht, wissen wir. Was aber steckt tatsächlich in den Flaschen drin? Worauf können sich die Konsumenten verlassen? Wer garantiert ein echt steirisches Öl? Wer tut nur so und dreht gutgläubigen Kunden ein Öl an, dessen Kerne in Wahrheit aus dem Ausland kommen?

Isotopenmethode

Auf alle diese Fragen gab es bislang keine Antwort. Über Jahre scheiterte jeder Versuch, Kernöl zu testen. Zuletzt im Gespräch: der Nachweis der Herkunft mit der sogenannten Isotopenmethode. Dabei hätten die Kohlenstoffverhältnisse der untersuchten Öle mit jenen der Bodenproben aus den Anbaugebieten der Ölkürbisse verglichen werden müssen. Das Projekt scheiterte sowohl an den Kosten als auch am Aufwand.

Endlich getestet!

Fast hatten wir schon aufgegeben, als sich überraschend eine neue Möglichkeit auftat. Die Montanuniversität Leoben beschäftigt sich seit Längerem mit der Bestimmung sogenannter Seltener Erden. Auch Böden haben eine Art Fingerabdruck. Mit seiner Hilfe lässt sich die geografische Herkunft vieler Lebensmittel aufspüren. So kann zum Beispiel mittels einer riesigen Datenbank und daraus erstellten Modellen die Herkunft von Kürbiskernen bestimmt werden. Derzeit ist die Unterscheidung zwischen Österreich, Russland und China möglich. Auch Mischungen verschiedener Länder werden erkannt, vorausgesetzt, die beigemischten Mengen sind groß genug. Für andere als die genannten Länder ist die Datenlage noch nicht ausreichend. So lässt sich beispielsweise erkennen, dass die Kerne, aus denen das Öl gepresst wurde, zu keinem der oben angeführten Länder passen. Woher der Rohware aber tatsächlich kommt, lässt sich derzeit nicht klassifizieren.

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln

Zusätzlich zur Herkunftsanalyse wurden alle Öle auch auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (Pestizide) untersucht. Mit den Ergebnissen konnte die Bestimmung der Herkunft der Öle abgesichert werden. Es gibt Pestizide, die für manche Länder ganz typisch sind. Andere Stoffe wiederum fallen auf, weil ihr Einsatz in bestimmten Gegenden seit Langem verboten ist. Eine Kurzbeschreibung aller gefundenen Schadstoffe und welche Rückschlüsse sich aus ihrem Vorkommen ergeben, finden Sie auf Seite 9 „Pflanzenschutzmittel im Öl“.

Oft gar nicht delikat

Zum Abschluss unserer Untersuchung haben wir wie immer auch eine Laienverkostung durchgeführt. Das Verkosten von 30 verschiedenen Ölen ist eine echte Herausforderung für jeden Tester. Dass es sich trotzdem gelohnt hat, zeigen die Ergebnisse. Mit einer Ausnahme kamen bei den Testern jene Öle am besten an, deren Kürbiskerne aus Österreich stammen. An der Spitze lag hier Steirerkraft. Am anderen Ende der Skala stehen zwei Produkte, deren Rohstoff wahrscheinlich in China gewachsen ist, nämlich Pelzmann 100 % pur und Delikatessa. Manchmal schmeckt man es auch, wenn ein Öl von ziemlich weit her kommt. Genauer genommen, wenn Kürbiskerne eine weite Reise tun. Denn egal woher die Kerne kommen, gepresst und abgefüllt wird, schon aus Kostengründen, fast immer nur im Inland.

Wenig echte Kürbiskernöle

Großteils aus Supermärkten und Bioläden

Für unseren Kernöl-Test haben wir also insgesamt 30 Öle ausgewählt. Die Proben stammen großteils aus Supermärkten und Bioläden. Apropos Bioläden: „Habt ihr Maran ausgelistet?“, wollte kürzlich ein langjähriger Abonnent wissen. Nein, haben wir natürlich nicht. Aus „Maran“ ist vor einiger Zeit „denn’s“ geworden. Der deutsche Biogroßhändler Dennree war schon länger Teilhaber bei Maran. Nun hat er das Unternehmen ganz übernommen und führt die Geschäfte unter eigenem Namen.Bezahlt haben wir für unsere Öle zwischen 11,98 und 61,90 Euro pro Liter. Am billigsten sind Kerngold von Hofer sowie S Budget von Interspar. Das teuerste Produkt ist ein Bio-Öl von Rapunzel, das wir aus dem Biosupermarkt Basic in Wien Meidling mitgenommen haben.

Elf "steirische Kürbiskernöle"

Elf Öle weisen eine g.g.A.-Kennzeichnung (geschützte geografische Angabe) auf. Sie kommen aus einem genau definierten Anbaugebiet und dürfen sich daher „steirisches Kürbiskernöl“ nennen. Mit Österreich als Verkaufsargument wirbt aber auch eine Reihe anderer Produkte.

Auf den Seiten 5-7 finden Sie zu jedem Öl einen Steckbrief. Er sagt Ihnen,

  • wo das jeweilige Produkt erhältlich ist,
  • wie viel es kostet,
  • was die Produzenten zur Herkunft der Rohware sagen und
  • woher sie laut Analyse tatsächlich kommt.

Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, haben wir die untersuchten Öle nach Gruppen zusammengefasst.

Fettes Ergebnis

Als uns die Montanuniversität nach Abschluss der Untersuchungen ihre Prüfergebnisse übermittelte, mussten wir uns erst einmal setzen: Weniger als die Hälfte aller getesteten Kernöle stammt tatsächlich ausschließlich aus Österreich! Wie so oft bei wissenschaftlichen Tests: Die Forscher können zwar keine 100-prozentige Garantie geben, aber es besteht eine „hohe Wahrscheinlichkeit“, das bei den meisten Ölen die dafür verarbeiteten Kerne entweder überhaupt nicht oder nur zum Teil aus Österreich kommen!

Nur elf "echte" Österreicher

Gerade einmal 11 von 30 Ölen konnten als „echte“ Österreicher klassifiziert werden; der Großteil davon g.g.A.-Öle, darunter auch die Platzhirsche des Kernölgeschäfts wie Steirerkraft und Weinhandl. Zwischen 19,20 Euro (Trummer) und 39,96 Euro pro Liter (Biohof Martina Schmit) werden für diese Qualität verlangt. Bei zwei weiteren Ölen – Hamlitsch Bio und Spar Natur Pur – ist die Herkunft zwar nicht eindeutig bestimmbar, es deutet aber vieles darauf hin, dass sie aus Österreich stammen.

Öl aus China findet sich häufig

Öle aus China sind billiger

Aus dem Ausland und hier wahrscheinlich aus China kommt, was in den Flaschen von Delikatessa (Penny), Kerngold (Hofer), Pelzmann 100% pur (Merkur) und S Budget (Interspar) steckt, um nur die bekanntesten zu nennen. Auf Nachfrage haben lediglich 3 der insgesamt 6 betroffenen Hersteller zugegeben, dass bei ihnen China im Spiel ist. Zwei weitere beriefen sich auf den Weltmarkt bzw. gaben nur eine vage „internationale“ Herkunft an. Auf den Flaschenetiketten ist darüber natürlich nichts zu lesen. Diese Öle gehören zum sogenannten Preiseinstiegssegment und werden um 12 bis 20 Euro pro Liter verkauft. Aber auch mit Bio Gourmet um rund 36 Euro pro Liter träufelt man sich Made in China auf den Salat. Eine Herkunft aus dem Fernen Osten kann übrigens auch Vorteile haben. Ein schönes Beispiel ist hier Bio Primo (Müller). In diesem Öl sind praktisch keine Rückstände nachweisbar. Offenbar wurden die Kerne dafür in einem entlegenen Gebiet ohne intensive Landwirtschaft angebaut. Auch das gibt es in China!

Alles möglich

Bei den restlichen 11 Produkten ist vieles möglich: Sie stammen möglicherweise komplett aus dem Ausland (die Ursprungsländer der verarbeiteten Kürbiskerne sind wahrscheinlich Russland, die Ukraine oder Ungarn); ebenso möglich sind aber auch Mischungen von österreichischer mit ausländischer Ware. Darauf deutet bei diesen Ölen sowohl die Menge der gefundenen Spurenelemente als auch das Vorkommen oder Fehlen bestimmter Pflanzenschutzmittel hin.

Herkunft nicht eindeutig bestimmbar

In dieser Gruppe findet sich auch das Rapunzel-Öl zum Apothekerpreis von sagenhaften rund 62 Euro pro Liter. In ihm stecken keineswegs heimische Kürbiskerne, wie die Auslobung "1. Pressung aus Österreich" suggeriert, sondern Ware aus dem Ausland. Erwischt hat es auch große Ölmühlen wie Birnstingl und Fandler. Während Birnstingl über die Herkunft seiner Rohware auch auf Nachfrage bedeutungsvoll schweigt, nennt Fandler österreichische Landwirte als seine Produzenten. Kann so nicht stimmen, sagen die Experten, denn die Herkunft dieses Öls ist nicht eindeutig bestimmbar.

Echt Bio schockierte

Geradezu schockierend fanden wir die Ergebnisse für Echt Bio (Penny), Billa und Pelzmann. Alle drei Öle werden als g.g.A.-Öle vermarktet, müssten also aus einem genau definierten österreichischen Anbaugebiet stammen. Die Einstufung unseres Labors lautete dagegen: keine reinen Österreicher! Im Kürbiskernöl von Billa spürten wir darüber hinaus Pflanzenschutzmittel auf, die in Österreich nicht zugelassen sind und die man üblicherweise als Rückstände in russischen und chinesischen Kernen findet. Ähnlich ist die Situation bei Pelzmann. Auch hier waren Rückstände eines Pflanzenschutzmittels enthalten, das in Österreich nicht zugelassen ist, in Russland aber eingesetzt wird. Dass sich Konsumenten nicht einmal auf das hochgelobte g.g.A.-Zeichen verlassen können, macht einen fassungslos. Gerechnet über alle von uns getesteten Öle mit garantierter geografischer Herkunft heißt das: Bei gut jedem vierten Öl bzw. bei 27 Prozent ist der Kunde der Angeschmierte!

Testtabelle: Kürbiskernöl - Verkostung

Öle aus Österreich

Die Reihung der Öle erfolgt alphabetisch. Untersucht wurde meist die kleinste Verpackungseinheit. Viele Öle gibt es aber auch in anderen Gebindegrößen mit unterschiedlichem Literpreis.

Öle, die aus Österreich stammen

 

 Adeg mit Leib und Seele (Bild: Schreiner K./VKI)  

Adeg mit Leib & Seele

100 % reines steirisches Kürbiskernöl g.g.A.
250 ml, 5,99 €
Preis pro Liter: 23,96 €
Erhältlich bei: Adeg
Herkunft
  Hersteller: Österreich
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol, Dieldrin

 

 Kürbiskernöl Iss echt steirisch (Bild: Schreiner K./VKI)

Iss echt steirisch

Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.
500 ml, 9,99 €
Preis pro Liter: 19,98 €
Erhältlich bei: Hofer
Herkunft
  Hersteller: Österreich
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol

 

 Kürbiskernöl Bio-Hof Kettler (Bild: Schreiner K./VKI)

Bio-Hof Kettler

100 % Kürbiskernöl
250 ml, 7,99 €
Preis pro Liter: 31,96 €
Erhältlich bei: denn's
Herkunft
  Hersteller: Niederösterreich
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol, Dieldrin

 

 Kürbiskernöl Biohof Martina Schmit (Bild: Schreiner K./VKI)

Biohof Martina Schmit

Kürbiskernöl 100 % biologisch
250 ml, 9,99 €
Preis pro Liter:39,96 €
Erhältlich bei: denn‘s
Herkunft
  Hersteller: Zagersdorf
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol

 

 Kürbiskernöl Birnstingl (Bild: Schreiner K./VKI)

Birnstingl

100 % steirisches Kürbiskernöl g.g.A.
250 ml, 6,49 €
Preis pro Liter: 25,96 €
Erhältlich bei: Interspar
Herkunft
  Hersteller: keine Antwort
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol, Dieldrin

 

 Kürbiskernöl Kiendler (Bild: Schreiner K./VKI)

Kiendler

Steirisches Premium Kürbiskernöl
500 ml, 13,50 €
Preis pro Liter: 27 €
Erhältlich bei: der Steirer in Wien
Herkunft
  Hersteller: g.g.A.
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol, Dieldrin, Piperonylbutoxid, Pyrethrin

 

 Kürbiskernöl Labugger (Bild: Schreiner K./VKI)

Labugger

Labugger's Steirisches Kürbiskernöl
250 ml, 5,90 €
Preis pro Liter: 23,60 €
Erhältlich bei: Labugger, 8403 Lebring
Herkunft
  Hersteller: Kammersdorf (NÖ)
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol

 

 Kürbiskernöl Spar Premium (Bild: Schreiner K./VKI)

Spar Premium

100 % steirisches Kürbiskernöl g.g.A.
250 ml, 6,99 €
Preis pro Liter: 27,96 €
Erhältlich bei: Gourmet Spar, Interspar
Herkunft
  Hersteller: g.g.A.
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol

 

 Kürbiskernöl Steirerkraft (Bild: Schreiner K./VKI)

Steirerkraft

100 % rein steirisches Kürbiskernöl g.g.A.
500 ml, 12,66 €
Preis pro Liter: 25,32 €
Erhältlich bei: Adeg, Gourmet Spar, Interspar
Herkunft
  Hersteller: Steiermark
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol, Dieldrin

 

 Kürbiskernöl Trummer (Bild: Schreiner K./VKI)

Trummer

Trummer's Kürbiskernöl
250 ml, 4,80 €
Preis pro Liter: 19,20 €
Erhältlich bei: Trummer, 8074 Raaba
Herkunft
  Hersteller: keine Antwort
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol, Dieldrin

 

 Kürbiskernöl Weinhandl (Bild: Schreiner K./VKI)

Weinhandl

Echt steirisches Kürbiskernöl g.g.A.
500 ml, 11,99 €
Preis pro Liter: 23,98 €
Erhältlich bei: Billa, Merkur
Herkunft
  Hersteller: Steiermark, Burgenland, Niederösterreich
  Analyse: Österreich
Rückstände: Hexachlorbenzol

 

Öle, die wahrscheinlich aus Österreich stammen

 

 Kürbiskernöl Hamlitsch (Bild: Schreiner K./VKI)

Hamlitsch

Kürbis Kernöl aus biologischem Anbau
500 ml, 16,74 €
Preis pro Liter: 33,48 €
Erhältlich bei: Basic, denn's
Herkunft
  Hersteller: Österreich
  Analyse: eher Österreich; Herkunft nicht eindeutig bestimmbar
Rückstände: Hexachlorbenzol

 

 Kürbiskernöl Spar Natur Pur (Bild: Schreiner K./VKI)

Spar Natur Pur

Bio-Kürbiskernöl
250 ml, 6,99 €
Preis pro Liter: 27,96 €
Erhältlich bei: Gourmet Spar, Interspar
Herkunft
  Hersteller: Österreich
  Analyse: eher Österreich; Herkunft nicht eindeutig bestimmbar
Rückstände: Hexachlorbenzol, Dieldrin, Piperonylbutoxid

Öle aus dem Ausland, wahrscheinlich China

Die Reihung der Öle erfolgte alphabetisch. Untersucht wurde meist die kleinste Verpackungseinheit. Viele Öle gibt es aber auch in anderen Gebindegrößen mit unterschiedlichem Literpreis.

Öle aus dem Ausland, wahrscheinlich aus China

 

  Kürbiskernöl Bio Gourmet (Bild: Schreiner K./VKI)

Bio Gourmet

Kürbiskernöl, Aus kontrolliert biologischem Anbau
250 ml, 8,99 €
Preis pro Liter: 35,96 €
Erhältlich bei: Müller
Herkunft
  Hersteller: China
  Analyse: Ausland; wahrscheinlich China
Rückstände: Trifluralin

 

 Kürbiskernöl Bio Primo (Bild: Schreiner K./VKI)

Bio Primo

Kürbiskern-Öl
250 ml, 4,85 €
Preis pro Liter: 19,40 €
Erhältlich bei: Müller
Herkunft
  Hersteller: keine Antwort
  Analyse: Ausland; wahrscheinlich China
Rückstände: nicht nachweisbar

 

 Kürbiskernöl Delikatessa (Bild: Schreiner K./VKI)

Delikatessa

Echtes Kürbiskernöl
500 ml, 5,99 €
Preis pro Liter: 11,98 €
Erhältlich bei: Penny
Herkunft
  Hersteller: International
  Analyse: Ausland; wahrscheinlich China
Rückstände: Hexachlorbenzol, Endosulfan, Trifluralin, DDT

 

 Kürbiskernöl Kerngold (Bild: Schreiner K./VKI)

Kerngold

Echtes Kürbiskernöl
500 ml, 5,99 €
Preis pro Liter: 11,98 €
Erhältlich bei: Hofer
Herkunft
  Hersteller: China, Österreich
  Analyse: Ausland; wahrscheinlich China
Rückstände: Hexachlorbenzol, Endosulfan, Trifluralin, DDT, Isofenphos-methyl

 

 Kürbiskernöl Pelzmann (Bild: Schreiner K./VKI)

Pelzmann

Kürbiskernöl 100 % Pur
500 ml, 9,87 €
Preis pro Liter: 19,74 €
Erhältlich bei: Adeg, Billa, Merkur
Herkunft
  Hersteller: China, Kroatien, Slowenien, Ungarn
  Analyse: Ausland; wahrscheinlich China
Rückstände: Endosulfan, Trifluralin, Malathion

 

 Kürbiskernöl S Budget (Bild: Schreiner K./VKI)

S Budget

100 % Kürbiskernöl
500 ml, 5,99 €
Preis pro Liter: 11,98 €
Erhältlich bei: Gourmet-Spar, Interspar
Herkunft
  Hersteller: Österreich, Europa, Weltmarkt
  Analyse: Ausland; wahrscheinlich China
Rückstände: Hexachlorbenzol, Endosulfan, Trifluralin DDT, Isofenphos-methyl

Öl-Mischungen aus dem Ausland oder nicht bestimmbare Öle

Die Reihung der Öle erfolgte alphabetisch. Untersucht wurde meist die kleinste Verpackungseinheit. Viele Öle gibt es aber auch in anderen Gebindegrößen mit unterschiedlichem Literpreis.

Öle aus dem Ausland und Öl-Mischungen verschiedener Herkunft, die teilweise nicht bestimmbar sind

 

 Kürbiskernöl Billa (Bild: Schreiner K./VKI)

Billa

Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.
500 ml, 11,99 €
Preis pro Liter: 23,98 €
Erhältlich bei: Billa
Herkunft
  Hersteller: Steiermark, Niederösterreich, Burgenland
  Analyse: Herkunft nicht eindeutig bestimmbar. Eher kein reines österreichisches Öl. Vermutlich Mischung mit chinesischen und/oder russischen Kernen bzw. Öl.
Rückstände: Hexachlorbenzol, Endosulfan, Trifluralin, Malathion

 

Kürbiskernöl Bio Planète (Bild: Schreiner K./VKI)

Bio Planète

Kürbiskernöl geröstet
250 ml, 10,99 €
Preis pro Liter: 43,96 €
Erhältlich bei: Basic
Herkunft
  Hersteller: Ungarn
  Analyse: Ausland
Rückstände: Hexachlorbenzol, Piperonylbutoxid

 

Kürbiskernöl Birnstingl (Bild: Schreiner K./VKI)

Birnstingl

100 % echtes Kürbiskernöl
500 ml, 8,74 €
Preis pro Liter: 17,48 €
Erhältlich bei: Gourmet Spar, Interspar
Herkunft
  Hersteller: keine Antwort
  Analyse: Herkunft nicht eindeutig bestimmbar; eher Ausland oder Mischung mit chinesischen Kernen bzw. Öl
Rückstände: Hexachlorbenzol, Dieldrin, Endosulfan, Trifluralin, Isofenphos-methyl

 

Kürbiskernöl byodo (Bild: Schreiner K./VKI)

byodo

Kürbiskernöl, 1. Pressung aus Österreich
250 ml, 10,49 €
Preis pro Liter: 41,96 €
Erhältlich bei: denn's
Herkunft
  Hersteller: Österreich
  Analyse: Herkunft nicht eindeutig bestimmbar. Eher Ausland. Kein reines österreichisches Öl. Wahrscheinlich Mischung mit chinesischen Kernen bzw. Öl.
Rückstände: Hexachlorbenzol, Endosulfan, Trifluralin

 

 Kürbiskernöl Echt Bio (Bild: Schreiner K./VKI)

Echt Bio

100 % echt steirisches Bio-Kürbiskernöl
250 ml, 6,49 €
Preis pro Liter: 25,96 €
Erhältlich bei: Penny
Herkunft
  Hersteller: Steiermark, Niederösterreich, Burgenland
  Analyse: Herkunft nicht eindeutig bestimmbar
Rückstände: Hexachlorbenzol

 

Kürbiskernöl Fandler (Bild: Schreiner K./VKI)

Fandler

Bio-Kürbiskernöl 100 % rein
250 ml, 10,49 €
Preis pro Liter: 41,96 €
Erhältlich bei: denn's
Herkunft
  Hersteller: NÖ, Steiermark (Bauern und Orte genannt)
  Analyse: Herkunft nicht eindeutig bestimmbar. Eher kein reines österreichisches Öl. Vermutlich Mischung mit chinesischen Kernen bzw. Öl.
Rückstände: Hexachlorbenzol, Endosulfan, Trifluralin

 

 Kürbiskernöl F. Url (Bild: Schreiner K./VKI)

Mutter Natur

100 % reines Kürbiskernöl
500 ml, 9,49 €
Preis pro Liter: 18,98 €
Erhältlich bei: Zielpunkt
Herkunft
  Hersteller: Russland (europäischer Teil)
  Analyse: Ausland, wahrscheinlich Russland bzw. Ukraine
Rückstände: Hexachlorbenzol, Malathion

 

 Kürbiskernöl Natürlich für uns (Bild: Schreiner K./VKI)

Natürlich für uns

österreichisches Kürbiskernöl aus biologischer Landwirtschaft
250 ml, 6,59 €
Preis pro Liter: 26,36 €
Erhältlich bei: C + C Pfeiffer
Herkunft
  Hersteller: Österreich
  Analyse: Herkunft nicht eindeutig bestimmbar
Rückstände: Hexachlorbenzol, Dieldrin, Endosulfan Trifluralin

 

Kürbiskernöl Pelzmann (Bild: Schreiner K./VKI)

Pelzmann

Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.
500 ml, 11,99 €
Preis pro Liter: 23,98 €
Erhältlich bei: Adeg, Merkur
Herkunft
  Hersteller: Österreich
  Analyse: Herkunft nicht eindeutig bestimmbar. Eher kein reines österreichisches Öl. Vermutlich Mischung mit russischen Kernen.
Rückstände: Hexachlorbenzol, Malathion

 

 Kürbiskernöl Rapunzel (Bild: Schreiner K./VKI)

Rapunzel

Kürbiskernöl
100 ml, 6,19 €
Preis pro Liter: 61,90 €
Erhältlich bei: Basic
Herkunft
  Hersteller: Ungarn, Österreich
  Analyse: Ausland
Rückstände: Hexachlorbenzol, Piperonylbutoxid, Malathion

 

 Kürbiskernöl F. Url (Bild: Schreiner K./VKI)

F. Url

100 % Reines Kürbiskernöl
250 ml, 4,99 €
Preis pro Liter: 19,96 €
Erhältlich bei: Billa, Merkur
Herkunft
  Hersteller: Russland (europäischer Teil)
  Analyse: Ausland; wahrscheinlich Russland
Rückstände: Hexachlorbenzol, Malathion

Was heißt hier g.g.A.?

Bei etwa einem Drittel unserer untersuchten Kernöle findet sich auf den Flaschen der Vermerk „g.g.A.“ bzw. ein blau-gelbes Zeichen. Es kommt von der EU und steht für „geschützte geografische Angabe“. Die Bezeichnung „Steirisches Kürbiskernöl“ darf lt. Verordnung der Europäischen Union nur unter bestimmten Voraussetzungen verwendet werden:

  • Die Kerne fürs Öl müssen vom steirischen Ölkürbis stammen, dessen Besonderheit seine schalenlose Kerne sind. 
  • Es sind nur bestimmte Anbaugebiete zugelassen. Außer in der Steiermark kann die Rohware fürs Kürbiskernöl aber auch im Südburgenland und in Teilen Niederösterreichs wachsen – und als steirisches Kernöl vermarktet werden.
  • Wo gepresst werden darf ist ebenso vorgeschrieben wie das besondere Verfahren, mit dem aus den Kernen Öl gewonnen wird.

In Österreich wachsen Ölkürbisse auf einer Fläche von fast 26.500 Hektar. Der allergrößte Teil davon liegt in g.g.A.-Gebieten. Je nach Witterung sind die Erträge unterschiedlich hoch. 2011 durften sich die Bauern österreichweit über 680 kg Kerne pro Hektar Anbaufläche freuen. In Osteuropa lag im selben Zeitraum die Produktivität bei etwa 300 kg/ha.

Pflanzenschutzmittel im Öl

Alle 30 eingekauften Kürbiskernöle wurden auch auf Rückstände von Pestiziden untersucht. Ihr Vorhandensein, aber ebenso ihr Fehlen gibt wichtige Hinweise auf die tatsächliche Herkunft der verarbeiteten Kerne.

In den Steckbriefen zu den einzelnen Produkten finden Sie, welche Schadstoffe in welchen Ölen stecken.
Eine Höchstwertüberschreitung bei Pflanzenschutzmitteln fanden wir in keinem Öl. Das 100 % echte Kürbiskernöl von Birnstingl schrammte allerdings bei einem heiklen Pestizid knapp am Grenzwert vorbei. Auffallend auch: Produkte aus ausländischen oder rein chinesischen Kernen liegen in Sachen Schadstoffbelastung fast immer deutlich höher als die österreichische Konkurrenz.

Hexachlorbenzol. Kommt praktisch überall vor und bleibt lange im Boden. Kann sich als fettlösliche Substanz in Kürbiskernen anreichern. Herstellung, Verkauf und Anwendung inzwischen weltweit verboten. Am meisten problematischer Rückstand in Österreich. Geringere Rückstände an Hexachlorbenzol deuten auf China als Herkunftsland hin.

Dieldrin. Ebenfalls fettlöslich und langlebig. Wird so wie Hexachlorbenzol in Kürbiskernen angereichert. Weltweites Verbot von Herstellung, Verkauf und Anwendung. Als Rückstand auch in Österreich auffindbar.

Endosulfan. Lange im Boden nachweisbar. Herstellung, Verkauf und Anwendung in der EU verboten, in anderen Ländern dagegen nicht. Höhere Rückstände in Ölen, deren Kerne mit hoher Wahrscheinlichkeit aus China stammen.

Trifluralin. Keine Zulassung in Deutschland und Österreich. Wird in Ungarn teilweise noch verwendet. Wurde auch in Ölen aus russischen und chinesischen Kürbiskernen gefunden. In g.g.A.-Gebieten als Rückstand unüblich.

DDT. Früher auch bei uns verbreitet eingesetzt. In der EU verboten, weltweit aber immer noch in Verwendung (Malariabekämpfung). Kann in chinesischen Kürbiskernen als Rückstand vorhanden sein.

Malathion. In Österreich im Ackerbau nicht zugelassen. Als Rückstand in g.g.A.-Gebieten unüblich. Findet sich eher in Kürbiskernen aus Russland.

Isofenphos-methyl. Gilt als sehr bedenklich und ist in keinem EU-Mitgliedstaat zugelassen. Wird in China eingesetzt, obwohl keine toxikologische Bewertung, also keine Beurteilung der Giftigkeit vorliegt.

Piperonylbutoxid. Hat selbst keine insektizide Wirkung. Verstärkt aber die Wirkung von Pyrethrum (s.u.). Wird auch im Biolandbau verwendet.

Pyrethrum, Pyrethrin. Blütenextrakt aus verschiedenen Tanacetum-Arten (Wucherblumen). Im Biolandbau zugelassen.

Zusammenfassung

  • Kein Verlass. Wenn Österreich auf dem Etikett steht, heißt das noch lange nicht, dass auch heimische Kürbiskerne verarbeitet wurden.
  • Niedrige Preise. Öle zu Kampfpreisen kommen meist aus China. Für ein heimisches Produkt müssen Sie mit rund 20 bis 30 Euro pro Liter rechnen.
  • Flop statt top. Auch ein Öl mit einer geschützten geografischen Herkunft garantiert leider keine österreichische Qualität. Wir fanden drei Produkte, deren Inhalt fragwürdig ist.

Testkriterien: Laienverkostung und Herkunftsbestimmung

Im Test: 30 Kürbiskernöle aus Supermärkten und Bioläden. Zwei Produkte wurden direkt beim Erzeuger eingekauft. Untersucht wurde die Herkunft, also woher die Rohware für das jeweilige Kernöl kommt. Alle Öle wurden zudem auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln – Pestizidrückstände – untersucht. Um Aussagen über Geruch und Geschmack der Öle treffen zu können, wurde eine Verkostung mit Laien durchgeführt.

Herkunft. Die Herkunftsanalyse des Kürbiskernöls wurde von der Montanuniversität Leoben durch die Bestimmung Seltener Erden durchgeführt. Die dort entwickelte Methode zur Identifizierung der geografischen Herkunft von Kürbiskernen bzw. den daraus gepressten Ölen beruht auf Fingerprints von Elementspuren. Kurz gefasst besteht die Analyse aus folgenden Schritten: Kürbiskernöl (ca. 1 g) wird mit konzentrierter Säure in einem Hochdruckverascher aufgeschlossen (Bestandteile werden in Lösung und Gas umgewandelt). Die Probenlösungen werden danach mit einem hochempfindlichen Messgerät (ICP-MS = Induktiv gekoppeltes Plasma-Massenspektrometer) auf die Konzentrationen von Elementspuren analysiert.

Die ermittelten Daten werden statistisch mittels mathematischer Modelle ausgewertet und die Proben entsprechend ihrer geografischen Herkunft klassifiziert. Die Modelle beruhen auf bekannten Proben, die in eine Datenbank aufgenommen wurden. Es wurde nur zwischen österreichischer und ausländischer Herkunft unterschieden, wobei im Modell für ausländische Proben nur russische und chinesische Proben enthalten sind. Eine weitere Differenzierung der Herkunft ist daher nicht möglich.

Pestizidrückstände. Alle Öle wurden mit den massenspektrometrischen Verfahren GC-MSD, GD-µECD und LC-MS/MS auf Pflanzenschutzmittel untersucht. Die Bestimmungsgrenzen liegen zwischen 0,005 und 0,020 mg/kg (erweiterte Messunsicherheit +/– 50 % gemäß Document. No. SANCO/12495/2011). Zudem wurde geprüft, ob die Proben der Verordnung (EG) 396/2005 in der aktuellen Umsetzung (Höchstgehalte an Pestizidrückständen in oder auf Lebens- und Futtermitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs) sowie ob die Bio-Produkte den Vorgaben des Österreichischen Lebensmittelbuchs Kapitel A8 (BIO) entsprechen.

Die Untersuchung auf Pestizide liefert zusätzliche Indizien zur Herkunft der Öle und sichert damit die Herkunftsanalyse ab. Bestimmte Pestizide wie Trifluralin, Malathion und Isofenphos-methyl sind weder in Österreich zugelassen noch als Rückstand – vor allem in g.g.A.-Gebieten – üblich. Endosulfan darf in Österreich ebenfalls nicht verwendet werden. Es findet sich häufig in Kürbiskernen aus China. Eine akute Referenzdosis (Menge einer Substanz, die ein Mensch innerhalb eines Tages ohne erkennbares Gesundheitsrisiko aufnehmen kann) spielt bei Kürbiskernöl keine Rolle, da die Verzehrmengen bei sensiblen Verbrauchergruppen (Kinder) doch recht gering sind.

Verkostung. Sie wurde durch das VKI-Laienpanel durchgeführt. Die Beurteilung von Aussehen, Geruch, Konsistenz, Geschmack und das Gesamturteil erfolgte nach dem Schulnotensystem. Weiters wurden Aussehen (dunkel, rötlich-grün), Geruch (nussig, röstig, intensiv, modrig-dumpf), Konsistenz (dickflüssig) und Geschmack (mild, nussig, röstig, bitter, Fremdgeschmack) anhand einer 5-stufigen Skala (sehr zutreffend – nicht zutreffend) bewertet. Zudem wurde abgefragt, ob die Konsumenten das Öl kaufen würden (ja, nein).

Anbieter

Adeg Österreich Handels AG
Dorfstraße 2
A-4072 Alkoven
0727 465 04

Agervita Handels GmbH
Postfach 34
A-8480 Mureck

Billa Warenhandels AG
IZ NÖ Süd, Objekt 16
A-2351 Wiener Neudorf
0800 82 87 00
www.billa.at

Bio Gourmet GmbH
D-71729 Erdmannhausen
www.bio-gourmet.com

Bio Planète Vetriebsbüro Deutschland
Klappendorf 2
D-01623 Lommatzsch
0049 35241 820 80
www.bioplanete.com

Biohof Kettler
A-2053 Peigarten

Biohof Martina Schmit
Feldgasse 11
A-7011 Zagersdorf
www.biohof-schmit.at

Byodo Naturkost GmbH
Leisederstraße 2
D-84453 Mühldorf
0049 8631 36 29-0
www.byodo.de

Fam. Trummer
Rabenkogelweg 1
A-8074 Raaba
0316 402 823

Hamlitsch: Weststeirische Ölmühle
Guntram Hamlitsch KG
Wirtschaftspark 28
A-85530 Deutschlandsberg
03462 2386
www.hamlitsch.at

Kerngold: Hofer KG
Hofer Straße 1
A-4642 Sattledt
07244 80 00-0
www.hofer.at

Kiendler GmbH
Nr. 5
A-8413 Ragnitz
03183 82 01-0

Labugge
Dorfstraße 65
A-8403 Lebring
03182 48847

MARCHé Faber GmbH
Linnicher Straße 48
D-50933 Köln
www.bio-primo.com

Natürlich für uns: Stöger GmbH
A-2164 Neuruppersdorf
www.natuerlich-fuer-uns.at

Ölmühle Birnstingl GmbH
Reiteregg 25
A-8151 St. Bartholomä
03123 27 17
www.birnstingl-kernoel.at

Ölmühle Fandler GmbH
Prätis 1
A-8225 Pöllau
03335 22 63
www.fandler.at

Ölmühle Pelzmann
Pelzmannstraße 3
A-8435 Wagna
03452 823 68-0
www.kuerbiskernoel.com

Penny GmbH
IZ Nö-Süd, Objekt 16
A-2355 Wr. Neudorf
0810 60 07 04
www.penny.at

Rapunzel Naturkost AG
Rapunzelstraße 1
D-87764 Legau
0049 8330 529-0
www.rapunzel.de

SPAR Österreichische Warenhandels-AG
Europastraße 3
A-5015 Salzburg
0810 11 15 55
www.spar.at

Steirerkraft Naturprodukte GmbH
Wollsdorf 75
A-8181 St. Ruprecht a.d.Raab
03178 25 25-0
www.steirerkraft.com

Url  F. & Co GesmbH
Seering
A-8141 Unterpremstätten
03135 9007-103
www.f-url.at

Weinhandl-Mühle
Dirnbach 12
A-8345 Stainz bei Straden
03473 82 86-0
www.weinhandl-muehle.at

Reaktionen der Anbieter

Firmen, bei denen es Unterschiede zwischen der von ihnen angegebenen Herkunft der Kürbiskerne und unseren
Untersuchungsergebnissen gibt, erhalten hier die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben.

Billa

Seitens des Lieferanten und der BILLA AG können wir unseren Kunden versichern, dass für unser Kürbiskernöl nur Kürbiskerne aus zugelassenen österreichischen g.g.A.-Anbaugebieten verwendet werden. In regelmäßigen Abständen werden Landwirte und Ölmühle durch das g.g.A.- Kontrollinstitut überprüft. Darüber hinaus werden von allen Eigenmarkenprodukten routinemäßige Untersuchungen in unabhängigen akkreditierten Untersuchungsanstalten durchgeführt, unter anderem auch umfassend auf Pestizidrückstände, damit sichergestellt ist, dass alle vorgeschriebenen gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden.

Rewe International, Wien

 

Byodo

Bei den Pestizidwerten halten wir uns an die Orientierungswerte des BNN (Bundesverband Naturkost Naturwaren). Die Kerne aus Österreich entsprechen meist nicht diesen analytischen Kriterien. Unsere regelmäßigen Analysen, die wir seit Jahren durchführen lassen, haben gezeigt, dass vielfach nur Kerne aus China unseren Qualitätsanforderungen genügen. In unserer Firmenphilosophie steht die analytische Qualität der Kerne vor deren Regionalität. Unabhängig von der Herkunft werden unsere Kürbiskerne stets in Österreich nach der traditionellen Methode gepresst, sodass der Aufdruck „1. Pressung aus Österreich“ völlig korrekt ist.

Byodo, Mühldorf (Deutschland)

 

Echt Bio

Die untersuchte Kernöl-Charge wurde aus Kernen von 9 niederösterreichischen und 3 steirischen Bio-Landwirten in einem Gesamt-Ausmaß von 34.640 kg verarbeitet. Voraussetzung für die Freigabe zur Pressung ist, dass von jedem dieser Landwirte ein Untersuchungsbefund von unabhängigen akkreditierten Untersuchungsanstalten vorliegt. Im Falle dieser Produktionscharge ergibt sich zusätzlich das Kuriosum, dass die in der betroffenen Charge verarbeiteten Kerne bereits vorab vom gleichen Institut im Rahmen einer Blindprobe zur Untersuchung eingereicht wurden und dabei die österreichische Herkunft eindeutig bestätigt wurde.

Rewe International, Wien

 

Fandler

Das Fandler Bio-Kürbiskernöl wird  aus österreichischen Bio-Kürbiskernen gepresst. Für die magere Ernte 2010 mussten wir 5 % ausländische Bio-Kerne zukaufen. 2011 reichte die heimische Ernte wieder aus. Daher haben wir „aus Österreich“ auf die neuen Etiketten gedruckt. Irrtümlich wurde damit eine Palette der letzten beiden Chargen Ernte 2010 beklebt. Hochwertige Öle, aber „österreichisch“ stimmte nur zu 95 %. Dieser Fehler tut uns sehr leid.

Ölmühle Fandler, Pöllau

 

Natürlich für uns

Vor Bekanntgabe der Ergebnisse haben wir unabhängig vom VKI Analysen im „natürlich für uns“- Monitoringprogramm durchgeführt. Diese Ergebnisse bestätigen eindeutig die BIO-Verkehrsfähigkeit der Ware. Im gegebenen Fall kann daher aufgrund des Eigenmonitorings und der Abklärung der zuständigen Bio-Kontrollstellen klargestellt werden, dass es sich hierbei um ein rein österreichisches Bio-Produkt handelt, welches in allen Belangen den gegebenen Anforderungen entspricht. Wir können somit ausschließen, dass chinesische Kürbiskerne verarbeitet wurden.

C+C Pfeiffer, Traun

 

Pelzmann, Steir. Kürbiskernöl g.g.A.

Selbstverständlich verwenden wir
für unser Steirisches Kürbiskernöl nur Kürbiskerne aus den entsprechenden österreichischen g.g.A.- Anbaugebieten. Wir kontrollieren durch unser zertifiziertes Qualitätssicherungssystem laufend die Herkunft unserer Rohware und unseren Produktionsablauf. Natürlich unterliegen wir auch der regelmäßigen und umfangreichen Überprüfung des g.g.A.-Kontrollinstitutes. Die Ölmühle Pelzmann garantiert ihren Kunden auch weiterhin, dass für Pelzmann Steirisches Kürbiskernöl nur Kürbiskerne von Bauern aus den entsprechenden österreichischen g.g.A.-Regionen verwendet werden.

Klaus Pelzmann, Wagna

Leserreaktionen

An der Wahrheit vorbei

Kompliment zum Kürbiskernöl-Test! Was mich geärgert hat, ist die scheinheilige Reaktion der deutschen Byodo Naturkost GmbH auf mein Beschwerdemail: „Unabhängig von der Herkunft werden unsere Kürbiskerne stets in Österreich nach der traditionellen Methode gepresst, sodass der Aufdruck ,1. Pressung aus Österreich‘ völlig korrekt ist.“ Diese Stellungnahme geht leider an der Wahrheit vorbei. Denn „aus Österreich“ ist nicht ident mit „in Österreich“.

Heinz Heisters
Seekirchen
(aus KONSUMENT 7/2012)

Kritik am Titelbild

Da lacht er einem entgegen, der China-Mann, geschnitzt aus einem Kürbis. Was er einem wohl damit sagen will? Chinesen sind alle hinterhältig? Sie fälschen unser Kürbiskernöl? Es wäre noch nachvollziehbar, wenn es hier um dunkle Machenschaften von chinesischen Staatsbürgern gehen würde. Genau das Gegenteil ist aber der Fall: Österreichische oder europäische Firmen wollen einfach nur Kosten sparen und kaufen dort ein, wo billig produziert wird.

Gerechtfertigt wäre ein Bild gewesen, das chinesische Bauern unter den dort üblichen und für uns unwürdigen Arbeitsbedingungen zeigt, während sich ein österreichischer Hersteller dahinter die Hände reibt.

User "Morgenstern"
(aus KONSUMENT 7/2012)

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