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Konsument international - Konsument 02/1999

Richtlinie für Telefondienste

In Großbritannien ist das Independent Committee for the Supervision of Stan-dards of Telephone Information Services (ICSTIS) die Kontrollinstanz für die Aktivitäten kostenpflichtiger Telefondienste. Mittlerweile hat das ICSTIS bereits die achte Ausgabe seiner Richtlinien veröffentlicht. Neu darin ist das Verbot von Geldpreisen bei Gewinnspielen, die auf Kinder abzielen. Außerdem soll künftig, sobald die vertelefonier-ten Gebühren die Höhe von rund 150 Schilling erreichen, eine Warnung gegeben werden. Der Anrufer muß dann zunächst gefragt werden, ob er weitertelefonieren möchte, und wenn ja, muß er dies mittels Knopfdruck bestätigen.

Sorgloser Umgang mit Paketen

"Rauhe Sitten" herrschen laut dem deutschen Magazin "test" bei den Paketdiensten: Von 15 versuchsweise von Süddeutschland nach Berlin verschickten Fernsehgeräten kamen 7 beschädigt am Ziel an und davon wiederum 4 mit Totalschaden. Dabei hatten die "test"-Mitarbeiter zuvor mehrmals nachgefragt, ob der Transport dieser heiklen Fracht überhaupt möglich sei. Die Antwort: Bei solider Verpackung kein Problem. Einer der insgesamt fünf Anbieter hatte zwar hinzugefügt, daß man mit Fallhöhen von bis zu 80 Zentimetern zu rechnen habe, die Pakete später aber ohne Einwand entgegengenommen. Er schnitt letztlich am schlechtesten ab. Aber selbst bei jenen Anbietern, die mit den Paketen nachweislich am sorgsamsten umgegangen waren, wurden mittels spezieller Sensoren schwere Erschütterungen während des Transports nachgewiesen. Den Kunden bleibt laut "test" wenig mehr als die vage Hoffnung auf heile Ankunft der Ware.

Kostspielige Dichterkarriere

500.000 Schilling an Preisgeldern versprach ein Lyrik-Wettbewerb. Zwei Redakteure von "Consumer Reports", die sich keinesfalls als Dichter verstehen, schickten inkognito ihre Werke ein und kamen beide prompt ins Halbfinale. In Briefen wurden ihre Talente gelobt und angeboten, ihre Gedichte in eine Anthologie aufzunehmen – für nur 500 Schilling. 200 Schilling mehr, und sie könnten ihre Biographien dazustellen. Für weitere 300 Schilling würden sie eine Tonbandaufzeichnung der Gedichte erhalten, für 1000 Schilling könnten sie der "Internationalen Dichtervereinigung" beitreten usw. Gesamtkosten aller Angebote: 3000 Schilling.

Rechtzeitiges Autoservice

Der australische Automobilclub hat 125 Fahrzeuge untersucht, deren Dreijahresgarantie kurz vor dem Ablauf war. Gefunden hat er eine Menge notwendiger Reparaturen, die jedem Autobesitzer durchschnittlich ein paar Tausender gekostet hätten. Deshalb der Rat: Rechtzeitig vor Garantieablauf zum Service!

Fruchtwürfel ohne Früchte

Süße Fruchtwürfel sind in Frankreich eine beliebte Nascherei, mit Erdbeer-, Zwetschken- oder sonstigem Geschmack. Angeboten werden sie vor allem offen auf der Straße. Nun wurde von offizieller Seite enthüllt, daß viele dieser Würfel keine Spur jener Früchte enthalten, die auf den Etiketten der Vorratsbehälter abgebildet sind. Hauptbestandteil ist Kartoffelstärke, obwohl Erdäpfel mit keinem Wort und keinem Bild erwähnt werden. Die vollmundigen Fruchtaromen kommen aus der Chemiefabrik, ebenso die einladenden Farben. Darüber hinaus verwenden einzelne Hersteller als Draufgabe gesetzlich verbotene Farbstoffe.

Betrügerischer Wettbewerb

Ein Wettbewerb um das hübscheste Baby weckte den Ehrgeiz vieler Eltern. Die Teilnahmegebühr beinhaltete zwei Schnappschüsse vom kleinen Liebling. Für die Teilnahme am Halbfinale war die nächste Gebühr fällig. Auf der Veranstaltung wurden neuerlich Fotos geschossen, die im voraus zu bezahlen waren – nicht zwingend, aber ein gewisser Druck seitens der Veranstalter war zu spüren, sodaß etliche der rund 500 anwesenden Familien das Angebot annahmen. In dieser Form ging es munter weiter. Die Siegerfamilie hat wohl ein kleines Vermögen hingeblättert – für Fotos von ihrem Kind und die Einbildung, es sei das hübscheste Baby im Land.

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