Nicht nur zu wenig Jod kann Krankheiten wie zum Beispiel einen Kropf verursachen.
Nicht nur zu wenig Jod kann Krankheiten wie zum Beispiel einen Kropf verursachen. Auch zu viel Jod steht unter Verdacht, das Auftreten anderer Schilddrüsenerkrankungen zu erhöhen. Eine Erkrankung, die irrtümlicherweise das eigene Schilddrüsengewebe angreift, ist die sogenannte Hashimoto-Krankheit. Wissenschaftler nennen sie auch Autoimmun-Thyreoditis. Sie ist die Hauptursache für eine schleichend fortschreitende Schilddrüsen-Unterfunktion. Die Symptome reichen von Müdigkeit, Verstopfung, Muskelschmerzen, Gewichtszunahme bis zu geistiger Verlangsamung – auch eine Depression ist möglich. Bis zu ein Zehntel der Bevölkerung ist davon betroffen, Frauen deutlich häufiger als Männer.
Ursache unbekannt
Studienergebnisse legen nahe, dass die Hashimoto-Erkrankung etwas wahrscheinlicher bei Personen mit besonders hohem Jodkonsum auftritt. Das bedeutet aber noch nicht zwingend, dass große Jodmengen tatsächlich die Krankheit auslösen können, denn für die Entstehung der Krankheit spielen wahrscheinlich auch andere Dinge wie die Vererbung, Stress-Situationen oder Umwelteinflüsse eine Rolle. Auch eine Schwangerschaft kann in Einzelfällen eine solche Schilddrüsenentzündung auslösen.
Große Jodmengen wie beispielsweise bei einer Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel sind für gesunde Menschen unbedenklich, denn die Schilddrüse kann sich normalerweise gut an eine höhere Dosis anpassen. Bei Personen mit eventuell unerkannten Schilddrüsenproblemen können hohe Jodmengen allerdings schwere Störungen auslösen.