- Rasche Gewichtsreduzierung möglich, langfristiger Nutzen zweifelhaft
- Diätplan und Lebensmittelauswahl machen metabolic balance teuer
- Versprochene Verbesserungen des Gesundheitszustandes traten nicht ein
Das Ernährungsprogramm metabolic balance (mb) genießt in Österreich einige Popularität. Immerhin weist die Website des deutschen Unternehmens hierzulande über 220 Personen aus – darunter Mediziner, Ernährungsberater, Heilpraktiker und Fitnesstrainer –, die als mb-Berater tätig sind. Die Aussicht, rasch abzunehmen, das Gewicht dauerhaft zu halten und sich dabei gesund zu ernähren, motiviert auch in Österreich viele Menschen, eine mb-Diät zu beginnen. Auch drei unserer vier Testpersonen, die vor mehr als einem Vierteljahr mit dem Ernährungsprogramm begannen (siehe dazu: Weitere Artikel - „Diäten: metabolic balance 2/2009 “), versprachen sich in erster Linie eine Gewichtsreduzierung und eine dauerhafte Umstellung ihrer Ernährungsgewohnheiten. Eine weitere Testperson (Testerin D) erhoffte sich vor allem gesundheitliche Effekte, die in der mb-Werbung ebenfalls propagiert werden. Ihr ging es darum, Gelenkschmerzen und Schlafstörungen loszuwerden. Lückenhafte Beratung Zwei Tester (A und B) wiesen zu Beginn der Diät den sehr hohen Body-Mass-Index (BMI) von 32 auf. Da eine Diät für adipöse Menschen unbedingt unter ärztlicher Aufsicht erfolgen muss, wählten beide jeweils einen Arzt als Berater. Alleine in Wien bieten ein gutes Dutzend Mediziner hierzu ihre Dienste an. Die Erwartungen unserer Testpersonen wurden jedoch enttäuscht. Die beiden Ärzte erkundigten sich nicht einmal nach bestehenden Beschwerden und Krankheiten. Dabei ist die Diät für Diabetiker, Gicht- und Nierenpatienten sowie Menschen mit Gallensteinen mit besonderen Gefahren verbunden. Auch wurde unseren Testern nie die Frage gestellt, ob sie sich in medikamentöser Behandlung befinden. Über mögliche gesundheitliche Risiken der Diät wurden sie ebenso wenig aufgeklärt. Testperson A wurde beim Erstgespräch zudem nicht in vollem Umfang über die anfallenden Kosten informiert. Bessere Erfahrungen machte unser Tester C, der eine Ernährungswissenschaftlerin als Beraterin aufgesucht hatte. Diese wies ihn auf gesundheitliche Risiken der Diät hin und erkundigte sich nach seinem Gesundheitszustand. Unbefriedigende Informationen MB verspricht zwar, dass die Speisenzubereitung bequem und ohne großen Zeitverlust möglich sei, doch unsere Testpersonen empfanden die Informationen zur Auswahl und Zubereitung der Speisen mehrheitlich als unbefriedigend. So enthielten die Speisepläne keine konkreten Serviervorschläge, sondern lediglich Mengenangaben zu verschiedenen erlaubten Lebensmitteln.