Campylobacter zählen zu den Bakterien. Obwohl sie relativ empfindlich sind, verursachen sie inzwischen die meisten Lebensmittelinfektionen.
Durch Campylobacter ausgelöste Erkrankungen treten in Österreich inzwischen viermal so häufig auf wie Infektionen durch Salmonellen.
Woran liegt das? Die Bakterien bilden sogenannte Biofilme bzw. nisten sich in solchen ein. So können sie gut überleben, z.B. auch auf optisch sauberen Küchen- oder Geräteoberflächen.
Bakterien in Lauerstellung
Sind die Umweltbedingungen schlecht, treten die Bakterien in ein Ruhestadium mit reduziertem Stoffwechsel ein. Das bedeutet, dass ein Lebensmittel auch dann infektiös sein kann, wenn mit den üblichen Nachweismethoden kein Campylobacter nachgewiesen werden konnte.
Leichter bis schwerer Durchfall
Beim Menschen können Campylobacter leichte bis schwere Durchfallerkrankungen verursachen. Diese Camphylobacteriose tritt weltweit auf und zählt in den europäischen Ländern zu einer der häufigsten durch Lebensmittel übertragenen Erkrankungen. In Österreich haben seit 2006 Camphylobacter die Salmonellen als Verursacher von bakteriellen Darminfektionen abgelöst.
Schon sehr geringe Mengen des Erregers, der hauptsächlich über Nahrungsmittel aufgenommen wird, können krank machen.
Wichtige Infektionsquellen sind:
- rohes oder unzureichend erhitztes Geflügelfleisch sowie Geflügelfleischprodukte
- essfertige Gerichte oder Lebensmittel, die nach der Zubereitung oder bei der Lagerung mit Campylobacter-Bakterien verunreinigt wurden (Kreuzkontamination)
- rohe Milch
- verseuchtes, nicht aufbereitetes Trinkwasser (v.a. in Entwicklungsländern)
- Kontakt mit Tieren (v. a. durchfallerkrankte junge Hunde und Katzen)