Das Geschäft mit Bio-Produkten brummt, aber es gibt Mängel im System. Clemens G. Arvay schrieb dazu zwei Bücher. Arvay hat recht: Er führt Fakten zum Großteil korrekt an. Und er hat unrecht: Seine Schlussfolgerungen sind falsch. - Ein "Aufgespießt" von VKI-Geschäftsführer Franz Floss.
Zum Bericht Bio-Lebensmittel
Die Erfolgsgeschichte von österreichischen Bio-Produkten ist den Supermärkten zu verdanken. Ob man es hören mag oder nicht: Nur durch das flächendeckende Angebot stieg der Anteil an Bio-Lebensmitteln auf zehn Prozent und mehr.
Früher war Bio eine kleine Marktnische
Solange Bio-Produkte nur in Spezialgeschäften zu haben waren, war der Bio-Sektor eine Marktnische. Sympathisch, aber für breitere Käuferschichten uninteressant. Eine flächendeckende Versorgung setzt aber entsprechend große Liefermengen voraus. Den Bauern, der mit seinen Schweinderln spricht, gibt es weder in der traditionellen noch in der Bio-Landwirtschaft. Für diese Werbebilder sind die Supermarktketten völlig zu Recht zu kritisieren.
Supermärkte setzen Landwirte unter Druck
Die großen Handelsbetriebe vertreiben alle ihre eigenen Bio-Marken, die strengen Kontrollen unterliegen. Das ist die gute Nachricht. Gleichzeitig geben die Supermarkt-Ketten strenge Lieferverträge vor und setzen mit ihrer Marktdominanz die Landwirte erheblich unter Druck. Das ist die schlechte Nachricht.
Beim Tierschutz gibt es Verbesserungsbedarf
Wie so oft ist nicht alles weiß oder schwarz. In der Tierhaltung sind gentechnisch veränderte Futtermittel verboten, im Pflanzenbau ist der Einsatz von Kunstdünger oder chemischen Spritzmitteln nicht erlaubt. Doch soziale Kriterien fehlen im Anforderungsprofil für Bio-Lebensmittel. Und auch bei den Bestimmungen für den Tierschutz gibt es Verbesserungsbedarf.
Gesundheitsargument spricht für Bio
Der wichtigste Grund, Bioprodukte zu kaufen, ist für die Konsumenten das Gesundheitsargument. Am besten ist aber eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst, genügend Vollkorn- und fettarmen Milchprodukten. Außerdem ein maßvoller Konsum von Fleisch und Zurückhaltung bei Lebensmitteln mit viel Fett, Zucker oder Salz.
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht Bio-Lebensmittel - Hinter der Idylle 8/2013.