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Online-Partnerbörsen im Vergleich - Wo lohnt sich die Suche?

Zigtausende Österreicher suchen nach dem oder der Richtigen im Netz. Wer Dating-Portale wie Badoo, love.at, Parship, Tinder, Elitepartner ... nutzt, sollte auf deren Besonderheiten achten – zum Beispiel was die Zielgruppe, Kosten und Kündigungsmodalitäten betrifft.

Folgende Singlebörsen haben wir verglichen:

  • Badoo
  • EDarling
  • Elitepartner
  • Friendscout24    
  • love.at
  • Lovoo
  • Parship    
  • Tinder
  • Websingles

Die Tabelle enthält Infos zu: Zielgruppe, Kosten, Datenschutz, Kündbarkeit/Mindestvertragsdauer/Löschung des Profils, Besonderheiten.


Wenn die Sonne wieder lange scheint, die Vögel wieder zwitschern und die Blumen blühen und duften, dann sind auch die Frühlingsgefühle nicht weit. Diejenigen, die ihren Partner noch nicht gefunden haben, machen sich jetzt eher auf die Suche als in den kalten Wintermonaten. Und immer mehr Menschen tun dies über das Internet.

Wir haben uns die beliebtesten Internet-Partnerbörsen und Dating-Apps angeschaut und geprüft, welches Angebot sich für den jeweiligen Anspruch am besten eignet. Dazu haben wir etwaige Kosten, Datenschutzbestimmungen und die Kündigungsbedingungen der einzelnen Anwendungen unter die Lupe genommen.

Langfristige Partnerschaft

Grundsätzlich gilt: Wer auf der Suche nach einer langfristigen Partnerschaft ist, der findet auf kostenpflichtigen Seiten wie Parship oder EDarling eher Gleichgesinnte als in den Gratisangeboten wie Websingles oder Tinder. Die hierzulande größte Bezahlseite Parship etwa lockt mit einem wissenschaftlich basierten Persönlichkeitstest, den jeder Teilnehmer absolviert. Aufgrund der Ergebnisse wird er mit solchen Partnern zusammengeführt, mit denen der Parship-Logik zufolge die Aussicht auf eine glückliche Partnerschaft besonders hoch ist.

Singles mit hohem Bildungsniveau

Eine Partnersuche nach Singles mit hohem Bildungsniveau und gepflegten Umgangsformen verspricht das Unternehmen Elitepartner – eine Suchplattform auf der das Durchschnittsalter der User 40 Jahre beträgt. Auch auf dieser Seite durchläuft der Suchende einen rund 20-minütigen Persönlichkeitstest. Die Ergebnisse werden mit der Datenbank abgeglichen. Dann werden mögliche Partner vorgeschlagen, wobei der Algorithmus solche Menschen aussucht, die eine möglichst ähnliche Persönlichkeit aufweisen. Elitepartner bezieht sich dabei auf psychologische Studien, denen zufolge solche Paare glücklicher sind, die viele Ähnlichkeiten aufweisen.

Offenere Suche

Wer nicht nur nach einem Partner mit höherer Bildung und dickem Gehaltskonto Ausschau hält, sondern seine Suche ganz offen gestalten möchte, der ist mit EDarling gut beraten. Die Zielgruppe ist wesentlich bunter als bei den beiden oben genannten Firmen, aber mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren auch etwas höher. Gleichwohl muss ein Fragebogen ausgefüllt werden - woraufhin dem Interessierten solche Menschen vorgeschlagen werden, die ähnliche Einstellungen in Beziehungsbelangen haben.

Sowohl Singles, die sich ernsthafte Beziehungen wünschen, als auch solche, die eher auf der Suche nach einem unverbindlichen Flirt sind, finden sich auf Friendscout24. Der durchschnittliche User dieser Plattform ist 34 Jahre alt. Was diese Seite von den oben genannten dreien außerdem unterscheidet, ist, dass der Nutzer mehr Möglichkeiten hat, wenn er sich für die kostenlose Variante entscheidet.

Kosten und Kündigung

Premium-Mitgliedschaft für Kontaktaufnahme

Denn bei allen vier genannten Partnerbörsen sind die Registrierung das Anlegen eines Profils und das Stöbern in anderen Profilen zwar kostenlos, doch mit Ausnahme von Friendscout24 alles, was man darüber hinaus machen möchte, nicht. Wenn der User Kontakt zu jemand aufnehmen möchte (und darum geht es ja letztlich), dann muss er ins Börserl greifen. Daher werden sich Nutzer wohl in den allermeisten Fällen zu einer sogenannten Premium-Mitgliedschaft verleiten lassen. Denn das Beantworten von Anfragen und der Austausch von Bildern sind meist nur dann gestattet, wenn etwas dafür bezahlt wird.

Kosten je nach Vertragslaufzeit

Die Höhe der Kosten für solche Mitgliedschaften ist zum einen abhängig von der Laufzeit des Vertrages. Je länger man sich an einen Account bindet, desto günstiger wird es. Zum anderen gibt es etwa bei EDarling noch die sogenannte Premium Plus-Mitgliedschaft, mit Zusatzfunktionen wie Lesebestätigungen oder Identitätsprüfungen.

Am günstigsten unter diesen vier Plattformen kommen Partnersuchende mit Monatspreisen ab 20 Euro bei Friendscout24 davon. Die teuerste Variante fand sich bei EDarling, wo eine dreimonatige Premium-Partnerschaft fast 70 Euro kostet. Auch die Liebessuche auf Parship ist nicht gerade billig. Denn das Premium-Paket ist unter sechs Monaten nicht zu haben und kommt auf stolze 55 Euro im Monat.

Kündigung nicht immer leicht

Da der Nutzer die Dienste der Börsen im besten Fall nicht allzu lange in Anspruch nehmen wird, sollte er jedenfalls einen Blick auf die Kündigungsbedingungen werfen. Denn die sind bei den kostenpflichtigen Angeboten ganz unterschiedlich. Nutzerfreundlich ist EDarling. Die Plattform ermöglicht die Kündigung nicht nur per Post, Fax oder E-Mail, sondern auch telefonisch. Bei allen anderen ist eine schriftliche Kündigung über alle Verkehrswege möglich.

Nur Elitepartner akzeptiert die E-Mail-Kündigung nicht. Außerdem verwirrt Elitepartner mit unterschiedlichen, je nach Vertragslaufzeiten variierenden Fristen. Obacht sollten auch Parship-Nutzer walten lassen: Es reicht nämlich nicht, den Account zu kündigen oder zu löschen. Die Premium-Mitgliedschaft läuft dessen ungeachtet kostenpflichtig weiter. Außerdem ist eine Kündigung ohne Service-Passwort nicht möglich.

Fristen einhalten

Auch bei den Fristen gibt es große Unterschiede. Während eine Kündigung bei Friendscout24 bis vor drei Tage vor Vertragsende möglich ist, sind es bei EDarling zwei Wochen; bei love.at sind es vier und bei Parship sogar zwölf Wochen. Bei Nichteinhaltung der Fristen verlängert der Anbieter in den meisten Fällen die Mitgliedschaft um den zu Beginn gewählten Abo-Zeitraum.

Österreichische Portale, Vertragsverlängerung

Hinweis auf Vertragsverlängerung

Gut zu wissen ist jedenfalls, dass der Singlebörsen-Anbieter seinen Kunden zu Beginn der Kündigungsfrist schriftlich mitteilen muss, dass ein stillschweigendes Verlängerungseinverständnis vorliegt, wenn der Kunde nicht aktiv kündigt. Ein Hinweis einer entsprechenden Klausel in den AGB ist nicht ausreichend – so sieht es das österreichische Konsumentenschutzgesetz vor.

Sollte sich ein Unternehmen nicht daran halten (Parship tut das beispielsweise nicht), dann ist der Kunde gut beraten, es auf diese Gesetzeswidrigkeit hinzuweisen, sobald es ihm eine Verlängerung "aufzwingen" möchte.

Die Österreichischen: love.at und websingles

Jemanden finden, ohne auch nur einen Cent dafür zu bezahlen, das ist auf den beiden österreichischen Seiten love.at und websingles möglich. Weder für die Kontaktaufnahme, noch für den Austausch von Bildern ist etwas zu bezahlen. Bei love.at jedoch sind gänzlich uneingeschränkte Funktionen nur mit einem kostenpflichtigen Premium-Service zu haben. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Love Coins (Liebesmünzen) zu kaufen, mit denen man Geschenke verteilen kann.

Bunter User-Mix

Auf beiden Seiten findet sich ein jüngeres Publikum, darunter auch viele Menschen, die "nur" auf der Suche nach lockeren Flirts, Spaß und Affären sind. Der User-Mix ist teilweise ziemlich bunt und kurios, mitunter ist man auch mit ziemlichen Derbheiten konfrontiert. Auch sogenannte Romance Scammer sind auf den Plattformen zu finden. Dabei handelt es sich um gefälschte Profile, in denen User ihrem Gegenüber Verliebtheit vortäuschen, um an Geld zu kommen.

Dating-Apps, Fake-Profile

Dating-Apps auf dem Vormarsch

Ein noch neueres Phänomen als die Internet-Partner-Börsen sind die Dating-Apps, in denen die Suche ausschließlich über das Smartphone verläuft. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die amerikanische Anwendung Tinder. Ein Konto auf Tinder lässt sich ausschließlich mit einem Facebook-Profil erstellen. Das Profil besteht lediglich aus bis zu fünf Bildern, dem Vornamen und dem Alter.

Via GPS erkennt das Programm, wo sich der User gerade aufhält und zeigt ihm ebenfalls auf Tinder aktive Singles in der Umgebung. Dann entscheidet der Nutzer nach dem "Hot or Not"-Prinzip: Gefällt ihm das vorgeschlagene Gegenüber wischt er auf seinem Handybildschirm nach rechts, wenn nicht, dann nach links. Hat der andere ebenfalls nach rechts gewischt, dann eröffnet sich die Möglichkeit zur Kommunikation. Tinder ist die derzeit am schnellsten wachsende mobile Dating-App und immer noch komplett kostenfrei.

Vorsicht ist angebracht

Dennoch ist sie mit Vorsicht zu genießen. Denn zum einen gibt es keine Mitglieder-Verifizierung, daher kann sich der ein oder andere User ein Fake-Profil anlegen. Zum anderen beschleicht so manchen ein mulmiges Gefühl, wenn der andere weiß, dass er sich nur 200 Meter von ihm entfernt befindet. Außerdem ist auf Facebook zu sehen, wer Tinder nutzt, es steht auch noch dann im Profil der Social Media-Plattform, wenn man sich längst abgemeldet hat.

Weiters unterhält der Mehrheitseigentümer von Tinder, die New Yorker Internetfirma IAC/InterActiveCorp, noch zahlreiche weitere Datenportale wie Match.com, Meetic, OkCupid, Chemistry.com und PeopleMedia. Kurzum: Die App ist nichts für Menschen, die sich diskret auf Partnersuche machen möchten.

Europäische Dienste, Datenschutz

Zwei europäische Dienste

Daneben sind auch zwei Dating-Dienste in App-Form am heimischen Markt relevant: das deutsche Tinder-Pendant Lovoo und das einer britischen Firma gehörende Portal Badoo. Auf beiden können Nutzer etwas mehr Information über sich preisgeben, was die Kontaktaufnahme weniger oberflächlich macht.

Bei Lovoo zeigt ein Flirtradar Singles in der Nähe. VIP-Kunden werden ab acht Euro pro Monat anderen Usern öfter vorgeschlagen, surfen werbefrei und können unbeobachtet andere Profile anschauen.

Die App Badoo, die ebenfalls als Facebook-Anwendung gestartet ist, funktioniert ähnlich wie Tinder. Allerdings können Mitglieder auch miteinander chatten, ohne ein Match (beidseitiges Gefallen) zu sein. Ab zwei Euro pro Woche können sich Mitglieder zusätzliche Upgrades erkaufen. Erst dann können sie beispielsweise sehen, ob das Gegenüber sie gut findet.

Mängel beim Datenschutz

Wer Wert auf Datenschutz legt, dem ist vom Gebrauch von Tinder abzuraten. Denn die Daten landen direkt auf den Servern eines Sammelunternehmens in den USA. Auch Badoo ist nicht empfehlenswert, das Unternehmen räumt sich in seinen AGB zahlreiche Rechte auf Userdaten ein.

Lovoo ist von den dreien noch das harmloseste, allerdings verführt es zur Preisgabe von Daten, weil es dem Mitglied im Gegenzug bestimmte Credits verspricht. Die AGB von love.at und websingles indes sind so unpräzise formuliert, dass eine unsaubere Verwendung der Userdaten nicht ausgeschlossen werden kann. Die Bedingungen von Websingles sind in erster Linie vollgespickt mit Haftungsausschlüssen.

Bei den konventionellen Partnerbörsen im Netz schneidet EDarling in Sachen Datenschutz am besten ab, gefolgt von Parship und Elitepartner. Einzig die 2-Klick-Lösung bei Social Plugins haben die drei (noch) nicht durchgesetzt. Dadurch erhalten die Betreiber von Facebook oder Google leichter Infos über die User von Parship und Co.

Tipps zum sicheren Online-Daten

finden Sie unter:
Singlebörsen: Sicherheits-Tipps

Tabelle: Online-Partnerbörsen

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