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Außenansicht der Fassade einer Filiale der Credit Suisse
Die Credit Suisse ist eines der Opfer der aktuellen Bankenkrise Bild: YueStock / Shutterstock

Credit Suisse: Die Bankenkrise und ihre Folgen

Nach mehreren amerikanischen Banken ist zuletzt die schweizerische Credit Suisse in Schieflage geraten. Mithilfe staatlicher Garantien wurde ein Konkurs abgewendet. Betroffen sind vor allem Aktionär:innen und Anleihen-Besitzer:innen. Die Auswirkungen sind aber im gesamten Finanzsektor spürbar.

Einlagensicherung in Österreich

Die gute Nachricht vorweg: Die Einlagensicherung in Österreich deckt bis zu 100.000 Euro je Kund:in und Bank ab. Damit sind Spareinlagen, Girokonten etc. gedeckt. Jetzt aus Sorge Geld von den Banken abzuheben und unter den Kopfpolster zu legen, ist daher nicht zielführend.

Übernahme durch UBS

Die nun in die Schlagzeilen geratene Credit Suisse (CS), 2021 immerhin noch auf Platz 45 der größten Banken der Welt, ist unter anderem im Bereich der Kreditvergabe an Großkunden tätig. Um einen Konkurs abzuwenden, hat die zweite Schweizer Großbank, UBS, mit einer Regierungsgarantie im Rücken die angeschlagene Konkurrentin übernommen. Nach dieser Hau-Ruck-Aktion scheint das Problem CS vorerst erledigt zu sein. Was damit nicht erledigt ist, ist der Vertrauensverlust aufgrund der Erkenntnis, dass es auch eine Bank dieser Größe treffen kann.

Durchtauchen an der Börse

Inwieweit die Ereignisse noch die Aktienmärkte beeinflussen werden, kann im Augenblick nicht seriös prognostiziert werden. Da die Ausschläge an der Börse allerdings sehr schnell vonstattengehen, sind Anleger:innen jetzt bereits sehr spät dran, um Positionen aufzulösen. Wer also durchtauchen kann, sollte das tun, oder aber versuchen, einen guten Börsentag zu erwischen.

Bittere Pille für Aktionär:innen

Für Aktionär:innen wird es bitter. Die Übernahme durch die UBS erfolgt gegen Abgeltung in UBS-Aktien. Man erhält eine UBS-Aktie für 22,48 CS-Aktien. Dies entspricht etwa 0,76 CHF (0,76 Euro).

AT1-Anleihen wertlos

Die Credit Suisse hat außerdem Additional-Tier-1-Anleihen (AT1-Anleihen, AT1-Bonds) im Umfang von 15,8 Mrd. CHF ausgegeben. Diese Anleihen, die im Zuge der Bankenkrise 2008 eingeführt wurden, zeigen nun erstmalig die damit verbundenen Risiken für Anleger:innen. Bei der CS-Übernahme wurden die AT1-Anleihen durch die schweizerische Bankenaufsicht als wertlos erklärt, was einem Totalverlust für Anleihegläubiger:innen entspricht. Dies ist insofern einmalig, als hier erstmals Anleihegläubiger:innen schlechter gestellt wurden als Aktionär:innen. Ob dies gerichtlich noch geprüft werden wird, bleibt abzuwarten.

Einfluss auf Österreichs Banken

Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und Banken haben sich beeilt zu versichern, dass es nur kleine Bestände der betroffenen Papiere in den Portfolios gibt und es daher keine schwerwiegenden Auswirkungen geben wird. Es bleibt allerdings abzuwarten, welche Institutionen international von den Kursverlusten in Aktien und AT-1-Anlagen betroffen sind und so eventuell noch über Umwege Auswirkungen zu spüren sein werden.

Pleite der Silicon Valley Bank

Ein Opfer der Bankenkrise ist auch US-amerikanische Silicon Valley Bank (SVB), die in erster Linie Startups aus dem Silicon Valley finanzierte. Mit Silvergate Capital und Signature Bank – beide stark im Geschäftsfeld Cryptos involviert – traf es zwei weitere amerikanische Institute. Dazu kommt nun auch die US-Regionalbank First Republic (FR). Als bisherigen Höhepunkt könnte man die Schieflage der CS sehen. Ihr gegenüber wurden die SVB und die FR als mittlere Institute angesehen.

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