Eindeutige Geräteerkennung
Unabhängig davon ist es aber weithin üblich, einer möglichen unkontrollierten und exzessiven WLAN-Nutzung (z.B. durch Film-Downloads) vorbeugend einen Riegel vorzuschieben. Oft landet man daher auf einer Startseite, auf der man sich zwecks Zusendung eines Kennwortes mit einer E-Mail-Adresse oder Handynummer registrieren muss. Hier stimmt man üblicherweise auch den Nutzungsbedingungen zu, die man sicherheitshalber vorab durchlesen sollte. Meist werden die üblichen Gerätedaten erfasst, die auch bei Verwendung des Internetzugangs zu Hause mit übertragen werden. So etwa die MAC-Adresse des Computers, die einer eindeutigen Gerätekennung entspricht.
Keine Weitergabe von Daten bei seriösen Anbietern
Je nach Rechtslage werden diese Daten für einen bestimmten Zeitraum aufbewahrt. Der Europäische Gerichtshof hat zwar die entsprechende EU-Richtlinie gekippt, in anderen Staaten – wie beispielsweise der Schweiz – ist die Vorratsdatenspeicherung aber Realität. Seriöse Anbieter schließen zumindest die Verwertung oder Weitergabe der E-Mail-Adresse bzw. Telefonnummer für Werbezusendungen oder -anrufe aus.
Surfen zeitlich begrenzt
Häufig anzutreffen ist eine zeitliche Befristung der Nutzung (z.B. auf eine halbe Stunde), etwa auf den internationalen Flughäfen (eine der wenigen Ausnahmen ist Wien-Schwechat). Mitunter kann man dann, nach neuerlicher Anmeldung, die nächsten 30 Minuten weitersurfen. Man stößt aber auch auf integrierte Filter, die das Abrufen bestimmter Websites und Inhalte von vornherein ausschließen, oder auf gedrosselte Up- und Downloadgeschwindigkeiten.
Viele Nutzer zeitgleich
Für geringe Übertragungsgeschwindigkeiten sorgt freilich meist schon die Anzahl der Nutzer im selben Netz, die sich die Bandbreite teilen müssen. Das Hochladen eines Fotos in ein soziales Netzwerk kann zum Geduldspiel werden, auf umfangreichere E-Mail-Anhänge sollte man lieber verzichten. Deaktivieren sollte man außerdem die automatischen Updates von Betriebssystem, Software und Apps.
Gefahren öffentlicher Hotspots
Das intensive Surfen und Mailen an einem Gratis-Hotspot ist aber ohnehin nicht empfehlenswert, denn man sollte bedenken, dass man sich in einem öffentlichen Netzwerk befindet. Selbst wenn dieses ein Kennwort voraussetzt, haben ja zahlreiche Personen bereits Zugang erhalten und man weiß nicht, wer sich gerade im selben Netz (nicht unbedingt im selben Raum) befindet. Technisch wäre es zwar möglich, die einzelnen Nutzer innerhalb des Netzes voneinander abzugrenzen, doch der Einfachheit halber wird meist darauf verzichtet. Daher ist das "Mitlauschen" im Datenstrom eine der Gefahren öffentlicher Hotspots. Dem können zwar https-verschlüsselte Websites einen Riegel vorschieben, doch die "Heartbleed"-Sicherheitslücke hat die Verlässlichkeit solcher Vorkehrungen vor Kurzem leider relativiert.
Unabhängig davon ist das unbemerkte Umleiten von Websites auf täuschend echt wirkende, aber unsichere Seiten ein nicht auszuschließendes Szenario, speziell wenn man sich nicht im Stammcafé am Eck, sondern an einem fremden Ort mit unbekanntem Netz aufhält. Gleichfalls nicht nur theoretisch ist es auch schon geschehen, dass ein Betrüger unter falscher Bezeichnung einen eigenen Hotspot aufgebaut hat und so an persönliche Daten der Surfenden herangekommen ist.
Fehlende Firewall, häufig kein Virenschutz
Onlinebanking oder die Eingabe der Kreditkartendaten ist an öffentlichen Hotspots jedenfalls immer mit erhöhtem Risiko verbunden und sollte vermieden werden. Weiters sollte man bedenken, dass Tablets und Smartphones aufgrund der fehlenden Firewall und des oft nicht vorhandenen Virenschutzes gefährdeter sind als Computer. Der E-Mail-Verkehr sollte aufgrund der mittlerweile standardmäßigen SSL-Verschlüsselung der Übertragung weitgehend unbedenklich sein, trotzdem übermittelt man besser keine vertraulichen Inhalte.
Falls es sich gar nicht vermeiden lässt, unterwegs sensible Daten zu übertragen, empfiehlt sich die Einrichtung eines Virtual Private Networks (VPN; http://openvpn.net). Mit diesem Thema werden wir uns in einer der kommenden KONSUMENT-Ausgaben näher befassen.