Wenn uns wenige Monate nach dem Erscheinen eines Artikels in KONSUMENT die Bitte eines Lesers erreicht, wir mögen doch endlich über dieses Thema berichten, dann hat das nichts mit Vergesslichkeit oder Unkonzentriertheit zu tun.
Reizüberflutung
Einerseits werden wir täglich von Reizen und Informationen überflutet, sodass wir schon aus reinem Selbstschutz eine Auswahl treffen müssen. Andererseits ist das Interesse für ein bestimmtes Thema oft anlassbedingt. Wenn man im Oktober ein Computerproblem lösen muss, hat man den im September erschienenen Tipp vermutlich nicht wahrgenommen, weil das Problem ja noch nicht existent war. Es ergibt schon Sinn, dass unsere Website www.konsument.at nicht nur Aktuelles enthält, sondern auch als Archiv dient, das sogar bis ins Jahr 1999 zurückreicht.
Weiterer Schritt
In der Dezember-Ausgabe von KONSUMENT hab ich einen weiteren Schritt gewagt. Obwohl dort auf den Seiten 26/27 für das neue „Lexikon für die digitale Welt“ geworben wird, habe ich das Buch auch auf der „Bits & Bytes“-Seite thematisiert und tue es hier im Blog noch einmal.
Neuigkeitswert
Aber keine Sorge, meine abgelegte Angst vor Wiederholungen soll nicht dazu führen, dass unser Programm wie jenes im Fernsehen vorrangig aus Altbekanntem besteht. Trotzdem ist es schön zu wissen, dass eine Information mit Sicherheit für irgendjemanden Neuigkeitswert hat.
Neuerscheinung
In diesem Sinne sei mir diesmal folgender Hinweis erlaubt: Unser „Technik-Lexikon für Einsteiger“ ist erschienen! Es trägt den Titel „Das Lexikon für die digitale Welt“ und ist für KONSUMENT-Abonnenten ab 16. November bis inklusive 16. Dezember 2020 zum Sonderpreis vorbestellbar. Ab 17. Dezember 2020 werden die Bestellungen ausgeliefert. Ab diesem Zeitpunkt ist das Buch für alle Kunden zum Normalpreis über den Buchhandel oder direkt über unseren VKI-Shop beziehbar.
Verständliche Sprache
Was unser Lexikon leistet: Mehr als 1.000 gängige Begriffe rund um Computer, Internet, Smartphone und Smart-TV werden in verständlicher Sprache erklärt. Ergänzend dazu gibt es zu jedem fremdsprachigen Begriff eine lautmalerische Aussprachehilfe.
Entschlüsselt
Es ist letztlich nicht wichtig, erklären zu können, wie die Dinge funktionieren – das beherrschen nämlich viele, die mit Smartphone & Co aufgewachsen sind, auch nicht. Entscheidend ist, zu verstehen, was mit einem bestimmten Begriff gemeint ist. Und schon wird so manches, das davor rätselhaft erschien, entschlüsselt.
Ein Beispiel gefällig?
Blog und Vlog
Der oder das, [blogg]. Kurzform von Weblog [webb-logg]. Weblog wiederum ist zusammengesetzt aus den englischen Wörtern web = Netz (im Sinne von Internet) sowie log = Tagebuch. Ein solches Internet-Tagebuch zählt zu den Sozialen Medien. Es ist in der Regel öffentlich und richtet sich an eine bestimmte Zielgruppe. Befüllt wird der Blog üblicherweise von einer einzelnen Person, die als Blogger bzw. Bloggerin bezeichnet wird. Der Blogger veröffentlicht in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Blogbeiträge. Diese enthalten Texte und Fotos zu bestimmten Themen. Bekannte und erfolgreiche Blogger verdienen Geld damit, dass sie Produkte in ihren Blogbeiträgen erwähnen und im Gegenzug von den Firmen finanziell unterstützt werden.
Veröffentlicht ein Blogger keine Texte, sondern handelt seine Themen mündlich in Form von Videos ab, dann bezeichnet man ihn als Vlogger und er betreibt einen Video-Blog, kurz: Vlog [wlogg]. Blogger und Vlogger, die eine große Masse an Menschen erreichen und in ihrer Meinung oder ihren Entscheidungen beeinflussen, nennt man auch Influencer [influ-ennßa], von (engl.) influence [influ-ennß] = beeinflussen, prägen.
Falls Fragen aufgetaucht sind, hier die Benutzungshinweise
Die eckigen Klammern [ ] enthalten keine standardisierte Lautschrift; sie geben nur lautmalerisch die annähernde Aussprache der erklärten Begriffe wieder.
Das Sonderzeichen „θ“ steht für den englischen „th“-Laut [tih-äjtsch], für den es im Deutschen keine Entsprechung gibt. Er wird erzeugt, indem man ein stimmloses „s“ spricht, während man die Zungenspitze zwischen die Zähne steckt.
Die in der Lautschrift verwendeten, im Deutschen sonst unüblichen Doppellaute wie „oa“, „ou“, „uo“, „uä“ oder „äa“ werden wie unser „au“ oder „ei“ gebunden ausgesprochen.
Unterstreichungen kennzeichnen die betonten Buchstaben bzw. Silben.
Ein schwarzer Pfeil ▶ vor einem Wort verweist auf ein weiterführendes Stichwort.
Und ein paar weitere Beispiele aus dem Lexikon
Backup
Das [bäckapp]. Datensicherung. Das englische Wort backup bedeutet im ursprünglichen Sinn, dass man jemanden oder etwas als Sicherheit oder Unterstützung hinter sich hat. Im Computerzeitalter wurde dies auf die Sicherungskopien wichtiger Daten übertragen. Backup bezeichnet dabei sowohl den Sicherungsvorgang als auch die gesicherten Daten selbst. Wenn man regelmäßig eine Sicherung auf einem externen Datenträger (▶ Speichermedium) oder als Cloud-Backup ([klaud-] ▶ Cloud) im ▶ Internet durchführt, dann hat man für den Fall, dass die Originale verloren gehen, gut vorgesorgt und kann sie aus dem Backup wiederherstellen. Die englische Entsprechung zu wiederherstellen lautet restore [rihßtoa].
Bug
Der [bag]. Wörtlich übersetzt bedeutet dieses englische Wort Wanze, Käfer oder einfach nur Insekt. Im Techikbereich steht es für einen Fehler in einem Computerprogramm oder einer ▶ App. Im Optimalfall stellt der Anbieter ein ▶ Update bereit, um den Fehler zu reparieren. Ein solches Update zur Fehlerbehebung bezeichnet man als Bugfix [bagfix], von (engl.) fix = reparieren, richten. Die gleiche Bedeutung wie Bugfix hat der ältere Ausdruck Patch [pätsch], wörtlich übersetzt: Heftpflaster, Flicken.
Cache
Der [käsch]. Ein Zwischenspeicher bei Computer und ▶ Smartphone, der vorübergehend Daten aus dem ▶ Arbeitsspeicher oder von der ▶ Festplatte aufnimmt und bei Bedarf wieder zur Verfügung stellt. Dadurch wird die Arbeitsgeschwindigkeit des gesamten Systems erhöht.
Community
Die [kommjuniti]. Wörtlich: Gemeinschaft. Im Internet versteht man unter einer Community eine Gemeinschaft von Menschen mit den gleichen Interessen, Wertvorstellungen oder Zielen. Das kann z.B. auch sein, gemeinsam an der Verbesserung eines bestimmten Computerprogramms zu arbeiten. Der Begriff Community ist in der Regel positiv besetzt. In der Mehrzahl wird oft die englische Form Communities statt eingedeutscht Communitys verwendet.
Device
Das [diwajß]. (engl.) device = Gerät, Apparat. Device meint im Prinzip jedes technische Gerät, im engeren Sinn sind es jedoch solche, die tragbar und fürs ▶ Internet geeignet sind, also beispielsweise ▶ Smartphone, ▶ Tablet, Laptop (▶ PC) oder ▶ Smartwatch.
Feature
Das [fih-tscha]. (engl.) feature = Merkmal, Eigenschaft, Funktion einer Sache. Und in dieser Bedeutung wird der Begriff auch im Deutschen verwendet. Oft wird z.B. beschrieben, welche Features ein neues technisches Gerät zu bieten hat.
Hashtag
Der [häschtägg]. Von (engl.) hash = das Rautezeichen # auf der Computertastatur und tag = Etikett (siehe auch das Stichwort ▶ Tag). Hashtags sind eine Form der Verschlagwortung, wie sie in den ▶ Sozialen Medien üblich ist. Ein Hashtag besteht immer aus dem vorangestellten Rautezeichen und dem nachfolgenden Schlagwort. Klickt oder tippt man auf einen Hashtag, dann gelangt man zu einer Übersicht aller Beiträge, die mit demselben Hashtag versehen wurden. Somit dient jeder Hashtag also auch als elektronischer Querverweis (▶ Link).
Livestream
Der [laiwßtrihm]. Ein Livestream ist eine Übertragung in Echtzeit, vergleichbar einer Livesendung im Fernsehen. Beim Livestream macht man sich die Technologie des Internetstreamings (▶ Streaming) zunutze. Mittlerweile kann man übers ▶ Internet aktuelle Informationssendungen ebenso live mitverfolgen wie Sportveranstaltungen oder diverse Kongresse.
Open Source
[oupen ßorß]. Von (engl.) open = offen und source = Quelle. Der Überbegriff für ▶ Software, die zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung steht und es darüber hinaus zulässt, dass Programmierer (▶ Programmiersprache) sie verändern und weiterentwickeln. Sie haben zu diesem Zweck Zugang zum dahinterliegenden ▶ Quellcode.
Pfad
Der Pfad. Wörtliche Übersetzung von (engl.) path [pahθ]. Ein Pfad ist eine Art Wegbeschreibung oder Positionsangabe. Er zeigt an, wo innerhalb des Ordnersystems auf der Computerfestplatte sich eine bestimmte ▶ Datei befindet. Ein Pfad besteht auf jeden Fall aus der Bezeichnung der ▶ Festplatte (z.B. C:, dem Namen des Benutzers, einem ▶ Ordner und eventuell weiteren Unterordnern sowie einer Datei. Beispiel: C:\Benutzer\MaxMustermann\Bilder\Wien\Riesenrad.jpg
Bestellmöglichkeit
Das Technik-Lexikon können Sie in unserem VKI-Shop bestellen.