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Online-Reisebuchungen - Klick und weg

  • Online ist nicht gleich preisgünstiger
  • Unklarheiten bei den Preisen
  • Große Unterschiede vor allem bei Flugtickets und Mietwagen

Schnäppchenjäger aufgepasst: Internet-Angebote von Reiseveranstaltern, Mietwagenfirmen, Fluglinien oder Hotels sind nicht zwangsläufig preiswerter als herkömmliche Angebote aus dem Katalog. Im Gegenteil: Wer nicht vergleicht, zahlt für so manches Web-Angebot zu viel! Bei Pauschalreisen ist einiges an Know-how über Fluglinien und Destinationen erforderlich, um tatsächlich ein gutes Angebot herauszufischen. Geringe Preisvorteile können sich bei einer Mietwagen-Reservierung über Internet ergeben. Aber auch hier gilt: Das günstigste Angebot muss zunächst erst gefunden werden. Vorsicht bei Online-Hotelreservierungen: Die im Internet genannten Preise liegen in vielen Fällen höher als bei telefonischer Anfrage oder Buchung über ein Reisebüro. Trotzdem ist das Internet die ideale Plattform für Urlaubsplanung und Preisvergleich, auch wenn der heimische Online-Reisemarkt wenig wettbewerbsfreudig scheint. In anderen EU-Ländern wie Belgien oder den Niederlanden ist es selbstverständlich, Kostenvorteile durch den Onlinevertrieb an die Kunden weiterzugeben. Dies geht aus einer aktuellen Studie1) zu Reisebuchungen im Internet hervor.

1) Die deutsche Verbraucherschutzorganisation „Stiftung Warentest“ führte im Mai 2002 mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission und mit Beteiligung verschiedener europäischer Verbraucherschutzorganisationen (für Österreich: VKI) einen Vergleich des Online-Reisemarktes in den Ländern Belgien, Deutschland, Niederlande, Portugal, Spanien und Österreich durch. Verglichen wurden die Preise für Pauschalreisen, Linienflüge, Übernachtung und Mietwagen.

Die Ergebnisse für Österreich sind:

Pauschalreisen: kein Vorteil

Bei Pauschalreisen bietet das Internet keinen eindeutigen Preisvorteil. Offenbar werden lediglich die Katalogpreise ins Netz gestellt. Überhaupt sind Pauschalreisen im Internet eher spärlich vertreten. Ein Preisvergleich bei fünf marktführenden Reiseveranstaltern (Verkehrsbüro, TUI, Kuoni, Ruefa und Raiffeisen) für eine Flug-Pauschalreise nach Fuerteventura und Rhodos zeigt, dass die Internet-Angebote überwiegend mit den Reisebüro-Preisen identisch sind. Einzige Ausnahme: Das Internet-Pauschalpackage von Raiffeisen kostete gleich um 215 Euro(!) mehr als im Reisebüro.

Linienflüge: Wer suchet, der findet

Flugtickets gelten als die idealen Online-Shopping-Angebote. Einfach vom Produkt her (Flugreise von A nach B) und wenig erklärungsbedürftig, hat sich der Ticketverkauf im Internet zu einem stark wachsenden Geschäftszweig entwickelt. Trotzdem ist es wegen der komplizierten Tarifberechnung und der Preisunterschiede mehr ein Glücksfall, via Internet das beste Angebot herauszufinden. Aber bei Preisdifferenzen von über 1300 Euro etwa für einen Singapur-Flug lohnt es sich allemal, auch bei anderen Anbietern nachzufragen und nicht gleich das erstbeste Angebot anzuklicken.

Beispiel Wien–Singapur. Hier wurde sowohl der günstigste Flug (Kuoni, Restplatzbörse und Verkehrsbüro-online um rund 580 Euro) wie auch das teuerste Ticket online angeboten (Columbus um 1921 Euro). Im Mittelfeld rangiert AUA-online mit 876 Euro. Im Reisebüro (Verkehrsbüro) kostete das Ticket stolze 1354 Euro.

Beispiel Wien–New York. Auch hier fanden wir im Internet sowohl das billigste (282 Euro) wie auch das teuerste Flugticket (626 Euro bei Columbus und AUA-online), jeweils Hin- und Rückflug. Dieser Preis wurde uns auch im Verkehrsbüro genannt. Insgesamt waren die Online-Tickets in drei von fünf Fällen preiswerter, nämlich bei Verkehrsbüro-online, Kuoni und Restplatzbörse.

Beispiel Wien–London bzw. Paris. Bei innereuropäischen Flügen ist der Wettbewerb unter den Fluglinien weniger groß, daher sind auch die Preisunterschiede geringer. London ist generell billiger zu haben als Paris (um rund 50 Euro). Auch hier punktet das Internet: Bei sechs von zehn Vergleichsfällen waren die Online-Flugpreise eindeutig niedriger.

Hotels: oft teurer

Wer in puncto Bestpreis auf Nummer sicher gehen will, sollte bei Hotelreservierungen lieber selbst zum Hörer greifen und die Preise telefonisch abfragen. Wir haben testweise ein Wochenende im Doppelzimmer in bekannten Städte-Hotels im 3- bis 4-Sterne-Bereich gebucht. Bedingung war, das Hotel muss sowohl über ein Reservierungssystem (Tiscover, Nethotels, Easytravel, Allesreise.com, Webhotels) als auch über Städtereise-Kataloge buchbar sein. Überraschendes Ergebnis: Von den 34 Online-Übernachtungspreisen lagen 23, das sind mehr als zwei Drittel, über den Offline-Preisen. So erhielten wir beim Anruf im Parkhotel Schönbrunn in Wien eine Preisauskunft von 252 Euro für ein Wochenende (Doppelzimmer von Freitag bis Sonntag inkl. Frühstück), das billigste online-Angebot lag bei 338 Euro.

Mietwagen: oft billiger

Beim Mietwagen-Vergleich lautete die Vorgabe: Kategorie „Golf“ inklusive Vollkaskoversicherung mit 500 Euro Selbstbehalt (oder anderer SB in ortsüblicher Höhe), ohne Kilometerbegrenzung, Preisangabe für ein Wochenende, für eine Woche bzw. einen Tag (24 Stunden).

In diesem Bereich schneidet das Internet wieder besser ab. Bei 11 von 18 Vergleichsfällen (das sind 61 Prozent) war der Online-Preis günstiger. Aber Achtung: Die Preisdifferenzen unter den Mietwagenfirmen sind enorm. Das Wochenend-Angebot schwankte zwischen 90 Euro bei Arac und 281 Euro bei Avis, wobei beim Arac Online-Angebot die Mehrwertsteuer fehlte. Beim Wochentarif bot Kalal mit 324 Euro am niedrigsten an, während Europcar mit 646 Euro fast das Doppelte verlangte. Aufgefallen ist, dass der nationale Autovermieter Kalal im Vergleich zu allen anderen geprüften Anbietern in jedem Fall das günstigste Angebot lieferte.

Wenig echte Online-Buchungsmöglichkeiten

Kaum ein Reiseveranstalter verzichtet heutzutage darauf, mit seinem Online-Angebot zu werben und Urlaubsreisen per Mausklick zu verkaufen. Eine echte Online-Buchungsmöglichkeit, das heißt, über Internet einen rechtsgültigen Kaufvertrag abzuschließen, bieten die wenigsten. In der Regel werden lediglich aktuelle Angebote zusätzlich zum Katalog auch auf der Homepage beworben. Die konkrete Buchung durch den Kunden erfolgt wie bisher per E-Mail, am Telefon oder im Reisebüro (so genannte online-initiierte Buchungen). Die Unterlagen (Prospekte, Angebot, Bestätigungen) werden per Post zugesandt oder im Reisebüro zur Abholung vorbereitet.

Resümee: Reiseprofis finden im Internet Angebote in allen Preislagen. Der Suchaufwand ist allerdings hoch, und nicht alle Websites sind servicefreundlich gestaltet. Ein Vergleich macht nur Sinn, wenn Reiseziel, Transportmittel und ungefähre Preisvorstellungen klar sind. Erst dann lässt sich im WWW gezielt auf die Suche nach dem Traumurlaub gehen. Unser Tipp: Nicht das erstbeste Angebot annehmen, sondern verschiedene Anbieter vergleichen.

Beispiele positiv - negativ aus dem Test im Bereich der Pauschalreisen

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Gruber Reisen
Gruber Reisen Positiv: www.gruberreisen.at: übersichtlicher Aufbau, Geschäfts- und Stornobedingungen gut lesbar und einfach auszudrucken, rasche Reservierungsbestätigung, Stornoabwicklung problemlos. |
Allesreise
Allesreise Negativ: www.allesreise.com: unübersichtlicher Aufbau, mehrmaliges Eintragen der Buchungsdaten notwendig, kein Ansprechpartner genannt, Geschäftsbedingungen hellgrün, am Ausdruck nicht lesbar. |
Gruber Reisen
Allesreise

  • Bei unseren Testbuchungen wurden wir immer wieder mit technischen Schwierigkeiten konfrontiert. Dies machte eine mehrfache Dateneingabe erforderlich und führte in manchen Fällen zu Verunsicherung darüber, ob die Buchung bereits erfolgt war, weil die endgültige Reservierungsbestätigung fehlte.
  • Keine Online-Stornomöglichkeit. Dort wo online gebucht werden kann, sollte auch ein Online-Storno möglich sein.
  • Einige Internet-Anbieter glänzten durch äußerst schleppende Abwicklung der Online-Buchung (vor allem Allesreise.com, Nethotels).
  • Ein Lockangebot war schon kurze Zeit später nicht mehr buchbar.
  • Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind schwer auffindbar bzw. nicht auszudrucken.

Die Seiten der wenigsten Anbieter entsprechen dem E-Commerce-Gesetz. Die häufigsten Mängel:

  • keine Servicehotline für Rückfragen außerhalb der normalen Geschäftszeit eingerichtet,
  • Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Adressen fehlen,
  • keine Kontaktperson für Beschwerden angegeben,
  • fehlende Sitemaps (Gesamtübersicht über die Website) und/oder Suchfunktion,
  • Datenschutzhinweise und Hinweise zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen fehlen, sind nicht leicht auffindbar oder können nicht ausgedruckt werden.

Mehrere Reisebereiche bieten an:

Online-Buchungen möglich:

Online-initiierte Buchungen:

Spezialisiert auf Hotels

Online-Buchungen möglich:

Spezialisiert auf Flüge

Online-Buchungen möglich:

Spezialisiert auf Mietwagen

Online-Buchungen möglich:

Online-initiierte Buchungen:

 

Stand: Ende Juli 2002

Eine sehr nützliche und umfassende Auflistung, gegliedert nach Reisebereichen, mit einer Kurzbeschreibung der Anbieter und der Information, ob eine Online-Buchung möglich ist, finden Sie unter www.reisepreise.at

Eine Auflistung von Reisebüroadressen österreichweit, gegliedert nach Reisebereichen, finden Sie unter www.ichfahrweg.at

Online nicht grundsätzlich billiger. Zuerst Reiseziel, Datum, Transportmittel und ungefähre Preisvorstellung klären und dann gezielt suchen.

Auf die Nebenkosten achten. Bei Internet-Angeboten von Pauschalreisen und Flugtickets fehlen regelmäßig Bearbeitungsgebühren und/oder Flughafensteuern. Bei Mietwagen werden die Preise oft ohne Mehrwertsteuer angegeben.

Alternativen prüfen. Wer in Grenznähe wohnt, für den kann sich ein Abflug von einem ausländischen Flughafen rechnen. Mietwagen sind oft im Urlaubsland oder bei kleineren lokalen Anbietern günstiger zu haben.

Vorsicht bei Kreditkartenzahlung. Die meisten Web-Anbieter setzen Zahlung mit Kreditkarte voraus, obwohl Informationen zu Datenschutz und Zahlungssicherheit fehlen. Geben Sie persönliche Daten nur bekannt, wenn ein Sicherungsverfahren (zB SSL) garantiert wird. Besser: Zahlung per Erlagschein.

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