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Musik aus dem Internet - Ohne Ende

Das Internet ist für Musikfreunde eine schier unerschöpfliche Quelle – legale Mitschnitte inklusive.

Die kostenpflichtigen Musikdownload-­Angebote von iTunes & Co boomen. Das Thema „Musik im Internet“ reicht allerdings weit darüber hinaus. Hier ist nicht von illegalen Tauschbörsen die Rede, die der Weitergabe urheberrechtlich geschützter Inhalte dienen, sondern von den legalen Möglichkeiten, Musik aus aller Welt zu hören und große Teile davon auf Wunsch auch für den Privatgebrauch mitzuschneiden.

Livestreams der Radiosender

Bleiben wir zunächst beim Hören: Die ­Zeiten, in denen das Versorgungsgebiet ­eines Radiosenders beschränkt war, sind dank Internet vorbei. Möglich macht dies das Livestream-Verfahren. Unter einem ­Livestream versteht man einen kontinuierlichen Datenstrom, der vom Betreiber des Senders zur Verfügung gestellt wird. Als Konsument benötigen Sie Ihren herkömmlichen Browser sowie einen passenden, ­kostenlosen Mediaplayer als Plug-in (= ein Zusatzprogramm, das automatisch in den Browser integriert wird). Das kann der „Windows Media Player“ (www.microsoft.at) sein, die Gratisversion des „RealPlayer“ (www.real.com) oder der „Adobe Flash Player“ (www.adobe.de ). Wenn Sie auf der Website des Radiosenders den Link zum Livestream anklicken, dann öffnet sich ein Fenster im Browser und nach wenigen ­Sekunden können Sie das Musikprogramm verfolgen.

Große Anzahl an Sendern verfügbar

Eine größere Auswahl öffentlich-recht­licher bzw. privater Sendeanstalten aus dem In- und Ausland finden Sie unter http://radio.orf.at (alle ORF-Radioprogramme), www.ard.de (dort Klick auf den Link "Radio"), www.radioheute.at, www.radio.at (internationale Sender) oder www.radioweb.de  (deutschsprachige Radioszene). Viele Informationssender bieten darüber hinaus „Radio zum Nachhören“ an. Damit ist ein Stream-Archiv gemeint, das es ermöglicht, versäumte Radiosendungen „aus der Konserve“ anzuhören.

Podcasts

Vom „Radio zum Mitnehmen“ hingegen ist manchmal im Zusammenhang mit „Podcasts“ die Rede. Dieses Kunstwort wurde aus der Bezeichnung für Apples tragbaren Musicplayer „iPod“ und dem englischen Wort „broadcast“ (= Sendung) zusammengesetzt. Dabei handelt es sich um (regel­mäßig bereitgestellte) Ausschnitte aus ­Radioprogrammen, die Sie mit einem sogenannten Podcatcher abonnieren, herunterladen und auf Ihren MP3-Player/iPod übertragen können.

Podcatcher

Ein kostenloser Podcatcher ist z.B. iTunes (www.apple.at/itunes). Podcasts können Sie aber auch mit einigen E-Mail-Clients („Windows Live Mail“, „Outlook“, „Thunderbird“, „Apple Mail“) oder den gängigen Internetbrowsern abonnieren. Dies geschieht via „RSS-Feed“. RSS bezeichnet ­einen De-facto-Standard für den Austausch von Webinhalten.

In der Regel gratis

Podcasts sind in der Regel gratis und werden nicht nur auf den Websites diverser ­Radio- und Fernsehsender zur Verfügung gestellt, sondern z.B. auch im iTunes-Store (der nach der Programminstallation direkt über iTunes erreichbar ist) oder auf einschlägigen Websites wie www.podcast.at, www.podcast.de  oder www.podster.de .

Webradios

Ein zusätzliches Livestream-Angebot sind weltweit Tausende von Webradios, also „Sender“, die nur im Internet existieren und teilweise von Privatpersonen betrieben werden. Hier sind sämtliche Musikrichtungen vertreten, die Livestreams sind jedoch von sehr unterschiedlicher Tonqualität, weil aus Kostengründen bzw. zugunsten der Übertragungsgeschwindigkeit mit ­unterschiedlichen Datenraten gearbeitet wird.

Umfangreiches Angebot

Der Windows Media Player, der RealPlayer und iTunes verfügen über umfangreiche integrierte Listen von Internetradios, geordnet nach Genre. Das Angebot des Winamp-Players (www.winamp.com) hingegen ist mit www.shoutcast.com ver­bunden. Wenn Sie diese Website direkt aufrufen, können Sie sich aber auch mit anderen Playern ins Programm einklinken. Dazu müssen Sie per Mausklick eine Wieder­gabeliste öffnen.

Ein „handverlesenes“ Musikprogramm kommt von der deutschen Firma Deluxe Entertainment (www.deluxemusic.tv ). Das Besondere daran: Als bisher einziger Anbieter sendet Deluxe in Dolby Digital, also im Surround Sound.

Das Programm selber mitgestalten können User auf www.lastfm.de bzw. auf www.bluebeat.com. Hier ist es möglich, auf Grundlage der bereitgestellten umfassenden Musikarchive eigene Wiedergabelisten mit den persönlichen Lieblingssongs zu ­erstellen und diese zusätzlich den anderen Usern zu präsentieren.

Kostenlose Downloads

Ein Webradio der anderen Art ist www.garageband.com. Auf dieser Plattform ­haben Nachwuchsbands die Chance, sich zu präsentieren und möglicherweise auch entdeckt zu werden. Musik – nicht nur von Nachwuchsbands – gibt es außerdem auf www.tonspion.de und www.jamendo.com. Hier haben Sie sogar die Möglichkeit des kostenlosen Downloads ausgewählter Songs. Damit ist das Stichwort für einen ­besonders reizvollen Bereich der Musik im Internet gefallen.

Kostenlos mitschneiden

Anders als bei den schon genannten ­Musiktauschbörsen, bei denen jeder User auch selbst Musik hochladen muss und dadurch das Urheberrecht verletzt, ist es ­erlaubt, das Programm der Webradios für den eigenen, privaten Gebrauch mitzuschneiden. Möglich macht dies kostenlose bzw. kostengünstige Software (auch als Webradio-Recorder bezeichnet), die gewissermaßen die moderne Version des Cassettenrecorders darstellt.

Webradio-Recorder

Das Besondere daran: Die Radiosender schicken zu jedem Song die ID3-Tags mit (von: „Identify MP3“; „tag“ = Etikett), ­also Informationen wie Titel, Interpret, Dauer, Dateiformat und -größe. Die Software ist nun in der Lage, die einzelnen Songs voneinander zu trennen und sie als MP3-­Dateien in einem Ordner auf Ihrer Fest­platte abzulegen. Diese können Sie – zum Teil auch mithilfe der Programme selbst – auf CD brennen oder auf Ihren MP3-Player überspielen.

Meist für Windows-Betriebssysteme

Ein Webradio-Recorder, der in diversen Tests an vorderster Stelle liegt, ist der „Hit-Recorder“ (www.hitrecorder.de), der mit rund 13 Euro sehr günstig zu haben ist. Eine Gratis-Testversion ist verfügbar. Das Gesagte gilt auch für den „Radiotracker“ (www.radiotracker.com, ab 19,90 Euro).

Kostenlose sowie preisgünstige Kaufver­sionen mit entsprechenden Zusatzfunktionen gibt es von „ClipInc“ (www.tobit.com, dort Klick auf "Downloads") sowie „OnlineTV“ (www.onlinetv4.de). Die Freeware „Streamripper“ (http://streamripper-fur-winamp.softonic.de ) – ein Plug-in für den Winamp-Player – ist gleichfalls dazu ge­eignet, Livestreams mitzuschneiden.

Auch für Apple-User

Die oben genannte Software ist ausschließlich für Windows-Betriebssysteme ge­eignet. Damit Apple-User nicht leer ausgehen, gibt es z.B. „iShout“ (Download unter http://jeanmatthieu.free.fr/ishout). Auch das ist ein bewährter und einfach zu bedienender Webradio-Recorder mit großer Senderauswahl.

Musik nach Wunsch – allerdings wieder nur für Windows-User – liefert die kommerzielle Software MP3Videoraptor (Download z.B. unter http://mp3videoraptor.shareware.de). Je nach gekaufter Version können Sie hier gezielt nach Titeln bzw. Interpreten suchen und auch die ­Mindestqualität vorgeben. Das Programm durchforstet eine Vielzahl von Webradios, um das Gewünschte zu ­liefern.

Zu guter Letzt eine Warnung: Es ist kein Geheimnis, dass auf dem Markt auch Software erhältlich ist, mit deren Hilfe z.B. die Live­streams der Radiosender mitgeschnitten werden können. Kauf und Besitz sind sogar legal, bei Verwendung wird jedoch die Verschlüsselung der Livestrams geknackt, ­wodurch Sie sich strafbar machen.

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