Linux Ubuntu gilt momentan als das sicherste Computerbetriebssystem. Trotzdem sollten Sie einige grundlegende Sicherheitsvorkehrungen treffen und – wie jeder Internetnutzer – umsichtig agieren.
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Betrugsversuche sind systemübergreifend
Eine gute Nachricht vorweg: Ubuntu wurde Anfang 2014 von der britischen Sicherheitsbehörde als sicherstes Betriebssystem ausgezeichnet. Aber auch ein Linux-System ist keine uneinnehmbare Festung und benötigt ein gewisses Maß an Instandhaltung und Vorsicht, um sich vor Missbrauch zu schützen. Zwar haben Linux-Benutzer ähnlich wie die Einwohner Islands aufgrund ihrer geringen Bevölkerungszahl und eines verhältnismäßig geschlossenen Sozialgefüges eine geringe Kriminalitätsrate vorzuweisen, können aber von globalem Finanzbetrug ebenso betroffen sein wie andere Länder beziehungsweise Betriebssysteme.
Technische und menschliche Schwachstellen
Sicherheit ist immer ein Balanceakt zwischen unbequem und komfortabel, vor allem aber ist sie eine Vertrauenssache. Dabei ist es natürlich von Vorteil, sich technischer wie menschlicher Schwachstellen bewusst zu sein und entsprechend sorgsam zu verhalten. Wir wollen daher auf einige wesentliche Aspekte zur Systemsicherheit und zum sicheren Umgang am vernetzten Heimcomputer eingehen.
Sicherheitssoftware
Antiviren-Software ist unter Linux nicht unbedingt notwendig. Die Zahl kursierender schädlicher Programme ist äußerst gering und die Verwaltung der Zugriffsrechte ausgefeilter, als dies etwa noch bei Windows XP der Fall war. Die meisten Virenscanner für Linux werden installiert, um Viren und Malware für andere Betriebssysteme zu erkennen und zu entfernen, sozusagen aus reiner Fürsorge. Bei Bedarf lassen sich Dateien mit der freien Anwendung "ClamAV“ überprüfen. Zudem darf behauptet werden, dass die zahlreichen und umfangreichen kommerziellen Sicherheitsprodukte durch permanente Mitteilungen oft mehr dazu dienen, das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.
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Zusätzliche Firewall
Auch eine zusätzliche Firewall ist nur dann sinnvoll, wenn man besonders restriktive Einstellungen benötigt oder eigene Serverdienste betreibt. Grund dafür ist, dass ein System wie Ubuntu standardmäßig selbst keine offenen Türen (Ports) hat, die für Angriffe genutzt werden könnten. Im Übrigen befinden sich die am Internet angeschlossenen Geräte heutzutage meist hinter einem Router und sind daher nicht direkt von außen erreichbar, ähnlich wie die Wohnungstüren in einem Mehrfamilienwohnhaus.