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Internet sicher nutzen: Opera, Thunderbird - Browser und Mail-Client

Der Opera-Browser und der Mail-Client Thunderbird sind Insidertipps mit Potenzial – und das quer über alle Plattformen.

Die Erfahrung zeigt, dass viele Computer­nutzer beim Internetsurfen und beim Mailverkehr aus Gewohnheit, Uninformiertheit oder auch aus Scheu vor Experimenten auf die vor­installierten Programme zurückgreifen und sich erst gar nicht nach Alternativen ­umsehen.

Mehr Anpassungsmöglichkeiten, weniger Attacken

Dabei können diese hinsichtlich Handhabung und Sicherheit durchaus Vorteile bieten. Sie lassen sich meist stärker dem eigenen Geschmack und den Nutzungs­gewohnheiten anpassen und werden schon aufgrund ihrer (weltweit betrachtet) geringeren Verbreitung seltener zum Ziel von ­Attacken, die Sicherheitslücken ausnützen. Ohne aktiven Vergleich kann man die Unterschiede freilich niemals kennenlernen und sich kein eigenes Bild davon machen.

Zwei Browser von Vorteil

Speziell bei den Browsern kommt noch dazu, dass es durchaus nützlich ist, zwei installiert zu haben. Es gibt den gar nicht so seltenen Fall, dass das Aufrufen einer Website, das Anmelden bei einem Benutzerkonto oder das Herunterladen einer Datei in dem einen Browser scheitert, während es im anderen reibungslos vonstattengeht.

Neu Einrichten nicht notwendig

Gerade bei den Browsern ist auch die angesprochene Scheu vor Neuem unberechtigt. Wenn Sie möchten, übernimmt der neue Browser alle Einstellungen des vorhandenen, ohne an diesem Änderungen vorzu­nehmen. Weiters können Sie (im Zuge der Installation und jederzeit nachträglich) entscheiden, ob Sie ihn als Standardbrowser verwenden möchten. Falls nicht, ist dies alles problemlos rückgängig zu machen – inklu­sive Deinstallation des unerwünschten Programms.

Alternativen zu Edge und Safari

Mit Firefox und Chrome haben wir bereits in den vorangegangenen KONSUMENT-Aus­gaben die gängigsten alternativen Browser genannt (siehe: Internet sicher nutzen: Browser - Entspannter surfen und Internet sicher nutzen: Browser-Erweiterungen - Verfolger abschütteln ), die sowohl Internet Explorer und Edge unter Windows als auch Safari unter OS X ersetzen können. Zusätzlich gibt es ­mobile Versionen.

 


Netzwerk der europäischen Verbraucherzentren ECC-Net

 

Dieser Artikel entstand im Rahmen der Tätigkeit des Netzwerkes Europäischer Verbraucherzentren (ECC-Net).

Opera einrichten

Opera auf der Höhe der Zeit

Vor allem im deutschsprachigen Raum haben sie erkleckliche Marktanteile erobert. Daneben führt ein europäisches Projekt seit vielen Jahren eher ein Schattendasein. Unverdienterweise, denn der in Norwegen entwickelte Opera-Browser befindet sich auf der Höhe der Zeit und hat wiederholt mit ­Innovationen auf sich aufmerksam gemacht. Das mag mit ein Grund sein, weshalb er eine sehr treue Fangemeinde hat.

Wenn Ihnen der Firefox aufgrund seiner vielen Optionen zu überladen und Chrome wegen seines Naheverhältnisses zu Google nicht sympathisch ist, dann sind Sie bei Opera vielleicht genau richtig (zwar hat mittlerweile ein chine­sischer Investor seine Fühler danach aus­gestreckt, aber dies sichert den Weiter­bestand und ändert ja nichts an der Qualität der Software).

Installieren

Herunterladen können Sie die Software ­unter www.opera.com/de/download. Klicken Sie während der Installation im ersten Fenster gleich auf »Optionen«, um individuelle Einstellungen zu treffen. Konkret geht es um den Import der Lesezeichen und Daten aus Ihrem aktuellen Standardbrowser (was sinnvoll ist) und um die Datenweitergabe, die Sie ruhig deaktivieren können.

Individuell einrichten

Ist der Browser fertig installiert, dann klicken Sie links oben auf »Menü«, um die »Ein­stellungen« aufzurufen. Wir widmen uns hier nur jenen, die hinsichtlich der Sicherheit oder des Datenschutzes relevant sind und orientieren uns dabei an den von uns empfohlenen manuellen Optimierungen der anderen Browser (siehe Internet sicher nutzen: Browser - Entspannter surfen). Dabei hat der Komfort immer Nachrang. ­Individuelle Adaptierungen sind aber jederzeit möglich.

Cookies

Klicken Sie auf »Grundeinstellungen«. Unter „Cookies“ sollten die Optionen „Lokale ­Daten beim Beenden des Browsers löschen“ und „Cookies und Websitedaten von Dritt­anbietern blockieren“ markiert sein. Unter »Websites« belassen Sie sämtliche als „empfohlen“ markierten Voreinstellungen.

Privatsphäre, Autofill

Unter »Datenschutz & Sicherheit«, Punkt „Privatsphäre“, empfehlen wir das Deaktivieren sämtlicher Optionen. Gleiches gilt für die Punkte „Autofill“ und „Passwörter“. Die Cookie-Behandlung entspricht jener unter den »Grundeinstellungen«.

Erweiterungen

Für Opera stehen zusätzlich etliche Add-ons (Erweiterungen) zur Verfügung, darunter Ghostery, Adblock Plus (bzw. das bei Opera-Nutzern beliebtere uBlock Origin) und ­uMatrix. Diese Erweiterungen haben wir in ­Internet sicher nutzen: Browser-Erweiterungen - Verfolger abschütteln und Internet sicher nutzen: Flash-Cookies und Skripte - Aus dem Versteck geholt besprochen. ­Deren Verwaltung und der Download erfolgt in Opera über »Menü/Erweiterungen/Erweiterungsverwaltung«.

Wie bei allen Browsern (mit Ausnahme des erweiterten Trackingschutzes von Firefox) bedeutet das Öffnen eines „privaten Fens­ters“, dass lokal keine Aufzeichnungen ­darüber erfolgen, welche Internetseiten der Benutzer aufsucht. Mit Anonymität im Internet hat diese Option nichts zu tun.

Opera für Smartphone und Tablet

Größerer Beliebtheit als auf dem Desktop erfreut sich Opera übrigens unter den Smartphone- und Tablet-Nutzern, wohl auch aufgrund der integrierten Datenkomprimierungsfunktion, die Datenvolumen spart. ­Neben der besonders schlanken Basisversion Opera mini für Android und iOS gibt es für Android zusätzlich eine Vollversion mit ­erweiterten Einstellungsmöglichkeiten.

Thunderbird: Sicherheit

E-Mail-Import nicht immer unproblematisch

Anders als beim Browserwechsel ist der Umstieg auf einen neuen E-Mail-Client nur unter der Bedingung einfach, dass Sie sozusagen wieder bei null beginnen, also ein oder ­mehrere E-Mail-Konten einrichten und von diesem Zeitpunkt an Mails empfangen und verfassen.

Mögliche Schwierigkeiten zeigen sich dort, wo Sie alte E-Mails übertragen möchten, die sich nur auf Ihrem Computer und nicht mehr auf dem Server des Providers befinden. Abhängig vom Ursprungsprogramm gelingt der Import manchmal mit den integrierten Optionen, manchmal jedoch nur über Umwege, wobei der Verlust von Daten nicht ausgeschlossen ist.

Thunderbird von Mozilla

Der vom Firefox-Entwickler Mozilla stammende Thunderbird ist jedenfalls ein be­liebter alternativer E-Mail-Client mit integ­riertem Kalender. Ähnlich wie der Firefox bietet er außerdem praktische Funktionen (wie z.B. das Öffnen mehrerer E-Mails in verschiedenen Tabs) und ist mittels kostenloser Add-ons erweiterbar.

Erweiterung zur Verschlüsselung

Dazu gehört beispielsweise Enigmail, eine Erweiterung, die eine auch für Laien relativ einfach durchführbare Implementierung der E-Mail-Verschlüsselung mit OpenPGP (im Zusammenspiel mit GnuPG: www.gnupg.org/index.html) ermöglicht.

Ein Vorteil dieser Open-Source-Lösung ­gegenüber S/MIME (siehe E-Mails: Verschlüsselung mit S/MIME 9/2014) ist, dass man den Schlüssel selbst erzeugt und ihn nicht extern beziehen muss. Im Zusammenhang mit diesem Thema haben wir allerdings auch schon darauf hinge­wiesen, dass eine Verschlüsselung im Alltag nur realisierbar ist, wenn das Gegenüber die gleiche Methode verwendet.

Grundeinstellungen: Externe Inhalte, Cookies

Wir widmen uns den grundlegenden Einstellungen von Thunderbird, aufrufbar mittels Klick auf die drei waagrechten Balken rechts oben und danach auf »Einstellungen«. Wichtig ist, dass unter »Datenschutz« der Haken vor „Externe Inhalte in Nachrichten erlauben“ entfernt ist. Dann werden in E-Mails eingebundene Fotos und Grafiken nicht ­automatisch geladen. Möchten Sie selbst ausschließlich reine Text-E-Mails ver­schicken, so müssen Sie unter »Einstellungen« zu den »Konten-Einstellungen« und zu »Ver­fassen und Adressieren« gehen.

Doch zurück zu den allgemeinen Einstellungen unter »Datenschutz«: Was die Web­inhalte betrifft, sollten Sie zwar Cookies von Webseiten akzeptieren, nicht aber jene von Drittanbietern. Außerdem sollte Thunderbird die Cookies beim Schließen löschen.

Junk-Mails verschieben

­Unter »Sicherheit/Junk« ist es sinnvoll, die Option „Wenn Nachrichten manuell als Junk markiert werden/Verschiebe diese in den für Junk bestimmten Ordner des Kontos“ zu ­aktivieren (dieser ist mit „Spam“ bezeichnet, was aber dasselbe meint).

Damit erhöht man die Übersichtlichkeit und kann die Aktion immer noch rückgängig machen, falls man sich geirrt haben sollte. Noch genauere Festlegungen können Sie später unter »Einstellungen/Konten-Einstellungen/Junk-Filter« treffen.

Ein Tipp: Als Junk markieren können Sie Nachrichten mit »(Rechtsklick)/Markieren/Junk«. Einfacher ist es, wenn Sie unter »Einstellungen/Symbolleisten anpassen« das Spam-Symbol in die Leiste hinaufziehen. Dieses fungiert dann als Schaltfläche »Junk/Kein Junk.

Aktiviert sein sollte weiters die Option unter »Betrugsversuche« und auch jene unter »Anti-Virus« ist sinnvoll.

Thunderbird: Passwörter, Datenübermittlung

Passwörter

Aus praktischen Gründen ist es üblich, dass E-Mail-Passwörter auf dem Computer gespeichert werden. Unter »Passwörter« können Sie diese verwalten und sie sich bei Bedarf auch anzeigen lassen. Haben Dritte Zugang zu Ihrem Gerät, können Sie ein Master-Passwort setzen, um ihre gespeicherten Passwörter zu schützen.

Datenübermittlung, Updates

Unter »Erweitert/Datenübermittlung« deaktivieren Sie die Übermittlung von Daten an Mozilla – oder aktivieren sie, um das Projekt mit anonymisierten Informationen zu unterstützen. Sinnvoll sind auf jeden Fall die automatischen Programm-Updates. Verändern Sie diese Einstellungen nur dann, wenn Sie z.B. verhindern möchten, dass ein Update unbemerkt unterwegs bei Nutzung eines Daten­modems erfolgt und möglicherweise das vorhandene Transfervolumen aufbraucht.

Vorschaufenster

Bleibt noch das Thema Vorschaufenster, das ja in der Standardansicht aus Virenschutzgründen besser geschlossen bleiben sollte. Ähnlich wie bei Apple-Mail fährt man mit dem Mauszeiger an den oberen Rand des Fensters, bis er sich in einen Doppelpfeil ­verwandelt, drückt dann die linke Taste und bewegt mit der Maus das Fenster nach oben oder unten, bis es weit genug geöffnet oder komplett geschlossen ist.

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