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Internet-Security: Anti-Virus, Malware - Schloss und Riegel für Ihren PC

15 Internet-Securitypakete im Test: G-Data, Eset, F-Secure, Kaspersky, Avira, McAfee, AVG ... - Jeder PC benötigt Schutzsoftware gegen Bedrohungen von außen; unser Test der Online-Sicherheitspakete offenbart ihre Stärken und Schwächen.

Test Internet-Sicherheitspakete

Cybercrime, also Internetkriminalität, ist eines der größten Probleme unserer Zeit. Ein Teil der vielfältigen Betrugsaktivitäten läuft über spezialisierte Schadprogramme (Malware). Damit sind alle Arten von Computerviren gemeint. So auch die heimtückischen Trojaner. Diese kann man sich nicht nur unbemerkt über Links in Spam-Mails oder auf dubiosen Downloadseiten einfangen. Auch soziale Netzwerke und sogar seriöse Internetseiten können ohne Wissen des Betreibers zur Verbreitung von Schadsoftware missbraucht werden.

Private Daten auf dem PC ausspioniert

Deren Programmierer gehen immer gefin­kelter vor. Eine aktuelle Bedrohung ist z.B. der Trojaner Blackhole Exploit Kit, dessen Name sinngemäß bedeutet, dass er „schwarze ­Löcher“ (= Sicherheitslücken) ausnutzt. Ein befallener PC wird von ihm so manipuliert, dass er unauffällig weitere Arten von Schadprogrammen herunterlädt, wie z.B. Spyware, die private Daten auf dem PC ausspioniert und weiterleitet.

Anti-Malware, auch als ­Virenschutzsoftware

Die Anbieter von Anti-Malware, auch als ­Virenschutzsoftware oder Virenscanner bekannt, können auf solche Entwicklungen nur mit Verzögerung reagieren, denn die Gegenseite ist immer einen Schritt voraus. Die ­Herausforderung ist daher, nicht nur alle ­bereits bekannten Arten von Schadsoftware zu erkennen, sondern auch aus ungewöhn­lichen Vorgängen auf dem Rechner Rückschlüsse zu ziehen und Alarm zu schlagen.

Die Mindestausstattung

Die Minimalausstattung auf einem PC ist die mit dem Windows-Betriebssystem mitgelieferte Firewall in Kombination mit kos­tenloser Anti-Malware. Letztere erfüllt zwei Funktionen: die eines Scanners, der in bestimmten Abständen die Festplatte überprüft, und die eines permanent aktiven Wächters, der Schadprogramme sozusagen an der Eingangstür abfängt, bevor sie auf den PC ­gelangen.

Lesen Sie auch Alle Computertipps (www.konsument.at/computertipps)

Auch kostenlose Anti-Malware funktioniert

Die kostenlose Anti-Malware beschränkt sich auf die genannten Funktionen, funktioniert diesbezüglich aber genauso und nicht schlechter als die jeweilige kostenpflichtige Version desselben Anbieters.

Kindersicherung, ­Phishing-Schutz, Spam-Filter

Die Kaufversionen bringen diverse Sicher­heits-Extras mit wie Kindersicherung, ­Phishing-Schutz, Spam-Filter, eine eigene Firewall oder oft auch die Möglichkeit, für den Ernstfall ein Rettungsmedium auf CD zu erstellen bzw. online abzurufen, mit dem man unter Umgehung der verseuchten Festplatte den PC starten und säubern bzw. ein Malware-freies Backup aufspielen kann. Das Online-Rettungsmedium gibt es freilich auch kostenlos bei Avira Free Antivirus und AVG AntiVirus Free 2013.

Kostenpflichtig heißt nicht fehlerlos

Die Internet-Sicherheitspakete kosten jährlich zwischen 35 und 60 Euro. Ein Preis, bei dem man sich entsprechende Leistungen ­erwarten kann, die man aber nicht immer oder zumindest nicht verlässlich bekommt. Dies zeigt allein schon der Blick auf den Punkt „Virenschutz“ in der Tabelle und setzt sich in anderen Bereichen fort. So arbei- tete z.B. die Firewall von McAfee – ebenso wie die des kostenlosen Schutz­paketes ­ZoneAlarm – im Test schlechter als die vor­installierte Firewall von Windows 7.

Signatur von Schadprogrammen nicht auf Computer gespeichert

Anders als die Konkurrenten speichern BullGuard, McAfee, Norton, Panda und Trend Micro die Signaturen bekannter Schadprogramme nicht auf dem Computer, sondern auf CloudServern. Ist die Internetverbindung unterbrochen, können sie den Inhalt der PC-Festplatte nicht mit der Online-Datenbank abgleichen. Die Folge ist, dass die Erkennungsrate ohne Internetzugang deutlich zurückgeht. Dies ist keinesfalls die optimale Lösung für den mobilen Einsatz oder etwa im Ausland.

Sandbox bedingt praxistauglich

Avira Internet Security 2013 wiederum schlug sich insgesamt zwar "gut“, neigte im Test aber zu überdurchschnittlich vielen Fehlalarmen. Ärgerlich ist auch, dass einem für den Browser die Suchmaschine Ask aufgezwungen wird, sofern man vor der Installation nicht das entsprechende Häkchen entfernt.

Stärke von Bitdefender: ­erkennt Phishing

Das Erkennen von Phishing, also des Versuchs, über täuschend echt nachgebaute Internet­seiten Computernutzer zur Eingabe vertrau­licher Daten zu verleiten, ist die ­Stärke von Bitdefender. Im Test blockierte das Programm vier von fünf Seiten, was aber zugleich zeigt, dass man selbst mit dem besten PhishingSchutz stets umsichtig und misstrauisch im ­Internet unterwegs sein sollte.

Sandbox bedingt praxistauglich

Die Sicherheitspakete Avast, Bitdefender, Kaspersky und Panda richten – unter verschiedenen Bezeichnungen – eine sogenannte Sandbox auf dem Computer ein. Das ist ein abgekapselter Bereich, über den sicheres ­Surfen ermöglicht wird. Nützlich ist dies für den Besuch möglicherweise gefährlicher Internetseiten sowie für Onlinebanking oder das Bezahlen im Internet. Allerdings schränkt ­eine Sandbox die Handhabung ein oder bremst den Rechner spürbar (Panda). Die ­einzige wirklich alltagstaugliche Lösung war im Test „SafeZone“ von Avast. Die übrigen eignen sich nur für den fallweisen Einsatz, ­etwa beim Onlinebanking.

Guter Tipp: Eset

Der Ressourcenhunger der Sicherheits­pakete ist auch abseits der Sandbox ein Thema. Wer Wert auf Geschwindigkeit legt, ist mit Eset gut bedient. Die Software bietet darüber ­hinaus einen guten Virenschutz und eine der besten Firewalls.

Testsieger G Data reagiert am schnellsten

Testsieger G Data belastet den Rechner ­etwas stärker, reagiert aber am schnellsten auf neue Bedrohungen. Und wer sparen möchte (und auf Extras verzichten kann), greift zu Avira in Kombination mit der Windows-Firewall. Dabei muss man allerdings in Kauf nehmen, regelmäßig zum Erwerb des Avira-Sicherheits­paketes auf­gefordert zu werden.

Testtabelle: Security Suite

Testtabelle: Anti-Malware

Vorbeugen: aktualisieren, scannen, Backup

  • Schutzsoftware regelmäßig aktualisieren, am besten durch tägliche automatische Updates.
  • Auch die übrige Software stets aktuell halten (Update-Hinweise beachten!), insbesondere auch die Internet-Schnittstellen wie Browser, PDF-Reader, Flash-Player, Java.
  • Externe Speicher nach Verwendung an fremden PCs scannen.
  • Keine dubiosen E-Mail-Anhänge öffnen bzw. Links anklicken.
  • Regelmäßig Backup (Sicherheitskopie) des Festplatteninhalts auf externem Laufwerk speichern.

Rechner infiziert: Was tun?

  • Ruhe bewahren, PC ausschalten und an einem sicheren Rechner ein Rettungsprogramm auf CD oder USB-Stick speichern.
  • Rettungs-CD: Befallenen Rechner von Rettungs-CD oder USB-Stick starten (booten).
  • PC säubern oder – als letzte Möglichkeit –
  • neu installieren und Backup (vorher gesicherte Daten) aufspielen.

Testkriterien

Im internationalen Gemeinschaftstest: Internet-Sicherheitspakete und kostenlose Virenschutzprogramme.

Virenschutz. Alle Prüfmuster wurden auf identischen virtuellen Computern installiert, auf denen das Betriebssystem Windows 7 und einige alltagstypische Anwendungen liefen. Nach der Installation wurden aktuelle Updates geladen. Anschließend wurde der Wächter aktiviert und eine Festplatte voll neuester Schadsoftware auf diesen Computer gespielt. Im Browser wurden neu entdeckte Websites mit unterschiedlicher Schadsoftware und unterschiedlichen Angriffen (Drive-by, Phishing etc.) auf­gerufen. Die Reaktion der Sicherheits­programme wurde bewertet.

Die Dateiscanner-Funktion wurde jeweils mit und ohne Internetverbindung auf eine Kollektion neuester Schadprogramme angewandt. Über einen Zeitraum von 52 Tagen wurden jeden Tag die Signaturdatenbanken der Sicherheitsprogramme aktualisiert, die virtuellen Rechner in diesem Zustand eingefroren. Anhand der in dieser Zeit neu gefundenen Schadprogramme wurde die Reaktionszeit auf neue Schadprogramme im Vergleich zu diesen eingefrorenen Systemen bestimmt. Bei 7.500 virenfreien Downloads wurde die Anzahl der Fehler­meldungen des Programms ermittelt.

Firewall. Bei den Firewalls wurde ihre Durchlässigkeit für ein- und ausgehende Datenverbindungen mit Protokollen wie TCP, UDP und ICMP untersucht. Zudem wurden die Reaktionen auf Portscans und Einstellungsmöglichkeiten bewertet.

Ressourcenbedarf. Es wurde bewertet, wie sich die Bootzeit verlängert, die Zeit zum Kopieren von Dateien und die fürs Öffnen von Standardprogrammen (Word, Acrobat Reader). Außerdem ­wurde der Ressourcenbedarf (u.a. Festplattenplatz, Arbeits­speicher- und Prozessorauslastung durch Wächter und Scanner) ermittelt.

Handhabung. Drei Experten bewerteten Inhalt und Aufbau der Hilfefunktion. Bei der Benutzerführung beurteilten sie u. a. die Darstellung und Einstell­möglichkeiten, das Menü, die Ereignisverwaltung der Sicherheitsfunktion, Warnfenster und andere Rückmeldungen sowie das Erstellen von Rettungsmedien. Bei der Installation und Deinstallation achteten sie u.a. auf eine einfache und schnelle Durchführung und die Voll­ständigkeit beim Entfernen von Dateien, Verzeichnissen und Registry-Einträgen sowie die Wiederherstellung der betriebssystemeigenen Sicherungs­funktionen.

Buchtipp: "Internet sicher nutzen"

Internet sicher nutzen, 3., aktualisierte Auflage

www.konsument.at/internet-sicher

Viren, Phishing, Internet-Betrug: Die Risiken der virtuellen Welt können sehr reale unangenehme Auswirkungen haben. Dabei gibt es einfache Mittel und Wege, seine Daten und die Privatsphäre zu schützen. Unser Buch bietet leicht verständliche Anleitungen für die sichere Nutzung von Computer und Internet.

Aus dem Inhalt

  • Sicherheit und Browsereinstellungen
  • Virenschutz und Spamabwehr
  • Online-Zahlung ohne Risiko
  • WLAN sicher betreiben
  • Surfen ohne Datenspuren
  • Betrugsversuche erken

Flexcover, 2017, 224 Seiten, € 19,90 + Versand; ISBN 978-3-99013-062-9

Internet sicher nutzen 2. Auflage

 

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