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Handy und Notebook - Teure Urlaubsgrüße

Auf den Einsatz von Handy oder Notebook im Ausland sollten Sie sich ebenso gut vorbereiten wie auf die Reise selbst.

Praktisch ist es ja schon, beim Verlassen des Flugzeugs das Handy zücken zu können, um den daheim Gebliebenen zu sagen: „Ich bin gut gelandet.“ Aber ist es wirklich nötig? Auch wenn es rückschrittlich klingt: Öffentliche Telefone oder der Apparat in der Unterkunft erfüllen den gleichen Zweck – und das selbst mit Hotelzuschlag meist billiger und in der Regel zuverlässig. Denn dass das Handy am Urlaubsort funktioniert, ist keinesfalls sicher. Die erste Frage, die Sie sich stellen sollten, lautet daher: „Brauche ich mein Handy überhaupt im Urlaub?“

Sollte Ihre Antwort „Nein“ lauten, dann wünschen wir eine gute Reise. Sollte Ihre Antwort „Ja“ lauten, dann lesen Sie bitte weiter, denn Sie stehen erst am Beginn Ihrer Vorbereitungen.

Roamingpartner und -gebühren

Zunächst sollten Sie bei Ihrem Provider (telefonisch, per E-Mail oder über die Homepage) ein paar Informationen einholen, die er hoffentlich ausreichend beantworten kann:

  • Wie ist die grundsätzliche Versorgung im Reiseland?
  • Gibt es hinsichtlich der Netzabdeckung weiße Flecken, etwa auf Inseln oder außerhalb der Ballungszentren?
  • Mit welchen Anbietern hat er Roamingverträge abgeschlossen und wie lautet deren jeweiliger Netzname (entsprechend der Displayanzeige) und Netzcode? Letztere benötigen Sie, um sich im Urlaubsland händisch in das gewünschte Netz einzubuchen (manuelle Netzauswahl), denn entweder scheint auf dem Display Ihres Handys der Name oder der Code der aktuell verfügbaren Netze auf.
  • Wie viel kostet bei den einzelnen Roamingpartnern ein aktiver Anruf aus dem Reiseland und wie hoch sind die passiven Kosten, wenn Sie von zu Hause aus angerufen werden?
  • Wie hoch sind die Gebühren für Inlandsgespräche?
  • Wie viel kostet der Versand von SMS?

Diverse Gebühren

Abhängig vom Aufenthalts- und vom Zielort, von Ihrem individuellen Tarif und von der Tageszeit können Sie von Gesprächsgebühren zwischen 0,51 und 2,54 Euro pro Minute ausgehen. Zusätzlich wird von manchen Providern eine fixe Einmalgebühr pro zustandegekommener Verbindung verrechnet! Die Passivgebühr, wenn Sie einen Anruf erhalten, beträgt mindestens 0,36 Euro pro Minute (siehe auch „Im Ausland ohne Mailbox“!). Falls Sie für die Festnetztelefonrechnung zu Hause ebenfalls aus eigener Tasche aufkommen, sollten Sie vergleichen, ob es in Summe günstiger ist, wenn Sie anrufen, oder wenn Sie sich anrufen lassen.

Spartipp: Relativ preisgünstig ist in einigen Ländern, wie etwa Griechenland und teilweise Italien, der SMS-Versand. Die Preise pro Kurznachricht liegen dort um bis zu einem Drittel unter den in Österreich üblichen 0,22 Euro. Die verfügbaren 160 Zeichen pro SMS sollten für den Austausch der wichtigsten Nachrichten genügen.

Eine Anmerkung für USA-Reisende: Die so genannten Triband-Handys sind für die europäischen GSM-Netze 900 und 1800 sowie für das in Übersee gebräuchliche GSM 1900-Netz geeignet. Allerdings ist dieses nicht so flächendeckend ausgebaut wie andere amerikanische Mobilfunknetze. Sollten Sie nicht mit Sicherheit klären können, ob die Versorgung in Ihrem Zielgebiet gewährleistet ist, oder Sie sowieso eine Rundreise planen, ist es sinnvoller, wenn Sie Ihren Provider bezüglich eines Leihhandys kontaktieren. Dieses wird von einem amerikanischen Partner zur Verfügung gestellt, und Sie müssen nur Ihre gewohnte SIM-Karte einpacken.

E-Mails weltweit

Wenn Sie im Urlaub auch auf Ihre E-Mails nicht verzichten können oder wollen, ist es notwendig, zusätzlich zum Handy ein Notebook oder zumindest einen Mini-Computer (Handheld, Organizer, PDA, Palmtop, Pocket PC) mitzunehmen. Die Verbindung zwischen den beiden Geräten erfolgt mittels Kabel oder über die Infrarotschnittstellen. Allerdings sollten Sie bereits zu Hause ausprobieren, ob die beiden tatsächlich kommunizieren können. Es kann auch erforderlich sein, auf den Computer zuerst die entsprechende Software aufzuspielen.

Über das Handy wird die Verbindung zum Internet hergestellt. In der Regel funktioniert die günstige Online-Nummer allerdings nicht, und Sie müssen sich über eine herkömmliche Telefonnummer bei Ihrem Provider einwählen. Nur A1 bietet derzeit vergleichsweise preiswertes Online-Roaming. Falls der kabellose Internetzugang nicht funktioniert, können Sie immer noch Ihren Computer mittels eines standardisierten Westernsteckers oder eines Reisetelefonsteckers an die Hotel-Telefondose anhängen. Auch das zu erhöhten Kosten.

Alternative Internet-Café

Durchaus überlegenswert ist es daher, das Gerät zu Hause zu lassen und sich in ein Internet-Café zu setzen. Die sind mittlerweile weit verbreitet, die Kosten sind auch nicht höher – und vielleicht ist es ja auch gemütlicher? Viele heimische Provider ermöglichen ihren Kunden Abfrage und Versand von E-Mails weltweit über Webmail. Nur Ihren Usernamen und das Passwort sollten Sie nicht vergessen, sonst wird Ihnen der Zugriff beharrlich verwehrt.

Das einzige Problem, das sich eventuell stellen könnte, ist die fehlende Möglichkeit zur Nutzung von Datenträgern (Disketten, Speicherkarten von Digitalkameras) im Internet-Café. Aber wenn Sie aus dem Urlaub dringende Dokumente oder Fotos verschicken müssen, sollten Sie sowieso auf Ihr eigenes Notebook zurückgreifen – und wenn Sie dies nicht zwingend tun müssen, dann können die Kollegen daheim doch sicher bis zu Ihrer Rückkehr warten, bis sie vor Neid erblassen, oder?

Das Abschalten der Mailbox ist die sicherste Lösung.

Die „bedingte Rufumleitung“ ist im Ausland tabu, denn dabei wird der Anruf ins ausländische Netz geleitet und – bei Nichtmelden, Nichterreichbarkeit oder Besetzt – zurück zur Mailbox in Österreich. Die doppelten Kosten tragen Sie. Sinnvoller ist, auf Benachrichtigungen zu verzichten und die Mailbox auszuschalten („Umleitungen löschen“). Eine andere Möglichkeit ist die unbedingte Umleitung aller Anrufe („alle umleiten") zur Mailbox, die Sie bei Bedarf gebührenpflichtig abfragen können. Nachteil: Sie können aktiv telefonieren, können aber keine direkten Anrufe erhalten. Der SMS-Empfang ist aber möglich.

Am besten nehmen Sie die Einstellungsänderungen rechtzeitig vor der Abreise in Ruhe vor, damit nichts schief geht. Am Urlaubsort angekommen, haben Sie bestimmt Besseres vor, als sich durch die Menüführung und die – vorsorglich eingepackte – Bedienungsanleitung Ihres Handys zu quälen.

T-Mobile verspricht reibungslosen „Handover“ an der Grenze. Bei der Rückkehr lauert die Gebührenfalle.

Wenn Sie ein in Österreich begonnenes Telefonat bei Grenzübertritt weiterführen, gibt es bei zunehmender Entfernung vom Heimatnetz eine Gesprächsunterbrechung, denn das Handy muss erst ein neues verfügbares Netz suchen. Dies soll ab sofort innerhalb der T-Mobile-Gruppe (hier zu Lande ehemals: max.mobil) und zumindest zwischen Österreich und Deutschland anders werden: Die Gesprächsübergabe (Handover) zwischen den Netzen soll reibungslos erfolgen. Weiteres Zuckerl: Für die Dauer eines laufenden Gespräches wird auch nach Grenzübertritt nach Deutschland der österreichische Inlandstarif verrechnet.

Achtung auf die Kostenfalle, auf die T-Mobile selbst hinweist: Umgekehrt wird beim Grenzübertritt von Deutschland nach Österreich für laufende Gespräche der jeweilige Tarif des deutschen Roamingpartners D1 weiterverrechnet!

Die Abrechnung der im Ausland anfallenden Gesprächsgebühren erfolgt ausschließlich durch Ihren heimischen Provider.

Er leitet dann die Roaminggebühren an seine Vertragspartner weiter. Unter Umständen kann es einige Monate dauern, bis ihm die Daten aus dem Ausland übermittelt werden – aber sie kommen mit Sicherheit. Auch mit Wertkartenhandys ist Roaming möglich. Hier ist üblicherweise eine Anmeldung bei Ihrem Provider und die Bekanntgabe einer Kreditkartennummer nötig. Die Abrechnung erfolgt nicht über das Guthaben, sondern über die Kreditkarte. Eine Ausnahme gibt es bei T-Mobile mit dem „Klaxistan“-Angebot. In ausgewählten Ländern können Sie ohne Anmeldung telefonieren. Die fixen (aber dafür relativ hohen) Aktiv- und Passivkosten sind vom ausländischen Provider unabhängig und werden direkt vom Guthaben abgebucht.

Was Sie einpacken sollten

  • Netznamen und Netzcodes der Roamingpartner
  • Gebührenübersicht
  • Bedienungsanleitung Ihres Handys
  • Ladegerät und Reiseadapterstecker
  • Autoladegerät, falls Sie zum Beispiel mit dem Wohnmobil unterwegs sind
  • Westernstecker oder Reisetelefonstecker fürs Notebook (mit Modem)
  • Username und Passwort für den Webmailzugang (nicht schriftlich, sondern im Kopf aufbewahren!)

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