KONSUMENT-Computertipps: Wir zeigen, wie Sie Umwege vermeiden, Probleme lösen und informieren über nützliche Alternativen. – Diesmal: Wie man bei Facebook ein Stückchen Privatsphäre behält.
Aufgrund der Enthüllungen rund um die Datenauswertungsfirma Cambridge Analytica (siehe auch Datenhandel: Die Super-Schnüffler - Geschäfte mit Social Media und Kundenprofilen) und die Verwicklung von Facebook, stellt sich verstärkt die Frage nach dem Datenschutz beim Social-Media-Riesen. Es ist wie in vielen anderen Fällen auch: Weitgehende Anonymität würde nur der Verzicht auf Facebook und den ebenfalls zum Konzern gehörenden Messenger WhatsApp bringen. Nur "weitgehend" deshalb, weil Teile Ihrer Daten auch über den Umweg der Kontakteinträge Ihrer Bekannten weitergegeben werden.
Selbstbeschränkung
Untätig zusehen sollten Sie trotzdem nicht, sondern die vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen: Verzichten Sie, wenn möglich, auf die Facebook-Apps (= Facebook und Messenger) für Smartphone und Tablet. Die sind noch auskunftsfreudiger als die Browser-Version. Falls es nicht genügt, Facebook am Computer zu nutzen, können Sie auch am Smartphone und Tablet über den Browser zugreifen. Das ist zwar umständlicher, aber Sie reduzieren die Nachverfolgbarkeit auf Schritt und Tritt. Der größte Nachteil: Sie können keine persönlichen Nachrichten mehr senden und empfangen, weil dafür zwingend die Messenger-App benötigt wird.
Kontakte nicht hochladen
Aufgrund der Nachverfolgbarkeit Ihrer Aktivitäten sollten Sie auch nicht ständig bei Facebook angemeldet bleiben, sondern nur bei Bedarf einsteigen und sich wieder abmelden. Man kann sich ohnehin per E-Mail über Aktivitäten auf dem eigenen Konto verständigen lassen. Ignorieren Sie im Zuge der Anmeldung die Einladung, Ihre Kontakte hochzuladen, um Freunde einzuladen. Das gibt Facebook die Möglichkeit, Querverbindungen zwischen Personen herzustellen.
Privat oder öffentlich?
Die Konto-Einstellungen sind jederzeit änderbar. Wichtig sind die Privatsphäre-Verknüpfungen, , rechts oben hinter dem kleinen, nach unten weisenden Dreieck unter >>Einstellungen/Privatsphäre<<. Sinnvoll ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen privat und öffentlich. >>Wer kann deine zukünfigen Beiträge sehen?<<: >>Freunde<<; >>Wer kann dir Freundschaftsanfragen senden??<<: >>Freunde von Freunden<<.
Sicherheitseinstellungen
Auch bei den anderen Privatsphäre-Einstellungen zu können Sie jetzt noch Einschränkungen vornehmen. Unter >>Sicherheit und Login<< können Sie die „Anmeldungswarnungen“ aktivieren (Klick auf >>Bearbeiten<<). Dann erfahren Sie, falls jemand versucht, sich mit Ihrem Konto anzumelden. Bitte beachten Sie außerdem die >>Chronik und Markierungseinstellungen<<, sowie >>Benachrichtigungen<<-, die Sie nach Ihren Wünschen konfigurieren können.
Werbeanzeigen
Wichtig sind schließlich noch die Werbeanzeigen. Verhindern können Sie deren Einblendung nicht, aber ratsam ist, dass Sie unter "Werbeanzeigen mit deinen sozialen Handlungen" die Option auf "Niemand" setzen. Andernfalls wird Ihr Name von Ihnen unkontrollierbar mit Werbeeinschaltungen verknüpft.
Gesichtserkennung
Seit Ende April 2018 neu ist die Funktion der Gesichtserkennung. Mit dem Argument verbesserter Betrugsprävention möchte Facebook Ihre Fotos und Videos analysieren und somit auch bestimmten Personen zuordnen. Auch dies lässt sich in den Einstellungen abdrehen.
Zweistufige Authentifizierung
Sinnvoll ist es, als zusätzliches Sicherheitsfeature die zweistufige Authentifizierung zu aktivieren (unter „Sicherheit und Login“). Bei der Anmeldung auf einem neuen Smartphone, Tablet oder Computer muss man dann zusätzlich einen Code eingeben, der via SMS zugesendet oder in einer Authenticator-App generiert wird.
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