Das perfekte Mehl
Die wichtigste Zutat von Spaghetti ist der Grieß aus Hart- oder Durumweizen (Triticum durum). Diese Weizenart eignet sich perfekt für die Nudelherstellung weil das Mehl reich an Klebereiweiß, dem Gluten ist. Das ergibt einen stabilen Teig und hält die Nudeln beim Kochen in Form. Die Nudelmacher müssen Hartweizen meist importieren, weil dieser warmes und trockenes Klima benötigt und bei uns nur eingeschränkt angebaut werden kann.
Die traditionelle italienische Pasta, die “Pasta secca” (trockene Nudeln) ist eine Mischung aus Hartweizengrieß und Wasser. Die Zunft der Genueser Pasta-Hersteller hat das sogenannte Reinheitsgebot, das den Pastateig ausschließlich auf diese beiden Bestandteile festlegte, vor fast 500 Jahren beschlossen. Demgegenüber darf die "pasta fresca all'uovo" (frische Eiernudeln) Ei enthalten welche nicht getrocknete, also frisch (pasta fresca) zum Verkauf angeboten wird. Bei der Zubereitung der „pasta fresca“ wird auch Weichweizengrieß eingesetzt. Alles, was aus Weichweizen gemahlen wird, nennen die Italiener farina, während sie alles aus Hartweizen (grano duro) als semola bezeichnen.
Wie ich festgestellt habe, gelingen Spaghetti ohne Ei am besten mit italienischem Hartweizengrieß (Semola di grano duro).
Rezept ohne Ei – mit Hartweizengrieß
Der Klassiker sind also die Spaghetti ohne Ei. Doch woher einen Hartweizengrieß bzw. Hartweizenmehl nehmen? In herkömmlichen Supermärkten ist dies kaum zu finden. Ich habe daher Weizenmehl Type 480 mit Weichweizengrieß im Verhältnis 2:1 gemischt. Das hat an und für sich gut funktioniert, leider hatten die Nudeln eine eher blasse, etwas „unappetitliche“ Farbe, wie meine Kollegen urteilten. Geschmacklich waren sie ganz ok.
Ich habe daher bei einem bekannten Online-Versand original italienisches Hartweizenmehl bestellt. Mit diesem bekamen meine Spaghetti eine sehr gute Konsistenz und eine appetitlich gelbe Farbe. Hier das Rezept:
Zutaten für 2 Personen:
- 350 g Hartweizengrieß oder Hartweizenmehl
- circa 150 ml lauwarmes Wasser
- 1 Tl Salz
- 1 Tl Olivenöl „extra vergine“
Hartweizengrieß, Wasser, Salz und Olivenöl in eine Rührschüssel geben und circa drei Minuten kneten (oder gleich mit den Händen). Ist der Teig zu trocken, vorsichtig ein bisschen lauwarmes Wasser hinzufügen. Danach den Teig mit der Hand kneten.
Der Nudelteig ist fertig, wenn er außen trocken ist und nicht mehr an den Fingern klebt.
Den fertigen Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten ruhen lassen.
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