Die positiven Attribute knackig und grün können diese Fotos augenscheinlich widerlegen. Statt knackig würde ich eher sagen letschat und gatschig und anstelle von grün passt vielleicht camouflagen, schlammfarben - grün und braun durchzogen.
In den USA gab es vor ein paar Jahren sogar einige Todesfälle und zahlreiche Erkrankungen nach dem Konsum von EHEC befallenem verzehrfertigem Romana-Salat.
Salat hat so viele Vitamine und Mineralstoffe
Ja, Salat hat viele Vitamine. Vor allem der, der frisch geerntet und noch als ganzes Häuptel in den Regalen landet. Der verzehrfertige Packerlsalat hingegen wird vorgewaschen und zerkleinert und durch das Waschen gehen einige wasserlöslichen Vitamine mit dem Waschwasser verloren, was sich dann noch mal wiederholt, da wir jedenfalls empfehlen, den auch bereits vorgewaschenen Salat vor dem Verzehr ein zweites Mal zu waschen. Durch das Zerkleinern reduzieren sich die lichtempfindlichen Vitamine wie Vitamin C, denn bei einem ganzen Salathäupl – bin mir aber nicht sicher - kommen nur die äußeren Blätter mit Licht in Kontakt, die innen liegenden nicht. Dies wird durch das Zerkleinern hinfällig und alle Salatblätter sind dem Licht ausgesetzt. Also ja, Salat hat sehr viele Vitamine und Mineralstoffe, aber speziell der frische, unbehandelte Salat, der möglichst kurz gereist zu uns kommt.
Salat hat so wenig Kalorien
Ja, auch das stimmt. Wenn man nicht dann das fette Dressing großzügigst drüber gießt und den guten Salat noch mit ein paar Speckwürferln, Käse und Croutons pimpt. Hier ein schönes Beispiel: der McDonald's Snack Salat mit Balsamico-Dressing hat 34 kcal pro Portion, der Chicken Caesar Salat Crispy hingegen 374 kcal pro Portion. Der Hühner-Salat ist zwar auch größer und sättigender als der Snacksalat, aber sicherlich nicht zehnmal so viel, er hat aber die zehnfachen Kalorien.
Salat ist umweltschonend
Grundsätzlich ist Salat eher selten weit gereist, da er auch ganzjährig bei uns (im Glashaus wächst) und wenn er nicht aus Österreich stammt, dann kommt er zumindest aus einem unserer Nachbarländer. Einen grünen Salat aus Afrika habe ich jedenfalls noch nie im Regal entdeckt. Weil er dort aufgrund des Klimas schlecht gedeiht und den Transport wohl auch nicht überstehen würde. Also ist er eigentlich umweltschonend, weil er kurze Transportwege hat, wenn da nicht dieses Plastiksackerl wäre, indem die abgepackten Salate verkauft werden. Die Vermeidung von Plastikmüll ist ein ganz großes Thema und gerade bei Salat kann man das sehr gut hinbekommen, in dem man eben nicht den abgepackten, vermeintlich verzehrfertigen Salat kauft, der es dann eh nicht ist, weil man ihn noch mal waschen muss. Wie man, abseits des Salat-Plastiksackerls generell Plastik im Alltag reduzieren kann, hat mein Kollege Raphael kürzlich in einem interessanten Blogbeitrag geschrieben.
So und zu guter Letzt - Salat ist so vegetarisch und vegan
No na… denken Sie sich wahrscheinlich. Aber das Werben mit Selbstverständlichkeiten ist, obwohl verboten, keine Seltenheit. So steht immer wieder auf manchen Pflanzenölen „cholesterinfrei“ auf der Verpackung, obwohl kein Pflanzenöl Cholesterin enthält. Das ist Werbung mit einer Selbstverständlichkeit, um nur ein Beispiel zu nennen. Natürlich ist Salat vegetarisch und wenn man Dressing ohne tierische Zutaten verwendet auch vegan. Aber ein Blick auf die Zutatenliste schadet trotzdem nicht, wie ein Report von uns gezeigt hat. Oft verstecken sich tierische Zutaten in Form von Zusatzstoffen wie Schweinegelatine, Schildläuse etc. in Produkten.
Selbst abgepackter, verzehrfertiger Vogerlsalat muss nicht immer vegetarisch sein. So haben wir vor ein paar Jahren die Beschwerde einer Konsumentin erhalten, die uns dieses Foto von einem nicht vegetarischen Vogerlsalat schickte:
Kommentieren
Sie können den Text nach dem Abschicken nicht nachträglich bearbeiten, Länge: maximal 3000 Zeichen. Bitte beachten Sie auch unsere Netiquette-Regeln.
Neue Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern veröffentlicht werden.
Anmelden0 Kommentare