Der Chef von Maersk hat dem „Spiegel“ ein bemerkenswertes Interview gegeben. Maersk? Nie gehört? Das sind die, die unsere Turnschuhe, unsere T-Shirts, unsere Smartphones von Asien nach Europa befördern. Maersk ist die größte Containerreederei der Welt. Rund ein Fünftel des globalen Containerverkehrs wird von der dänischen Firma abgewickelt.
Dieses Interview hat mich zuversichtlicher gemacht. Dass wir es doch noch schaffen könnten. Die Sache mit der Klimakrise. Maersk-Chef Sören Skou hat dort angekündigt, einen Wandel in der Branche anstoßen zu wollen. Die mit Diesel bzw. Schweröl betriebenen Containerschiffe dieser Welt sind riesige Umwelt- und Klimaverpester. Maersk wird aber keine neuen Schiffe mehr mit konventionellen Antrieben bestellen. Sondern künftig auf ökologischeren Treibstoff setzen. Das gestaltet sich gar nicht so einfach. Denn das dafür benötigte „grüne“ Methanol, also hergestellt mithilfe erneuerbarer Energie, ist rar. Weltweit gibt es de facto kein einziges (großvolumiges) Werk, das „grünes“ Methanol, mit dem sich die Klimabilanz der Schifffahrt verbessern würde, herstellt. Skou nennt diese Henne-Ei-Situation absurd: „Es stellt niemand grünes Methanol her, weil es niemanden gibt, der es abnimmt.“ Das wird sich ändern. Denn wenn ein Unternehmen mit der Marktrelevanz von Maersk ruft, dann wird sich auch jemand finden, der es beliefert. Nicht aus weltretterischen Motiven. Sondern weil es ein enormes Geschäft ist.
Ein paar Cent mehr okay?
Worauf ich hinauswill: Wenn sich die (großen) Unternehmen bewegen, dann ändert sich gleich so richtig was in der CO2-Bilanz dieser Welt. Maersk allein stößt jährlich mehr als halb so viel CO2 aus wie Irland!
Freilich, nicht nur der „grünere“ Treibstoff ist teurer, sondern auch die Anschaffungskosten der neuen Schiffe sind höher. Die Zeche zahlen am Ende des Tages wir Konsumenten. Aber laut Manager Skou geht es dabei heruntergerechnet auf das Paar Turnschuhe um höchsten zehn Cent. Das bin ich gewillt zu bezahlen. Sie nicht auch?
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