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Gin soweit das Auge reicht
Gin, soweit das Auge reicht. Ein Rezept zum Nachmachen. Bild: VKI

Gin, soweit das Auge reicht. Eine Rezept zum Nachmachen!

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Ein regelrechter Ginthusiasmus ist ausgebrochen! Gin ist seit einiger Zeit sehr hip, ein richtiges Hipstergetränk. Egal ob in der Getränkekarte einer Bar, beim Punschstand oder in der Hütte beim Apre Ski, jeder hat zumindest ein Getränk im Angebot, das Gin als Zutat beinhaltet.

Man trifft sich nach dem Büro bei einem Gin & Tonic Afterwork-Clubbing, nimmt teil an einem „Gin-Tasting“ (hört sich offensichtlich marketingtechnisch cooler an als Gin-Verkostung). Wem all das nicht reicht, der besucht eines der zahlreichen Gin-Festivals, bei denen unzählige Gin-Produzenten aus dem In- und Ausland ihre selbstgemachten Gin-Kreationen präsentieren. Wer auf den Geschmack gekommen ist Gin selbst zu machen, durchforstet sämtliche Gin-Foren im Internet oder bildet sich in Sachen Gin-Wissenschaft fort bei einem Gin-Workshop. Zu Weihnachten und an Geburtstagen werden Gin-Geschenk-Boxen verschenkt oder eine Einladung zu einem Gin-Seminar überreicht.

Der Ginthusiasmus ist unbelievable amazing (klingt cooler als unglaublich) 

Wir wollen auch hip sein. Also habe ich mich etwas eingelesen in die Gin-Wissenschaft und Gin selbst gemacht, quasi selfmade @VKI.

Die Wacholderbeer' - Aus dem Wald da kommt sie her, die Grundzutat für Gin und mehr

Ganz zu Beginn der Gin Produktion steht die Wacholderbeere, die eigentliche Grundzutat neben dem Alkohol. Wacholder hat aber natürlich nicht nur in der Gin-Herstellung seine Bedeutung, sondern auch als bekömmliches Gewürz in der Küche oder im medizinischen Bereich. Dazu mehr in unserem Report Wacholderschnaps auf konsument.at.

Was ist sonst noch drin im Gin?

Nun aber zu unserer Gin-Herstellung. Neben den Wacholderbeeren sind die sogenannten Botanicals wichtig. Ein weiterer cooler Begriff der für die Aromen bzw. Zutaten im Gin steht und ihm seine besondere Note gibt. Mit Zesten von unbehandelten Orangen, Zitronen, Limetten wird es ein frischer sommerlicher Zitrus-Gin, wer es gern würzig hat greift zu mediterranen Gartenkräutern wie Thymian oder Rosmarin. Einen floralen-blumigen Touch geben Blüten von Holunder oder Lavendel und „crisp“ wird der Gin mit Koriander, Kardamom und Pfeffer.

VKI goes Gin

Wir haben uns für die Zitrusvariante und den winterlichen „crisp“-Gin entschieden. Die Zutaten sind im Winter leicht erhältlich und sollten in einem gut sortierten Supermarkt zu finden sein. Als Grundalkohol haben wir einen herkömmlichen Vodka gekauft. Korn eignet sich angeblich genauso. Der Alkohol sollte möglichst neutral schmecken und wenig Eigengeschmack haben.

Somit stand auf unserer Einkaufsliste:

  • 1 Flasche Wodka
  • 1 Packerl ganze Wacholderbeeren
  • Jeweils 1 unbehandelte Orange, Zitrone, Limette
  • Koriandersamen, Pimentkörner, ganze Pfefferkörner, Kardamom Kapseln

Gin & die verwendeten Botanicals
Gin & die unterschiedlichen verwendeten Botanicals. Bild: VKI

Für die Zubereitung benötigt man noch:

  • 1 Teesieb
  • 2 Kaffeefilter
  • 2 leere verschließbare Glasgefäße
  • 1 Mörser
  • 1 Pfanne

Wir haben den Gin nach der Ansatzmethode gemacht, das heißt den Gin mit den Botanicals ansetzen und ziehen lassen.

Zu Beginn haben wir die Flasche (750 ml) Wodka mit zwei Esslöffel Wacholderbeeren versehen und wieder verschlossen. Diesen Ansatz haben wir über Nacht 24 Stunden ziehen lassen. Am nächsten Tag war der Ansatz bereits leicht bräunlich gefärbt und hat nach Wacholder gerochen. Die Wacholderbeeren haben wir mit einem Teesieb abgeseiht (Beeren noch aufheben) und den Ansatz auf 2 Gefäße aufgeteilt.

In die Zitrusvariante kamen dann folgende Zutaten bzw. Botanicals hinein:

Zesten von jeweils

  • 1 unbehandelten Limette
  • 1 unbehandelten Orange
  • 1 unbehandelten Zitrone
  • 1 Teelöffel der Wacholderbeeren

Das Gefäß anschließend verschließen.

Zesten von Limetten, Zitronen und Orangen
Zesten von Limetten, Zitronen und Orangen Bild: VKI

Beim „crisp“-Gin entschieden wir uns für:

  • 1 Esslöffel Piment, Koriandersamen, rosa Pfefferkörner (alles im Ganzen)
  • 6 Stk. Kardamomkapseln

Alle 4 Botanicals haben wir in einer Pfanne leicht erhitzt, so können sie ihr Aroma noch besser entfalten und anschließend in einem Mörser grob zerkleinert.

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Gewürze in der Pfanne -  Aromaentfaltung durch erhitzen in der Pfanne
Gewürze in der Pfanne - Aromaentfaltung durch erhitzen in der Pfanne | Bild: VKI
Botanicals werden im Mörser zerkleinert
Botanicals werden im Mörser zerkleinert | Bild: VKI
Gewürze in der Pfanne -  Aromaentfaltung durch erhitzen in der Pfanne
Gewürze in der Pfanne - Aromaentfaltung durch erhitzen in der Pfanne | Bild: VKI
Botanicals werden im Mörser zerkleinert
Botanicals werden im Mörser zerkleinert | Bild: VKI

Diese Gewürzmischung haben wir gemeinsam mit einem Teelöffel der Wacholderbeeren dem frischen Gin-Ansatz hinzugefügt und das Gefäß verschlossen. Beide Ansätze ruhten eine Woche lang bei Raumtemperatur.

Botanicals mittels Kaffeefilter abfiltern
Botanicals mittels Kaffeefilter abfiltern Bild: VKI

Nach sieben Tagen war der „crisp“-Gin intensiv braun gefärbt und hat nach Weihnachten geduftet. Der Zitrus-Gin war leicht bräunlich, hat aber mehr nach Alkohol gerochen und weniger nach den Zitrusaromen. Mit einem Kaffeefilter haben wir den angesetzten Gin in eine saubere Flasche gefiltert.

Man muss nicht extra Flaschen dafür kaufen. Schauen Sie sich in den Getränkeregalen im Supermarkt um, dort findet man Säfte oder Limonaden in durchaus hübschen, wiederverschließbaren Flaschen die sich für solche Zwecke gut eignen. Somit hat man die Flaschen top recycelt, sich Geld für schöne neue Flachen gespart und einen Beitrag für die Umwelt geleistet.

Und wie schmeckt er, der selbstgemachte Gin?

Unsere Erwartungshaltung an den „crisp“-Gin war aufgrund des herrlichen Geruchs deutlich höher als an den Zitrus-Gin. Verkostet haben wir beide Gins zuerst pur. Die Überraschung war groß, denn der „crisp“-Gin war viel zu intensiv, der Piment hat sich zu stark durchgesetzt und wir haben insgesamt zu viele Gewürze verwendet. Der Zitrus-Gin war hingegen geschmacklich richtig gut. Gemeinsam mit Tonic ist er ein köstlicher Sommer-Drink. Der „crisp“-Gin war auch mit Tonic immer noch sehr herb, aber einigen Kollegen hat er gemundet. 😏

Wir haben ihn nochmal zubereitet und beim 2. Mal den Piment weggelassen sowie von allen anderen Botanicals die halbe Menge genommen. Das war deutlich besser. Richtig guten Gin herstellen, ist sicherlich nicht einfach und kann man nicht so nebenbei machen. Wer aber gern Gin trinkt und experimentierfreudig ist, kann sich bei der Ansatzmethode austoben. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Schicken Sie uns Ihre Erfahrungsberichte oder neue Gin-Kreationen!

In diesem Sinn – „Gin-Gin“! 

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