Zum Inhalt
Weiße Fairbuds von Fairphone samt Ladebox
Insgesamt sind bei den Fairbuds sieben Teile austauschbar/reparierbar, benötigt wird nur ein Standard-Kreuzschlitz-Schraubenzieher. Bild: Fairphone

Die Fairbuds von Fairphone im Schnell-Check

BLOG

ÖKO.LOGISCH

Die Fairbuds von Fairphone sind ein Unikum am Markt. Es sind die ersten In-Ear-Kopfhörer mit austauschbarem Akku. 

Im „Nachhaltigen Interview“ mit Matthias Huisken im Jahr 2021 fragte ich den damaligen Europa-Chef der einflussreichen Reparatur-Plattform Ifixit, was ihn in Sachen Nicht-Reparierbarkeit von Elektronikprodukten am meisten ärgert. Seine Antwort: Fest verbaute Batterien, zum Beispiel in In-Ear-Kopfhörern. Denn eigentlich hätten solche Produkte eine Lebensdauer von fünf bis zehn Jahren, aber die Akkus geben halt viel früher den Geist auf.

Erstmals mit Wechselakku

Drei Jahre später ist es nun endlich so weit. Es gibt erstmals In-Ear-Kopfhörer mit austauschbaren Batterien. Und zwar von Fairphone, genannt Fairbuds (für 149 Euro exklusive Versand). Für mich kam die Markteinführung um ein paar Wochen zu spät. Meine lang­gedienten Kabelsalat-Kopfhörer hatten den Geist aufgegeben, Wackelkontakt. Obwohl ich die mahnenden Worte von Matthias Huisken noch im Ohr hatte, wollte ich mir diesmal Wireless-Kopfhörer zulegen. Den Kabelsalat jedes Mal vor dem Hörerlebnis wollte ich mir ersparen.

Halbwegs ökologisch sollte diese Investition aber trotzdem sein, deshalb ­kaufte ich Secondhand-Kopfhörer, besser gesagt ein generalüberholtes Refurbished-Produkt. Und ich bin ziemlich happy mit den Dingern – Stichwort: kein Kabelsalat.

Fairbuds: reparierbar...

Wir vom VKI haben die Fairbuds zwar (noch) nicht selbst getestet, ich habe mich aber auf die Suche nach vertrauenswürdigen Quellen gemacht, die die Kopfhörer schon mal genauer angeschaut haben.

Erste Adresse in Sachen Reparierbarkeit ist jedenfalls Ifixit. Erscheint ein neues Gerät auf dem Markt, wird es auseinandergebaut und eine Einschätzung über die Reparierbarkeit abge­geben. Das soll als Kaufhilfe für Konsument:innen dienen. 

Bei Ifixit stauben die Fairbuds rare 10 von 10 Punkten ab. Man bekommt die Batterien gewechselt, ohne eine einzige Schraube lösen zu müssen. Trotz diesem Feature sind sie gemäß gängigem Standard gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Auch die Ladebox ist mit austausch­barem Akku versehen. Insgesamt sind bei den Fairbuds sieben Teile austauschbar/reparierbar, benötigt wird nur ein Standard-Kreuzschlitz-Schraubenzieher. Besser geht’s nicht.

...aber auch mit gutem Klang? 

Wenn man zum Beispiel den Kolleg:innen der Technik-Zeitschrift c’t Glauben schenken will, dann offenbaren die Fairbuds beim Klang leider einige Schwächen. Bässe und Höhen sind nicht so gut definiert, wie man das von anderen Produkten (auch im gleichen Preissegment) kennt. 

Eine Schnellrecherche im Internet bei anderen ­einschlägigen Seiten zeigt ähnliche Einschätzungen. Beim Sound spielen die Fairbuds also offenbar nicht in der absoluten Top-Liga.

In-Ear-Kopfhörer-Test steht an

Ich bin schon gespannt, zu welcher Einschätzung unsere Tester:innen bei den Fairbuds kommen werden. Im Winter steht wieder ein Test von In-Ear-Kopfhörern an, und ich vermute, dass die Fairbuds dort auch auf der Produktliste stehen werden.

Markus Stingl - Redakteur: Nachhaltigkeit, Finanzthemen
Markus Stingl, Bakk. phil. | Redakteur: Nachhaltigkeit, Finanzthemen Bild: VKI

Im KONSUMENT-Magazin und -Blog schreibe ich über Themen im weiten Feld der Nachhaltigkeit. Die Kolumne nennt sich ÖKO.LOGISCH.

Markus Stingl, Redakteur

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Die KI braucht Energie BLOG

Die KI braucht Energie

Rechenzentren sind die „Gehirne“ Künstlicher Intelligenz. Und die verschlingen bereits jetzt Unmengen an Energie. Nachhaltigkeitsredakteur Markus Stingl hat sich in seiner Öko.Logisch-Kolumne Gedanken über den Energiehunger von KI-Anwendungen gemacht.

Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es BLOG

Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es

ÖKO.LOGISCH: Wer im Autopilot-Modus unterwegs ist, gestaltet die Zukunft nicht, sondern lässt sie passieren. Es spricht viel dafür, das Lenkrad wieder selbst in die Hand zu nehmen, meint Nachhaltigkeits-Redakteur Markus Stingl.

Frei wie ein Vogel? BLOG

Frei wie ein Vogel?

Die Lufthansa und alle ihre Töchter, also auch die AUA, werden ab 2025 bei jedem Flug, der in der EU startet, einen „Umweltkostenzuschlag“ einheben. Unser Nachhaltigkeitsredakteur Markus Stingl ist not amused. Welche Kritikpunkte er sieht, lesen Sie im Öko.Logisch-Blogbeitrag.

Genormte Mehrwegflasche: Ein Prost aufs Wiederverwenden BLOG

Genormte Mehrwegflasche: Ein Prost aufs Wiederverwenden

Unser Nachhaltigkeits-Redakteur Markus Stingl vermisst das kleine Bier in der Mehrwegflasche schon lange. Jetzt gib es sie endlich: Eine österreichweite Branchenlösung für 0,33er-Mehrwegflaschen. Lesen Sie mehr im VKI-Blog.

Wie die Klimakrise die Inflation anheizt BLOG

Wie die Klimakrise die Inflation anheizt

... und das Olivenöl ranzig macht. Diese beiden Themen versucht unser Nachhaltigkeits-Redakteur Markus Stingl in seinem neuesten VKI-Blogbeitrag zu verbinden.

Reaktionen auf Veggie-Selbstversuch BLOG

Reaktionen auf Veggie-Selbstversuch

"Ein Monat Vegetarier", bloggte KONSUMENT-Redakteur Markus Stingl. Lesen Sie zwei inspirierende Reaktionen auf seinen Veggie-Selbstversuch.

Kommentieren

Sie können den Text nach dem Abschicken nicht nachträglich bearbeiten, Länge: maximal 3000 Zeichen. Bitte beachten Sie auch unsere Netiquette-Regeln.

Neue Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern veröffentlicht werden.

Anmelden

0 Kommentare

Keine Kommentare verfügbar.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang