Sie wissen schon. Die, in der wir auf Pump leben, was die Ressourcen der Erde anbelangt. In der wir CO2 in die Atmosphäre blasen, als wäre uns das Wohlergehen unserer Kinder und Enkelkinder einerlei. In der wir Böden und Grundwasser verpesten und Spezies um Spezies ausradieren. In der wir mit dem Finger auf die anderen zeigen und selten bei uns selbst beginnen.
Apropos Spezies: Die Normaliät wird trügerisch sein, dessen sollten wir uns bewusst sein. Pandemien, so sagen uns viele Forscher voraus, werden zunehmen. Faktum ist, dass sich virale (und auch bakterielle) Extremereignisse häufen, wo Massentierhaltung betrieben wird. Und wo der Mensch landräuberisch in Lebensräume von Wildtieren vordringt. Wo er sie verdrängt und ihnen dadurch viel zu nahe kommt.
Strengen wir uns weiter an!
Wie lange die pandemische Verschnaufpause sein wird, die wir jetzt bekommen, weiß niemand. Pessimisten unter den Wissenschaftlern sagen: Sie wird recht kurz sein. Insbesondere, wenn wir die alte Normalität unreflektiert und ungeändert wieder aufleben lassen. Die Auswirkungen der Klimakatastrophe werden die Älteren unter uns wohl nicht mehr ganz so hautnah miterleben. Aber womöglich noch die eine oder andere Pandemie.
Das ökologische Gleichgewicht der Erde ist aus den Fugen geraten. Das zeigen uns Wetterkapriolen, das zeigt uns SARS-CoV-2 (und MERS-CoV und SARSCoV und die Schweinegrippe und die Vogelgrippe und BSE und EHEC und das Zikafieber und Ebola etc). Unwiederbringlich aus den Fugen geraten? Ich hoffe, nicht. Die Corona-Krise muss eine Zäsur sein. Das ist unbequem, natürlich. Das klingt nach Sonntagsrede? Womöglich. Aber wenn wir jetzt handeln, können wir das Ruder eventuell noch herumreißen.