Seit Mitte September müssen Sie als „Amazon Prime“-Kunde für Ihr Jahresabo tiefer in die Tasche greifen. Die reguläre Jahresmitgliedschaft kostet bei einmaliger Abbuchung seither 89,90 Euro statt zuvor 69 Euro. Das entspricht einer Erhöhung von circa 30 Prozent. Auch bei monatlicher Abbuchung kostet die Premium-Mitgliedschaft nun etwas mehr: konkret 8,99 Euro statt 7,99 Euro – also heruntergerechnet 12,5 Prozent mehr.
Halber Preis, höchste Erhöhung
Am höchsten wirkt sich die Preiserhöhung aber auf die bei jungen Leuten beliebte „Prime Student“-Mitgliedschaft für Studierende und Lehrlinge aus: Sie zahlen weiterhin die Hälfte des regulären, jedoch angepassten Preises: 44,90 Euro statt zuvor 34 Euro. Das sind im Schnitt knapp 32 Prozent mehr. Die Angebote und Vorteile, die „Amazon Prime“ mit sich bringt, ändern sich mit der Preiserhöhung aber kaum.
Premium-Versand
Der wohl bekannteste Bestandteil der „Prime“-Mitgliedschaft ist der kostenfreie Premiumversand für Amazon-Bestellungen. Mit dieser Versandart fallen Ihnen als „Prime“-Mitglied keine Zusatzkosten für den Versand Ihrer Bestellung an, unabhängig vom Warenwert. Die Lieferung innerhalb Österreichs erfolgt dann zumeist innerhalb von 48 Stunden. Es gibt jedoch einen Haken: Der kostenlose Premiumversand gilt nur für Produkte, die von Amazon selbst versendet werden. Viele auf der Plattform erhältliche Produkte werden aber von einem Drittanbieter verschickt, bei dem auch „Prime“-Mitglieder die regulären Versandkosten zahlen müssen. Ohne Mitgliedschaft sind Bestellungen bei Amazon nur mit Büchern oder erst ab 39 Euro Warenwert versandkostenfrei.
Online-Videothek
Seit einigen Jahren können „Prime“-Mitglieder zudem ohne Extrakosten auf den Amazon-eigenen Streaminganbieter „Prime Video“ zugreifen. Im Angebot finden Sie dort viele von Amazon beauftragte Eigenproduktionen, aber auch internationale Film- und Serienklassiker. Bei der vielfältigen Auswahl müssen Sie aber beachten, dass Sie als „Prime“-Mitglied nicht alle auf Amazon erhältlichen Filme und Serien ansehen können. Den kostenfreien Teil erkennen Sie ausschließlich am „Amazon Prime“-Logo, das beim jeweiligen Film- oder Serienangebot aufscheint.
Einiges nur gegen Bezahlung
Ist dieses nicht dabei, so müssen Sie das Angebot regulär kaufen. Filme können Sie in der Regel auch für ein begrenztes Zeitfenster zu einem günstigeren Tarif „ausleihen“. Darüber hinaus können Sie manche Inhalte auf „Amazon Prime“ nur durch den Zukauf eines speziellen Abonnements freischalten. Auffällig ist auch, dass Amazon vor dem Abspielen von Filmen und Serien als Programmhinweise getarnte Werbung zeigt. Letztendlich stimmt das Preis- Leistungs-Verhältnis bei Amazon „Prime Video“ aber.
Musikbibliothek
Auch im Musikstreaming versucht Amazon sich zu etablieren. Demnach ist in der „Prime“-Mitgliedschaft ein Zugang zu Amazons Musikbibliothek „Music“ inkludiert. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen vollwertigen Zugang zum Dienst: Enthalten sind lediglich zwei Millionen Songs aus der insgesamt 90 Millionen Songs umfassenden Bibliothek. Für den kompletten Zugang müssen Sie ein zusätzliches Abo abschließen, das monatlich 8,99 Euro kostet. Der in „Prime Music“ inkludierte Zugang reicht aber im Normalfall zumindest für die meisten aktuellen Songs aus.
Weitere Leistungen
Zusätzlich sind in der „Prime“-Mitgliedschaft noch einige kleinere Leistungen integriert. So bekommen Sie als „Prime“-Mitglied etwa einen unbegrenzten Zugang zum Amazon-eigenen Fotospeicher „Amazon Photos“, mit dem Sie etwa Ihre Urlaubs- und Familienfotos in der Cloud speichern und von dort aus auch anschauen können. Zudem können Sie über den Dienst „Prime Reading“ mit einer aktiven Mitgliedschaft aktuelle eBooks und Magazine ohne Zusatzkosten lesen. Die Auswahl dieser „Online-Trafik“ ist aber teils sehr nischig und manches ist ausschließlich in Fremdsprachen verfügbar. Insgesamt sind die kleineren Inklusivleistungen eine nette Zugabe, stellen jedoch keinen großen Mehrwert für Ihre „Prime“-Mitgliedschaft dar.
Fazit
Aufgrund der Preiserhöhung fragen Sie sich jetzt bestimmt: Lohnt sich die „Prime“-Mitgliedschaft für Sie überhaupt? Wenn Sie sehr häufig bei Amazon bestellen, dann auf jeden Fall. Wenn Sie gerne Filme und Serien streamen, sollten Sie vor dem Abschluss der Mitgliedschaft prüfen, ob etwas Passendes für Sie im Amazon-Streamingportfolio enthalten ist. Falls Sie aber eher andere Versandhäuser oder Streaminganbieter bevorzugen, verpassen Sie nichts, wenn Sie auf die Prime-Mitgliedschaft verzichten.
Amazon Prime Versandkosten
music-man, 20. Oktober 2022, 20:10
Schnelle Lieferung
JAS, 30. Oktober 2022, 18:10
Oft bekommt man aber mit Prime schon einige Pakete schneller.