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Ein Mann hält mehrere Amazon-Pakete in den Händen. Auf einem steht die Aufschrift "Amazon Prime".
Amazon Prime ist bis zu 32 Prozent teurer geworden. Lohnt sich die Premium-Mitgliedschaft noch? Bild: alphaspirit.it/Shutterstock.com

Preise erhöht bei Amazon Prime

| 2 Kommentare BLOG

Amazon, einer der größten Versanddienstleister im Internet, hat vor Kurzem inflationsbedingt die Preise für sein „Amazon Prime“-Abo erhöht. Lesen Sie hier, ob sich die „Prime“-Mitgliedschaft weiterhin für Sie lohnt.

Seit Mitte September müssen Sie als „Amazon Prime“-­Kunde für Ihr Jahresabo tiefer in die Tasche greifen. Die reguläre Jahresmitgliedschaft kostet bei einmaliger Abbuchung seither 89,90 Euro statt zuvor 69 Euro. Das entspricht einer Erhöhung von circa 30 Prozent. Auch bei monatlicher Abbuchung kostet die Premium-Mitgliedschaft nun etwas mehr: konkret 8,99 Euro statt 7,99 Euro – also ­heruntergerechnet 12,5 Prozent mehr.

Halber Preis, höchste Erhöhung

Am höchsten wirkt sich die Preiserhöhung aber auf die bei jungen Leuten beliebte „Prime Student“-Mitgliedschaft für Studierende und Lehrlinge aus: Sie zahlen weiterhin die ­Hälfte des regulären, jedoch angepassten Preises: 44,90 Euro statt zuvor 34 Euro. Das sind im Schnitt knapp 32 Prozent mehr. Die Angebote und Vorteile, die „Amazon Prime“ mit sich bringt, ändern sich mit der Preis­erhöhung aber kaum.

Premium-Versand

Der wohl bekann­teste Bestandteil der „Prime“-Mitgliedschaft ist der kostenfreie Premiumversand für Amazon-Bestellungen. Mit dieser Versandart fallen Ihnen als „Prime“-Mitglied keine ­Zusatzkosten für den Versand Ihrer Bestellung an, unabhängig vom Warenwert. Die Lieferung innerhalb Österreichs erfolgt dann zumeist innerhalb von 48 Stunden. Es gibt jedoch einen Haken: Der kostenlose Pre­miumversand gilt nur für Produkte, die von Amazon selbst versendet werden. Viele auf der Plattform erhältliche Produkte werden aber von einem Drittanbieter verschickt, bei dem auch „Prime“-Mitglieder die regulären Versandkosten zahlen müssen. Ohne Mitgliedschaft sind Bestellungen bei Amazon nur mit Büchern oder erst ab 39 Euro Warenwert versandkostenfrei.

Online-Videothek

Seit einigen Jahren können „Prime“-Mitglieder zudem ohne Extrakosten auf den Amazon-eigenen ­Streaminganbieter „Prime Video“ zugreifen. Im Angebot finden Sie dort viele von ­Amazon beauftragte Eigenproduktionen, aber auch internationale Film- und Serienklassiker. Bei der vielfältigen Auswahl ­müssen Sie aber beachten, dass Sie als ­„Prime“-Mitglied nicht alle auf Amazon erhältlichen Filme und Serien an­sehen können. Den kostenfreien Teil erkennen Sie ­ausschließlich am „Amazon Prime“-Logo, das beim je­wei­ligen Film- oder Serien­angebot aufscheint.

Einiges nur gegen Bezahlung

Ist dieses nicht dabei, so müssen Sie das Angebot regulär kaufen. Filme können Sie in der Regel auch für ein begrenztes Zeitfenster zu einem günstigeren Tarif „ausleihen“. Darüber ­hinaus können Sie manche Inhalte auf „Amazon Prime“ nur durch den Zukauf eines speziellen Abonnements freischalten. Auffällig ist auch, dass Amazon vor dem Abspielen von Filmen und Serien als Programmhinweise getarnte Werbung zeigt. Letztendlich stimmt das Preis- Leistungs-Verhältnis bei Amazon „Prime ­Video“ aber.

Musikbibliothek

Auch im Musikstreaming versucht Amazon sich zu etablieren. Demnach ist in der „Prime“-Mitgliedschaft ein Zugang zu Amazons Musikbibliothek „Music“ inkludiert. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen vollwertigen Zugang zum Dienst: Enthalten sind lediglich zwei Millionen Songs aus der insgesamt 90 Millionen Songs umfassenden Bibliothek. Für den kompletten Zugang müssen Sie ein ­zusätzliches Abo abschließen, das monatlich 8,99 Euro kostet. Der in „Prime Music“ inkludierte Zugang reicht aber im Normalfall zumindest für die meisten aktuellen Songs aus.

Weitere Leistungen

Zusätzlich sind in der „Prime“-Mitgliedschaft noch einige kleinere Leistungen integriert. So bekommen Sie als „Prime“-Mitglied etwa einen unbegrenzten Zugang zum Amazon-eigenen Fotospeicher „Amazon Photos“, mit dem Sie etwa Ihre Urlaubs- und Familien­fotos in der Cloud speichern und von dort aus auch anschauen können. Zudem können Sie über den Dienst „Prime Reading“ mit einer aktiven Mitgliedschaft aktuelle eBooks und Magazine ohne Zusatzkosten lesen. Die Auswahl dieser „Online-Trafik“ ist aber teils sehr nischig und manches ist ausschließlich in Fremdsprachen ver­fügbar. Insgesamt sind die kleineren Inklusivleistungen eine nette Zugabe, stellen ­jedoch keinen großen Mehrwert für Ihre „Prime“-Mitgliedschaft dar.

Fazit

Aufgrund der Preiserhöhung fragen Sie sich jetzt bestimmt: Lohnt sich die ­„Prime“-Mitgliedschaft für Sie überhaupt? Wenn Sie sehr häufig bei Amazon bestellen, dann auf jeden Fall. Wenn Sie gerne Filme und Serien streamen, sollten Sie vor dem Abschluss der Mitgliedschaft prüfen, ob etwas Passendes für Sie im Amazon-­Streamingportfolio enthalten ist. Falls Sie aber eher andere Versandhäuser oder ­Streaminganbieter bevorzugen, verpassen Sie nichts, wenn Sie auf die Prime-Mitgliedschaft verzichten.

Maximilian Tenschert - Online-Koordinator
Maximilian Tenschert, MA - Online-Koordinator Bild: VKI

Im KONSUMENT-Magazin und -Blog schreibe ich vorwiegend über Themen aus den Bereichen Digitales und Technik. Die Kolumne nennt sich BITS & BYTES.

Max Tenschert, Redakteur

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2 Kommentare

Amazon Prime Versandkosten

music-man, 20. Oktober 2022, 20:10

Wenn ich Pakete an eine der amazon Abholstationen (Amazon Locker) liefern lasse ist der Versand meist auch gratis. Da kann ich das Paket auch abholen wenn ich gerade Zeit habe. Da ich Zusatzangebote wie Videothek und Musikbibliothek nicht nutze brauche ich Prime nicht.

Schnelle Lieferung

JAS, 30. Oktober 2022, 18:10

Stimmt, wenn man das Glück hat!
Oft bekommt man aber mit Prime schon einige Pakete schneller.
Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums

Sozialministerium
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