Das Fernsehgerät wird immer mehr zum reinen Bildschirm, das Programm kommt in Zeiten der Digitalisierung immer öfter aus einem externen Gerät, sei es eine Settop-Box, ein DVD-Player oder ein PC. Hat der gute alte „Fernseher“ ausgespielt?
Hat der gute alte „Fernseher“ ausgedient?
Obwohl sich Fachleute einig sind, dass Röhrengeräte nach wie vor das beste Bild liefern und im Preis unschlagbar sind – und unsere Tests dies auch immer wieder beweisen –, sinken sie kontinuierlich in der Gunst des Konsumenten (siehe Kasten). Wenngleich es TV-Geräte mit einer Bilddiagonale von bis zu 82 Zentimeter schon unter 300 Euro gibt und diese höchstens halb so viel kosten wie ein vergleichbares Gerät mit LCD-Flachbildtechnologie. Einziger Nachteil: Sie sind nicht HD-ready, also nicht für das – zukünftige – hochauflösende Fernsehen HDTV geeignet.
LCD-Flachbildschirme ersetzen zunehmend das Röhrengerät und bieten Diagonalen zwischen 60 und 164 Zentimeter. Über alle Gerätegrößen hinweg kostet so ein LCD-Fernseher durchschnittlich 960 Euro (Juli 2007) und ist gut geeignet „für alle Tage“, da er bei vergleichsweise geringem Stromverbrauch auch ohne Abdunklung des Raumes ein erkennbares Bild produziert. Schlieren und Bewegungsartefakte sind aber nicht ganz auszuschließen.
Plasma-Flachmänner sind die im Schnitt größeren, aber auch teureren Brüder der LCD-Geräte. Der Größte, den wir bei unserer Marktumschau in Österreich fanden, brachte es auf 262 Zentimeter Bildschirmdiagonale und auf einen Preis von etwas mehr als 70.000 Euro. Lässt man die Über-10.000-Euro-Geräte unberücksichtigt, liegt der Durchschnitt bei 1900 Euro. Dafür bekommt man aber auch ein Kastl, das in puncto Farben, Kontrast und Bewegungsdarstellung bestens für den Heimkino-Genuss geeignet ist. Allerdings tut man gut daran, die Vorhänge zuzuziehen.
Rückprojektions-Fernseher
Die bringen selbst bei normalem Umgebungslicht ein sowohl großes wie auch gutes Bild auf den Schirm und kosteten im Juli durchschnittlich 2000 Euro bei einer Bildschirmdiagonale von 117 bis 178 Zentimeter. Da hier das Fernsehbild von hinten auf die Mattscheibe projiziert wird, können die Rückpro-Geräte nicht so flach wie ihre Konkurrenten sein. Für den bewussten TV- oder Film-Genuss – im Unterschied zum „Fernsehen so nebenbei“ – sind sie aber ebenso gut geeignet wie Beamer und Projektoren . Diese sind Giganten, was das mögliche Bildformat betrifft. Erreichbare Diagonalen von fünf Metern und mehr sind hier keine Hexerei. Dabei messen die Geräte selbst kaum mehr als eine Schuhschachtel und werden an der Wand oder an der Decke montiert. Lässt man die „Exoten“, die bis zu 58.000 Euro kosten können, außer Acht, liegen die Geräte bei durchschnittlich 1500 Euro (in DLP-Technik, die mit mikroskopisch kleinen Spiegeln arbeitet) beziehungsweise bei 1950 Euro (mit LEDs, also mit Leuchtdioden als Lichtquelle). Auch diese Variante ist für bewussten TV-Genuss (und Heimkino-Anwendungen) besonders geeignet.