Tausende Bierzapfgeräte werden unbrauchbar. Trotz Eintauschangebot müssen die Konsumenten die Entsorgung selbst erledigen.
Die Brau-Union sieht sich als umweltbewusstes Unternehmen – und lässt sich dies auch immer wieder mit „grünen“ Awards bescheinigen. Die Bestrebungen des Platzhirschen am österreichischen Biermarkt, möglichst umweltschonend und verantwortungsbewusst zu agieren, sind lobenswert. Aber wer wirklich glaubwürdig sein will, der muss auch dort, wo es vielleicht beschwerlich ist, grüne Konsequenz an den Tag legen. Leider sammelt die Brau-Union gerade dicke Nachhaltigkeits-Minuspunkte.
Zwei Liter statt vier
Das von Krups hergestellte Brau-Union-Produkt Beertender, ein an und für sich gutes Mehrwegsystem zum Selbstzapfen, verschwindet nach 13 Jahren vom Markt. Vorlieferanten hätten sich dazu entschieden, die benötigten Verpackungsmaterialien (Biersack und Zapfschläuche) einzustellen, heißt es offiziell. Ersetzt wird der Beertender durch das Nachfolgesystem „The Sub“. Es kann nicht mehr mit 4-Liter-, sondern mit 2-Liter-Fässern, den sogenannten Torps, bestückt werden.
Beertender nicht mehr kaufen!
Der Vertrieb der Beertender-Geräte wurde im Laufe des Jahres 2017 eingestellt. Es besteht aber die Gefahr, dass Onlineportale die Geräte nach wie vor anbieten. Vorsicht und Hände weg! Sonst kauft man sich um teures Geld Elektroschrott. Die 4-Liter-Fässer werden nur noch bis circa Mitte September am Markt verfügbar sein (je nachdem wie schnell sie dort abverkauft werden).
Fragwürdiges Eintauschangebot
In die Beertender-Geräte passen die kleineren Gebinde (Torps) nicht mehr hinein. Die Heineken-Tochter Brau-Union will alte Beertender-Kunden nicht verlieren und lockt mit einem Eintauschangebot. Die neue Sub gibt es inklusive vier Torps um 15 Euro – im „Umtausch“ gegen die das alte Zapfsystem. Regulär kostet die günstigste Sub auf https://de.the-sub.com 99 Euro, ein 2-Liter-Fässchen Stifts-Zwickel von Gösser beispielsweise 6,99 Euro.
So mancher Beertender-Nutzer kann diesem Angebot wenig abgewinnen, wie uns Zusendungen von Konsumenten deutlich zu verstehen geben.
Zu Müll machen
Denn auch mit diesem Eintauschangebot bleibt die Systemumstellung eine vom Unternehmen bewusst in Kauf genommene Obsoleszenz (vorzeitiger, geplanter Verschleiß, lesen Sie auch: Lebensdauer von Produkten - Geplante Obsoleszenz) Konsumenten, die weiterhin selbst zapfen wollen, müssen sich ein neues Produkt zulegen. Kunden, die erst vor ein paar Monaten einen Beertender gekauft haben, stößt die Umstellung verständlicherweise sauer auf.