Effizient verheiztes Geld
Zu wenig Heizen verursacht Schimmel, falsches Heizen brennt ein unnötig großes Loch ins Haushaltsbudget. Oft lassen sich schon durch kleine Veränderungen 20 bis 30 Prozent der Heizkosten einsparen.
Gesunde Raumtemperatur. Zu starkes Heizen ist ungesund, steigert die Gefahr von Erkältungen und kostet unnötig Energie. Für Wohn- und Arbeitsräume werden rund 22 °C empfohlen, während der Nachtstunden um gut 5 °C weniger. Eine stärkere Absenkung macht keinen Sinn, da dann später sehr viel Energie verbraucht wird, um die ausgekühlten Mauern wieder aufzuheizen. Bei einer Abwesenheit bis zu zwei Tagen sollte der Thermostat auf 15 °C, bei längerer Abwesenheit auf 12 °C eingestellt werden.
Um einen Raum aufzuheizen, reicht es, den Thermostat auf 3 zu stellen. Eine höhere Einstellung bewirkt keine schnelle Erwärmung, sondern nur ein Überheizen.
Heizkörper und Vorhänge. Heizkörper sollten nicht verkleidet, mit Möbeln zugestellt oder von Vorhängen verdeckt werden, da sich die Wärme dann nicht ungehindert im Raum ausbreiten kann. Bei tiefen Außentemperaturen treten die höchsten Wärmeverluste auf. Ein nachts geschlossener Rollladen kann die Wärmeverluste über das Fenster um bis zu 20 Prozent verringern. Geschlossene Vorhänge (die nicht den Heizkörper verdecken!) verstärken diesen Effekt.
Nicht beim Fenster hinausheizen. Der Test mit einem leichten Stück Papier zeigt, ob es durch Ritzen im Fensterbereich zieht. Fängt es an zu flattern, so liegt eine undichte Stelle vor. Noch genauer ist die Überprüfung mit einem Infrarot-Thermometer (im Elektrohandel zum Preis von rund 100 Euro zu beziehen), das die kalten Bereiche anzeigt. Löcher und Ritzen in der Mauer stopfen (z.B. mit Acryldichtungen) und Fensterrahmen mit Dichtmasse (Silikon) abdichten.
Richtig lüften. Regelmäßiges Lüften ist in der Heizsaison unerlässlich, um die Feuchtigkeit in Wohnräumen und somit die Schimmelgefahr zu verringern und eine gute Luftqualität zu gewährleisten. Wirksamer als dauerhaft gekippte Fenster ist Stoßlüften: die Fenster ganz öffnen und fünf bis zehn Minuten kräftig durchlüften. Danach wird es schnell wieder warm, weil Wände, Möbel und Mauern Wärme gespeichert haben und die frische Luft sich schnell aufheizt. Dauerlüften bei laufender Heizung ist Energieverschwendung, weil man buchstäblich zum Fenster hinaus heizt.
Elektroheizlüfter und Radiatoren. Mit Strom zu heizen ist die teuerste Variante und für den Dauerbetrieb nicht geeignet. Elektrische Heizlüfter und Radiatoren sollten daher nur im Notfall, etwa beim Ausfall eines anderen Heizsystems, oder zum kurzfristigen Erwärmen kleiner Räume (Badezimmer morgens) eingesetzt werden. Achten Sie bei Neuanschaffungen auf ein Fabrikat mit Zeitschaltuhr und Thermostat. Bei als Frostwächter eingesetzten Geräten darauf achten, dass diese auf die korrekte Stufe eingestellt sind. Der Raum soll ja nicht hochgeheizt, sondern nur frostfrei gehalten werden.
Heizkörpernischen isolieren. In Heizkörpernischen (von Altbauten) sind Hauswände besonders dünn, deshalb kann mehr Wärme nach außen verloren gehen. Eine nachträgliche Innenwanddämmung kann die Wärmeverluste verringern. Wenn der geringe Abstand zwischen Heizkörper und Wand eine nachträgliche Dämmung nicht erlaubt, ist das Aufkleben einer dünnen Dämmfolie an der Wand (mit Aluminiumkaschierung auf der Heizkörperseite) eine brauchbare Lösung.
Moderne Thermostate. Der Einsatz moderner Thermostate kann etwa 10 Prozent Energieersparnis bringen, denn je genauer ein Thermostatventil die Raumtemperatur einhalten kann, desto geringer ist der Energieverbrauch. Programmierbare Thermostate heizen nur zu den eingegebenen Zeiten auf die gewünschte Temperatur. Außerdem können damit in den einzelnen Zimmern unterschiedliche Temperaturen erzielt werden, im Arbeitszimmer beispielsweise 22 oC und im Schlafzimmer 17 oC. Eine Temperaturabsenkung um 1 oC bedeutet bereits eine Energieeinsparung von 6 Prozent!
Regelmäßige Wartung. Lassen Sie Ihre Heizung regelmäßig warten. Es muss nichts Gravierendes sein: Selbst Staub im Inneren der Heizungsanlage kann deren Leistung senken. Lassen Sie auch die Einstellung der Regelung überprüfen – die Werkseinstellungen sind meistens zu vorsichtig und verursachen einen höheren Energieverbrauch.
Weiters müssen Rohre und Heizkörper regelmäßig entlüftet werden, spätestens dann, wenn der Heizkörper „gluckert“ oder trotz aufgedrehtem Ventil nicht mehr richtig warm wird.
Hydraulischer Abgleich. In vielen Heizungssystemen bekommen die am weitesten vom Wärmeerzeuger entfernten Heizkörper nicht genügend Heizwasser und können die Räume nicht wunschgemäß heizen. Deshalb wird oft die Leistung der Heizung oder die Leistung der Umwälzpumpe erhöht. Das Ergebnis: ein unnötig hoher Verbrauch an Wärme und/oder Strom. Beim hydraulischen Abgleich, der auch bei bereits bestehenden Anlagen durchgeführt werden kann, wird die Wärmeverteilung so eingestellt, dass alle Heizkörper gleichmäßig mit Heizwasser versorgt werden. Die gesamte Heizungsanlage kann dann mit einem um bis zu 15 Prozent höheren Nutzungsgrad arbeiten. Zusätzlich braucht die Umwälzpumpe weniger Strom.