- Holz und Fernwärme sind die großen Gewinner
- Die fossilen Energieträger verlieren an Boden
- Die Preisunterschiede sind enorm, ein Umstieg ist aber nicht immer sinnvoll oder möglich
Holz, Gas oder Öl – die Diskussion, welcher Energieträger der billigste ist, wird erbittert geführt. Und hängt natürlich von den Annahmen und Voraussetzungen im Einzelfall ab. Trotz vielem Wenn und Aber zeigt ein seriöser Heizkostenvergleich riesige Preisunterschiede: Die Brennstoffkosten pro Energieeinheit (KWh) schwanken zwischen 2 Cent und mehr als dem Neunfachen davon. Übers Jahr gerechnet sind das ein paar Tausend Euro Unterschied.
Zwischen 1,99 und 18,13 Cent/KWh
Die beiden Extremwerte betreffen einerseits Hackschnitzel und andererseits Tagstrom. Auf die 1,99 Cent/KWh Brennstoffkosten für Hackgut kommt man nur dann, wenn man die Möglichkeit hat, das Brennmaterial selbst abzuholen – von dem Platz, wo das Hackgut gelagert wird („ab Wald“). Bei Zustellung muss man mit einem Aufpreis von etwa 40 Prozent rechnen.
Tagstrom nur als Notlösung
Die Tagstromvariante wiederum kommt nur als Zusatzheizung bzw. für kurzzeitigen Einsatz in Frage. Wer hauptsächlich mit Strom heizt, wird sinnvollerweise den Nachtstromtarif in Anspruch nehmen. Dazu ist eine eigene Stromleitung mit Zähler erforderlich. So reduzieren sich die Unterschiede an Heizkosten zwar etwas, sie bleiben aber immer noch beträchtlich.
Scheit- und Kaminholz
Unser Heizkostenvergleich zeigt: Die Zustellungspreise für Scheit- und Kaminholz sind wesentlich höher als die Preise ab Wald. Da der Preis für die Zulieferung von der Entfernung abhängt, können dafür keine allgemein gültigen Preise angegeben werden. Man kann aber davon ausgehen, dass die Zustellpreise der Bauern ungefähr so hoch liegen wie die Preise für Selbstabholung größerer Mengen vom Baumarkt, die in der Tabelle mit 5,41 Cent angegeben sind (Kaminholz – Kachelofen).
Billiger mit Wärmepumpe
Billiger kommt das Heizen mit einer Wärmepumpe (4,87 Cent). Sie ist in der Tabelle unter elektrischer Energie zu finden. Der eigentliche Energieträger ist ja die Erdwärme, die kostenlos zur Verfügung steht. Dennoch ist ein vergleichsweise hoher Energieeinsatz zum Betreiben der Pumpe notwendig, die die Wärme aus dem (Garten-)Boden ins Haus transportiert. Für vier Einheiten Wärmeenergie muss eine Einheit Strom zum Betreiben des Kompressors bezogen werden.
Holz-Heizanlagen
Holz-Heizanlagen außer Pellet- und Hackschnitzelheizungen müssen händisch mit dem Brennmaterial versorgt werden, ebenso wie Kohleöfen oder -kessel. Wer den Komfort einer Zentralheizung mit automatischer Nachfüllung des Energieträgers nicht missen will, für den bleiben damit neben den beiden genannten nur Erdgas, Flüssiggas, Heizöl, Wärmepumpe oder Fernwärme als Alternative. Für Wohnungen kommen meist lediglich Erdgas oder Fernwärme in Frage, weil in aller Regel der Platz für den erforderlichen Lagerraum oder -behälter fehlt.