Erste Erfahrungen zeigen: Stromlieferverträge sollten nicht zwischen Tür und Angel geschlossen werden.
Mit der Liberalisierung des Strommarktes ist der Kampf um den Kunden entbrannt. Und wie in anderen Branchen auch wird dieser Kampf an der vordersten Front – an der Haustür – am erbittertsten geführt. Wir haben uns zwei Fälle näher angesehen.
Ranger Marketing für Raiffeisen
Im ersten geht es um die Firma Ranger Marketing, die im Auftrag der
Raiffeisen Ware Wasserkraft (RWA) den Abschluss von Stromlieferverträgen
vermittelt. Und das fix: Wer sich den Namen Ranger gibt (laut Duden ein
Elitesoldat für Überraschungsangriffe in feindlichem Gebiet), ist offenbar nicht
an langen Diskussionen interessiert. Einem interessierten Konsumenten beschied
ein Ranger-Vertreter, dass er leider keinen Prospekt mehr hätte, weil ihm die
Leute bei den vorhergehenden Haustürbesuchen die Prospekte aus den Händen
gerissen hätten: „Der einzige Prospekt, den ich noch habe, bin ich.“ Doch der
wandelnde Prospekt lüftete sein Mäntelchen nur ein ganz klein wenig: Außer dem
lapidaren Versprechen, man werde sich 700 Schilling (rund 51 Euro) im Jahr
ersparen, wurden keine Informationen geboten. Auch ein Vertragsformular durfte
der Konsument nicht behalten: „Nein, das ist ein Original, das kann ich Ihnen
leider nicht geben.“