Unklare Angebote
Die KELAG bietet einen Umsteigerbonus, der aber nur einmal
gewährt wird. Man sollte ihn daher besser nicht beim Tarifvergleich mitrechnen:
Er differiert nach der Höhe des Verbrauchs, bei 1200 m3 sind es rund 17 Euro.
Außerdem kann man zusätzlich 10 Euro pro Jahr sparen, wenn man per E-Mail
korrespondiert (Bekanntgabe des Zählerstandes, Zustellen der Rechnung etc.).
Bei Unsere Wasserkraft und MyElectric gibt
es einen Bonus für Mehrverbraucher: 18,12 Euro bei einem Jahresverbrauch über
1400 m3. MyElectric bietet außerdem einen Kombi-Bonus: Wer nicht nur Gas,
sondern auch Strom bezieht, bekommt (einmalig) 25 Euro gutgeschrieben.
Unklarer Bonus
Unklarheit herrschte um einen Bonus in Höhe von 35 Euro bei Unsere
Wasserkraft: Umsteigerbonus oder Kombi-Bonus? Nach einer Intervention des VKI
stellte der Anbieter klar: Er wird für den Gas-Umstieg gewährt, man braucht
nicht auch Strom von dort zu beziehen.
Weitere Verlockungen entziehen sich jeder
Vergleichsmöglichkeit: Als Kunde der Erdgas Oberösterreich kann man sich etwa gratis einen
Autoanhänger ausleihen oder günstig ein Landesmuseum besuchen…
Es gibt daher keine einfache Antwort auf die Frage nach dem billigsten
Anbieter. In der Tabelle haben wir drei repräsentative Verbrauchstypen
dargestellt, an denen Sie sich orientieren können: 500, 1200 und 2500 m3. Für
die 13 größeren Gebietsversorger haben wir angegeben, was der Umstieg zum
jeweils günstigsten Alternativlieferanten – das ist durchwegs die KELAG –
bringen kann; und zwar mit (einmaligem) Umsteigerbonus und ohne diesen.
Spezielle Rabatte, Kombitarife oder nichttarifäre Vergünstigungen wurden nicht
berücksichtigt.
Versprechen nicht eingehalten
Die im Frühjahr angekündigte Senkung der Netznutzungsgebühr steht bei den
meisten Netzbetreibern noch aus. Lediglich bei der EVN wurde der Tarif mit 1.
Juni gesenkt. Alle anderen sollen laut Plan der E-Control mit 1. Oktober
nachziehen, ein Durchschnittshaushalt könnte sich dadurch ein paar Euro
ersparen. Doch ob die Gebührensenkung weitergegeben wird, ist ungewiss. Außerdem
steht bereits mit 1. Jänner 2004 der nächste Teuerungsschub bevor. Mit
diesem Stichtag wird die Energieabgabe (als ein Nebenprodukt zur Steuerreform)
drastisch hinaufgesetzt: von 0,3939 Cent pro kWh auf 0,5962 Cent, das ist ein
Plus von 50 Prozent. Für den Durchschnittshaushalt (1200 m3) bedeutet das eine
Steigerung um 32 Euro (inkl. Umsatzsteuer).
Gaspreis steigt tendenziell
Die Tendenz der Gaspreise ist also weiter steigend. Denn entgegen ständig
wiederkehrenden Behauptungen ist den Gaskunden in der Liberalisierungsphase
immer mehr Geld aus der Tasche gezogen worden. Spitzenreiter bei den
Kleinverbrauchern (500 m3) ist ausgerechnet die KELAG. Der Alternativanbieter
hat im eigenen Versorgungsgebiet noch einmal kräftig zugelangt: 13,7 Prozent
seit Februar 2002. Ebenfalls zweistellige Zuwachsraten weisen in diesem Zeitraum
Steirische Ferngas, Linz Gas und Erdgas OÖ auf.