Frau W. möchte sich eine neue Herdplatte zulegen. Ihr Gerät zu Hause hat bereits 20 Jahre auf dem Buckel und sie interessiert sich nun für ein neues Kochfeld. Die Wienerin, Mutter zweier Kinder, ist aufgeschlossen gegenüber technischen Neuerungen; eine weltoffene, aktive Person, eine Stadtstreunerin, wie sie sagt, die es liebt, neue Grätzel zu erkunden. Aufgrund einer Netzhauterkrankung ist sie vor einigen Jahren komplett erblindet. Für sie, so Frau W., hätte ein Induktionsherd einen wesentlichen Vorteil: Nachdem sich beim Kochen mit derlei Geräten nur jene Stellen erhitzen, auf denen tatsächlich ein Topf steht, sinkt die Verbrennungsgefahr erheblich. In einem Media Markt im Westen der Stadt möchte sie sich einen Überblick über das Angebot verschaffen. Wir haben sie begleitet.
In der an diesem Tag nur mittelmäßig gut besuchten Filiale werden wir schon nach wenigen Minuten von einer Mitarbeiterin begrüßt. Freundlich fragt sie nach, ob sie helfen könne, und führt uns nach vorgebrachtem Anliegen zum ersten Modell. Frau W. stellt sich vor das Gerät, klemmt ihren Blindenstock unter den Oberarm und streicht behutsam über die Herdplatte.
Dieser Artikel geht folgenden Fragen nach:
Welche Hürden gibt es für sehbehinderte Menschen bei der Suche nach einer geeigneten Herdplatte? Lassen sich Geräte mit Touchscreens und Sensorschaltern von allen Menschen gleichermaßen verwenden? Welche Funktionen sind optimal bedienbar?