"Die Zitrone": Für die exorbitante Verteuerung des Haus-zu-Haus-Gepäckservice gebührt den ÖBB eine dicke Zitrone.
Bei Urlaubsreisen mit der Bahn ist der Haus-zu-Haus-Dienst angenehm: Die Koffer werden von daheim abgeholt und zum Urlaubsquartier transportiert. Für diesen Service bezahlte "Konsument"-Leser Heinz L. beim letzten Familien-Skiurlaub 57,60 Euro hin und retour. Doch jetzt würde die gleiche Menge Gepäck satte 139,20 Euro kosten.
38,90 Euro zahlt man für |
Tarif fast verdreifacht
Nicht nur, dass es keine Vorteilscard-Ermäßigung mehr gibt, der Preis wurde auch auf 14,90 Euro pro Gepäckstück "vereinheitlicht" (so die ÖBB-Sprachregelung). Ein Paar Ski gilt als Sondergepäck und schlägt mit 24,90 Euro zu Buche. Insgesamt hat sich der Tarif damit nahezu verdreifacht. Besonders Stammkunden der Bahn, die kein Auto besitzen und daher auf den Gepäcktransport angewiesen sind, fühlen sich angesichts der drastischen Preiserhöhung gefrotzelt.
Schlecht für den Klimaschutz
Jetzt, wo der Klimawandel in aller Munde ist, haben die ÖBB damit wohl nicht das richtige Signal gegeben. Weiteres Ärgernis: Wer in Wien wohnt, kann zwar sein Gepäck mittwochs auch zwischen 17 und 21 Uhr abholen und zustellen lassen – aber um einen Aufpreis von noch einmal stolzen 10 Euro je Stück. Herr L. ist übrigens für den Winterurlaub auf den Flieger umgestiegen. Da wurde das Gepäck kostenlos befördert. Doch so bleibt der Klimaschutz auf der Strecke.
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