Zum Inhalt

ÖBB: Das Auto als Gepäck - Mobil am Ziel

  • Drei Monate vorher buchbar
  • Zur Hochsaison teurer

Rechtzeitig buchen

Eigentlich ist es eine ziemlich verrückte Idee, eine Tonne Gepäck mitzunehmen, wenn man mit der Bahn verreist. Der Autoreisezug macht es möglich. Und bei Reisen an entferntere Ziele macht es auch Sinn: Es erspart anstrengende Autofahrten über hunderte von Kilometern, Stau ist kein Thema, am Ziel ist man mobil und unabhängig. Vorzüge, die immer mehr Reisende überzeugen. Entsprechend groß ist die Nachfrage zu klassischen Urlaubsreisezeiten.

Da sind meist auch die Preise höher – bei den ÖBB um etwa 25 Prozent. Hier ist auch frühzeitiges Buchen ratsam: Das ist auf den innerösterreichischen Destinationen drei Monate vor Abfahrt möglich, auf manchen ÖBB-Autoreisezügen ins Ausland sogar schon bis zu sechs Monate vorher.

Preise und Stornogebühren

Buchen kann man einen Platz im Autoreisezug telefonisch im MobilitätsCallCenter der ÖBB (Tel. 05 17 17), in größeren Bahnhöfen, in den Reisebüros am Bahnhof, in Reisebüros mit Fahrkartenverkauf und im Internet unter www.oebb.at .

Kosten recht unterschiedlich

Die Preise variieren je nach Streckenlänge. So kostet die Automitnahme Wien–Feldkirch (731 Bahnkilometer) 75,90 Euro (Hochsaison: 94,90 Euro). Ein Motorrad kostet etwa halb so viel. Dazu kommen die Fahrkarten, deren Preis je nach Anzahl der Mitreisenden sehr unterschiedlich ausfallen kann: Der Standardpreis Wien–Feldkirch für einen Erwachsenen beträgt 56 Euro. Eine Familie (mit Vorteilscard Familie um einmalig 19,90 Euro) zahlt 30,80 Euro pro Elternteil – die Kinder unter 14 Jahren fahren gratis mit. Tipp: Für Autoreisezüge nach Deutschland oder Italien kann man, wenn man früh bucht und Glück hat, sogar den sehr günstigen Sparpreis (ab 29 Euro) nützen.

10 - 50 Prozent Stornogebühren

Und was, wenn man die gebuchte Reise nicht antreten kann? Innerhalb Österreichs darf einmal kostenlos auf einen anderen Autoreisezug umgebucht werden (in der Hochsaison nur auf dem Kulanzweg). Ansonsten fallen Stornogebühren an: bis zum 22. Tag vor Fahrtantritt 10 Prozent des Beförderungspreises (= Automitnahmepreis plus Fahrkarten); 21. bis 7. Tag 20 Prozent; ab 6 Tagen vor Fahrtantritt bis zur Abfahrt des Zuges 30 Prozent; bei Nichtantritt der Reise ohne Abbestellung 50 Prozent.

158 cm hoch, 200 cm breit 

158 cm (inklusive Aufbauten wie etwa Schiträger) hoch, 200 cm breit, 185 cm Spurbreite – bis zu diesen Maßen hat ein Fahrzeug auf den ÖBB-Autoreisezügen jedenfalls Platz. Bei größeren Autos sollte man sich beraten lassen: Es gibt einzelne Plätze dafür. Das Gepäck kann im Auto gelassen werden, Reisende und Haustiere dürfen während der Fahrt nicht im Auto bleiben. Erfahrene Autozugbenützer bringen über den Rückspiegeln leere Gefrierbeutel an: Die sind hinterher wesentlich schneller wieder zu entfernen als die zahlreichen „erlegten“ Fliegen.

Nicht vergessen sollte man, die Alarmanlage abzustellen. Sie wird sonst bei jedem Bremsruck oder jeder Weiche ausgelöst, was nicht nur lästigen Lärm, sondern auch eine leere Batterie bedeuten kann.

Wer früh kommt, kann mitentscheiden

Achten Sie auf die Verladezeiten – wer früh kommt, kann mitentscheiden, wo das Auto am Zug steht. Und kann sich außerdem die Zeit bis zur Abfahrt in Wien West, Wien Süd und Salzburg in der ÖBB-Lounge, dem Luxuswarteraum, verkürzen, zu dem auch Autoreisezug-Benützer Zutritt haben.

Beschädigungen kommen zwar kaum vor, doch sollte man bei der Ankunft sein Auto kontrollieren und gegebenenfalls durch einen Bahnmitarbeiter eine Tatbestandsaufnahme anfertigen lassen.

Europaweite Verbindungen

Innerhalb Österreichs führen die ÖBB täglich Autoreisezüge von Wien West nach Feldkirch über Innsbruck und Salzburg, von Wien Süd nach Villach, von Graz nach Feldkirch sowie von Villach nach Feldkirch. Vom 4. Juni bis 24. September 2005 fährt samstags ein Autoreisezug von Wien Süd nach Lienz.

Nach Deutschland fahren täglich ÖBB-Autoreisezüge von Wien West nach Berlin Wannsee und nach Hamburg Altona via Düsseldorf. Von März bis September gibt es auch Verbindungen nach Italien : samstags ab Wien Südbahnhof nach Florenz (und heuer erstmals auch nach Rom) sowie von Juni bis Anfang September nach Rimini (bzw. Venedig). Auch nach Slowenien und Kroatien gibt es Verbindungen: mittwochs und samstags (vom 18. Juni bis 27. August) fahren ab Wien Süd Autoreisezüge nach Koper (bzw. Rijeka) sowie sonntags nach Split (vom 19. Juni bis 21. August).

Nach Edirne/ Türkei (April bis Oktober) und nach Thessaloniki/ Griechenland (Juni bis September) führt Optima Tours jeweils ab Villach mehrmals wöchentlich Autoreisezüge. Beratung und Buchung ausschließlich bei Optima Tours: www.optimatours.de (siehe dazu: Weitere Artikel - "Optima Tours“). Und erstmals führt die Deutsche Bahn heuer (Mai bis September) einmal pro Woche einen Autoreisezug von Salzburg nach Narbonne/ Südfrankreich .

Tipp: Einen guten Überblick über Autoreisezug-Angebote in ganz Europa findet man auf www.autoreisezuege-in-europa.de/index.htm .

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Klimaticket: Resümee nach zwei Jahren

Klimaticket: Resümee nach zwei Jahren

Im Oktober 2023 gibt es das Klimaticket Österreich seit zwei Jahren. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs in Österreich ist damit zu einer Einheit zusammengewachsen und hat eine neue Qualität erreicht. Doch ein paar Kinderkrankheiten sind noch zu kurieren.

Grenzüberschreitende Bahnfahrten premium

Grenzüberschreitende Bahnfahrten

Mit dem Zug in ein Nachbarland zu reisen ist einfach. Dabei die Fahrkarte zum günstigsten Preis zu erwerben jedoch gar nicht. Wir informieren, worauf Sie achten sollten.

Öffi-Angebot: Auf dem Abstellgleis

Öffi-Angebot: Auf dem Abstellgleis

Die Öffis in Österreich sind sehr unterschiedlich attraktiv und nutzbar – je nachdem, wo man wohnt. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kostet auch Zeit und Geld.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang