Auf größere Familien
zugeschnitten
Den Minivans gilt auch unser Test. Mit sieben Sitzplätzen sind
sie speziell auf größere Familien zugeschnitten. Wie berichtet, muß seit Anfang
1999 für jedes mitgeführte Kind ein ganzer Sitz zu Verfügung stehen. Ein Ehepaar
mit vier Kindern kann daher mit dem klassischen Fünf-Sitze-Pkw nicht mehr
gemeinsam reisen. Die Testergebnisse von fünf (mit den baugleichen: neun)
Modellen sind in der Tabelle gegenübergestellt. Sie repräsentieren weit über 80
Prozent des Minivanmarktes. Zusätzlich finden Sie ein kurzes Resümee der
Ergebnisse von Opel Sintra und Mercedes-V-Klasse.
Keine passive Sicherheit
Anders als bei den bisherigen Autotests fehlt diesmal die
Bewertung der passiven Sicherheit. Minivans unterscheiden sich grundlegend von
herkömmlichen Pkws (Sitzposition, variable Nutzungsmöglichkeiten…), sodaß eine
Bewertung nach dem auf Pkws zugeschnittenen Sicherheits-Rating unseriös wäre.
Aussagen über die passive Sicherheit können daher erst nach dem Crashtest
gemacht werden, dessen Ergebnisse für Juli erwartet werden. In der (sichtbaren)
Sicherheitsausstattung gibt es wenig Unterschiede: Alle Modelle haben Fahrer-
und Beifahrerairbag, alle Sitze sind mit Kopfstützen ausgestattet (außer Toyota
Picnic auf dem Mittelsitz der zweiten Sitzreihe); kein Modell verfügt über einen
Drei-Punkt-Gurt auf dem mittleren Sitz.
Standardansprüche erfüllt
Ohne Berücksichtigung der passiven Sicherheit lautet das
Testurteil für alle Fahrzeuge „durchschnittlich“. Das bedeutet, daß alle die
heute geltenden Standardansprüche erfüllen. Dennoch werden in den einzelnen
Bereichen deutliche Vorzüge beziehungsweise Mängel sichtbar. Die größten
Unterschiede gibt es beim Ladevolumen und bei den Umweltaspekten.
Das Hauptaugenmerk potentieller Minivanbenützer gilt wohl
den Möglichkeiten, die der Innenraum für den Transport von Personen oder Gepäck
bietet.
Dabei hat der kleinste Konkurrent – Toyota Picnic – einen
Startnachteil, der noch dadurch verschärft wird, daß die zweite Sitzreihe nur
umgelegt, nicht ausgebaut werden kann. Erstaunlich dagegen das Ladevolumen des
Fiat Ulysse (baugleich mit Citroën Evasion und Peugeot 806): Der kürzeste Van im
Teilnehmerfeld (nicht einmal 4,5 Meter) faßt bis zu 3100 Liter Ladegut, das sind
lediglich 60 Liter weniger als der wuchtige Chrysler Voyager packt (Beladung bis
zum Dach, zweite und dritte Sitzreihe ausgebaut). Wieviel Fahrräder
(Mountainbikes) kann man im Wagen verstauen, wenn eine gleich hohe Zahl von
Personen mitfährt? Generell sind es fünf Räder (mit abmontierten Vorderreifen),
im Toyota immerhin auch noch vier.
Umständliche Montage der Sitze
Als eher umständlich empfanden die Tester die Montage und
Demontage der Sitze. Man muß aufpassen, daß man sich nicht die Finger einzwickt,
und besonders die weiblichen Tester hatten Mühe mit dem Heben der doch recht
schweren Sitze. Besonders schlecht schneidet Chrysler ab, weil die hinteren
Sitzreihen nach wie vor mit Bänken statt Einzelsitzen ausgestattet sind: Da
müssen schon zwei zupacken, um sie zu montieren.