Dieses Fazit zog die deutsche Stiftung Warentest nach einer Untersuchung von 12 Kreuzfahrtschiffen der Reedereien AIDA Cruises, Costa Crociere, MSC Kreuzfahrten und TUI Cruises. Im Mittelpunkt des Projekts standen die Aspekte Sicherheit, Arbeitsbedingungen und Umweltschutz.
Sicherheitsmanagement „gut“
Die wichtigsten Ergebnisse im Detail: Um die Sicherheit müssen sich Kreuzfahrtpassagiere keine großen Sorgen machen. Nicht zuletzt die Havarie der Costa Concordia im Jahr 2012 hat das Sicherheitsbewusstsein der Branche verbessert. Das schlägt sich auch in den Bewertungen nieder. Die Noten für das Sicherheitsmanagement der Reedereien und die persönliche Sicherheit an Bord lauten durchwegs „gut“. Auch die Maßnahmen für die Vorbereitung auf Notfälle konnten die Tester überzeugen.
Arbeitsbedingungen ernüchternd: Stundenlohn zwischen 3 und 5 Euro
Was die Arbeitsbedingungen betrifft, fällt das Ergebnis ziemlich ernüchternd aus. Zwischen Absicht und Realität klafft eine Lücke: Die Unternehmenspolitik der Reedereien wurde durchwegs mit „befriedigend“ bewertet, die Arbeitsbedingungen auf den inspizierten Schiffen waren lediglich „ausreichend“.
Arbeitszeiten von 300 Stunden und mehr pro Monat sowie Stundenlöhne zwischen 3 und 5 Euro sind keine Seltenheit; TUI Cruises hat als einzige Reederei im Test die Auskunft hinsichtlich Entlohnung verweigert. Diese Form der Ausbeutung ist mit ein Grund dafür, dass Kreuzfahrten für viele Menschen erschwinglich sind.
Unterschiede bei Umweltschutz
Jedes Schiff macht Dreck, aber es gibt Unterschiede. So in etwa kann man das Testergebnis zum Aspekt Umweltschutz zusammenfassen. Ein Vergleich zeigt die Relationen: Die CO2- Emissionen eines Passagiers einer einwöchigen Mittelmeerkreuzfahrt mit Anreise per Flugzeug entsprechen jenen eines Mittelklasse-Autos bei einer Jahresfahrleistung von 12.000 Kilometern. Von den 12 getesteten Schiffen fiel die 2016 vom Stapel gelaufene Aida Prima als vergleichsweise „sauberstes“ Schiff auf.